Patienten mit Typ-1-Diabetes haben viel niedrigerer Konzentrationen der Moleküle IL8, IL-1Ra, MCP-1 und MIP-1β im Blut. Diese 4 schützen vor Immunangriffen.
Die Moleküle IL8, IL-1Ra, MCP-1 und MIP-1β schützen das Gewebe vor einem Angriff durch das eigene Immunsystem. Bei Patienten mit Typ-1-Diabetes ist der Anteil dieser Botenstoffe im Blut signifikant niedriger.
Umgekehrt zirkulieren bei Verwandten ersten Grades der Patienten mit Typ-1-Diabetes, die ebenfalls einige der Hochrisiko-Gene tragen aber nicht an Typ-1-Diabetes erkrankt sind, ein hohes Maß dieser Moleküle im Blut, sagte Dr. Jin-Xiong Sie, Direktor des Zentrums für Biotechnologie und Genom-Medizin am Medical College of Georgia an der Georgia Regents University.
Nicht verwandte Gesunde, die auch gefährliche Typ-1-Diabetes assozierte Gene tragen, haben ebenfalls höhere Niveaus dieser vier Moleküle, ergab eine US-Studie, die unlängst im Journal of Clinical Endocrinology & Metabolism veröffentlicht wurde.
Molekül-Cocktail für Patienten mit Typ-1-Diabetes
Die Ergebnisse weisen in Richtung eines Molekül-Cocktails, der helfen könnte, dass sich bei gefährdeten Kindern Typ-1-Diabetes entwickelt. Weiters könnten diese neuen Biomarker im Blut die Diagnose, Prognose und auch das Management von Patienten mit Typ-1-Diabetes unterstützen, betonten die Forscher.
Die Wissenschaftler untersuchten insgesamt 13 Zytokine und Chemokine – Zellsignalmoleküle, die bei der Regulation der Immunantwort beteiligt sind. Untersucht wurden die Blutproben von 697 kindlichen Patienten mit Typ-1-Diabetes und von 681 Personen, die keine Antikörper gegen Insulin-produzierenden Zellen entwickelten – ein Markenzeichen dieser Autoimmunerkrankung. Sie analysierten dann weiters das Blut einer zweiten und größeren Gruppe von Personen – mit 1553 wiederum kindlichen Patienten mit Typ-1-Diabetes und 1.493 Personen ohne Antikörper.
Auch in der größeren Studie konnte festgestellt werden, dass bei den Patienten mit Typ-1-Diabetes wiederum signifikant niedrigere Konzentrationen der vier Moleküle vorhanden waren.
Zytokine und Chemokine können Entzündungen fördern oder hemmen – es gibt auch Zytokine wie das MIP-1β, die beides können. Die richtige Mischung dieser Signalproteine hilft, Entzündungen in Schach zu halten. „Wir konnten in unserer klinischen Studien zeigen, dass diese vier Moleküle schützen können – und in Kombination machen sie ihre Arbeit noch besser“, sagte Dr. Jin-Xiong Sie.
Quelle: http://www.eurekalert.org/pub_releases/2015-07/mcog-t1d072915.php