Duale Thrombozyten-Aggregationshemmung mit einem modernen P2Y12-Inhibitor und Acetylsalicylsäure (ASS) ist die Standard-Therapie nach ACS/PCI.
Häufig werden Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS) mittels Katheterintervention therapiert, wobei die verengten Koronararterien geöffnet werden. Meistens wird dabei auch ein Stent platziert, der dazu dient, die Blutgefäße offen zu halten und zu stützen. Neben dieser Koronarintervention ist die zusätzliche medikamentöse antithrombotische Therapie wichtig in der Behandlung. Dazu stehen Antithrombotika, Antikoagulanzien und Thrombolytika zur Verfügung. Die duale Thrombozyten-Aggregationshemmung mit einem modernen P2Y12-Inhibitor und Acetylsalicylsäure (ASS) stellt heute die Standard-Therapie bei der bis zu 12-monatigen medikamentösen Folgetherapie nach einer Perkutanen Koronarintervention (PCI) – der Behandlung von Stenosen der Herzkranzgefäße über den Linksherzkatheter – bei akutem Koronarsyndrom dar.
Antithrombozytäre Therapie nach Perkutaner Koronarintervention
Die antithrombozytäre Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS) stellt nach einer Perkutanen Koronarintervention (Stentimplantation – PCI) sowohl beim akuten Koronarsyndrom als auch bei der stabilen koronaren Herzkrankheit (KHK) die Basis der Therapie dar. Da die KHK eine chronisch verlaufende Erkrankung ist, sollte die Acetylsalicylsäure das ganze Leben lang eingesetzt werden – bei einer täglichen Dosis von 100 mg.
Nach der Perkutanen Koronarintervention kommt zusätzlich zum ASSein P2Y12-Inhibitor zur Anwendung. Der P2Y12-Inhibitor blockiert reversibel oder irreversibel den P2Y12-ADP-Rezeptor auf den Thrombozyten und hemmt so effektiv die Aggregation.
Bis vor wenigen Jahren hatte Clopidogrel eine Monopolstellung. Heute kommen auch Prasugrel und Ticagrelor beim akuten Koronarsyndrom zum Einsatz. Die Kombination von ASS mit einem P2Y12-Inhibitor wie Clopidogrel, Prasugrel oder Ticagrelor wird auch als dualen Plättchenhemmung („dual antiplatelet therapy“ (DAPT)) bezeichnet. Wie lange die DAPT durchgeführt werden muss und welcher P2Y12-Inhibitor verwendet wird, hängt im Wesentlichen von den eingesetzten Therapieoptionen ab.
P2Y12-Inhibitor ist Clopidogrel bei akutem Koronarsyndrom mit folgender Koronarintervention überlegen
Die P2Y12-Inhibitoren Prasugrel oder Ticagrelor sind laut aktueller Leitlinien einer Therapie mit dem älteren Clopidogrel im Setting eines akuten Koronarsyndroms (ACS) mit folgender perkutaner Koronarintervention (PCI) überlegen. Welchem P2Y12-Inhibitor der Vorzug gegeben werden soll, wird derzeit intensiv – bisher ohne konkretes Ergebnis – untersucht.
Weitere Informationen:
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22183178