Die Schmerzmittel Oxycodon und Naloxon wirken in Kombination gut gegen muskuloskelettale und nächtliche Schmerzen bei Parkinson, verursachen aber auch vermehrt Nebenwirkungen.
Rund 60 Prozent der Parkinsonpatienten leiden unter komplexen Schmerzen infolge ihrer Erkrankung, doch dieser Umstand ist nach wie vor wenig beachtet und entsprechend mangelhaft erforscht. 2015 lieferte dann eine internationale Studie mit der Wirkstoffkombination Oxycodon-Naloxon (OXN PR) wichtige Erkenntnisse zur schmerzlindernden Wirksamkeit und Sicherheit dieser Opioid-basierten Behandlung von Parkinsonpatienten mit starken chronischen Schmerzen. Konkret wurde bei über 200 Patienten in sieben europäischen Staaten untersucht, inwieweit diese Opioid-Kombination beziehungsweise von einem Placebo bei täglicher Gabe profitieren.
Patienten unter Oxycodon-Naloxon brauchen weniger Akutmedikamente
Nach Ende der 16-wöchigen Studienphase gab es zwischen der Oxycodon-Naloxon-Testgruppe und der Placebogruppe keine signifikanten Unterschiede bei der Schmerzlinderung. Oxycodon-Naloxon zeigte aber bei Detailergebnissen einige Vorteile. So zeigte beispielsweise Oxycodon-Naloxon in den Behandlungswochen 4, 8 und 12 eine viel stärkere analgetische Wirkung als Placebo. Weiters zeigten Patienten, die Oxycodon-Naloxon eingenommen hatten, seltener Bedarf an zusätzlichen Akutmedikamenten zur Schmerzlinderung.
Wirksam bei starken muskuloskelettalen und nächtlichen Schmerzen – bei unerwünschten Nebenwirkungen
Die Opioid-Kombination Oxycodon-Naloxon brachte vor allem auch eine weitaus größere Erleichterung bei starken muskuloskelettalen und nächtlichen Schmerzen. Allerdings bedingte Oxycodon-Naloxon auch in höherem Ausmaß unerwünschte Nebenwirkungen. So kam Übelkeit bei der Oxycodon-Naloxon-Gruppe häufiger vor als bei der Placebo-Gruppe: 17 versus 9 Prozent. Ähnliches galt für Verstopfung infolge des Einsatzes von Oxycodon-Naloxon: hier kam es zu einem Verhältnis von 17 versus 6 Prozent.
Literatur: