Mittwoch, April 24, 2024

Orthopädie Unfallchirurgie: Harmonische Zusammenarbeit

Orthopädie Unfallchirurgie sind wichtige medizinische Fachgebiete, die eine lange gemeinsame Geschichte haben, wobei die Zusammenarbeit nicht nur harmonisch war.

Orthopädie und Unfallchirurgie sind große bedeutende Fachgebiete, die auf eine lange Historie zurückblicken. Doch nicht immer war die Zusammenarbeit nur harmonisch. Doch die Fachärzte der Orthopädie und Unfallchirurgie haben auch im Interesse der Patienten gelernt, dass das 1 plus 1 zu mehr führt als nur zu 2, und durch gute  Zusammenarbeit die Fachgebiete Orthopädie Unfallchirurgie entscheidend weiterentwickelt werden können.

Orthopädie Unfallchirurgie als großes gemeinsames Fach

Für die jungen Kollegen in der Weiterbildung und für die Patienten, die behandelt werden, kommt Orthopädie Unfallchirurgie als großes gemeinsames Fach besser voran! Herausragende Vertreter von Orthopädie und Unfallchirurgie haben vor weit mehr als zehn Jahren damit begonnen, das Gemeinsame in beiden Fächern zu sehen und haben erkannt, dass das Fach O und U besser weiter zu entwickeln ist, wenn eine gute Zusammenarbeit  besteht.

In beiden Gebieten gab es große Spezialisierungen und die Palette reichte wirklich von konservativer Therapie bis zu Polytrauma- Versorgung und großen Eingriffen an der Wirbelsäule und bei der Endoprothetik. Will man die Patienten, die Probleme am Bewegungsapparat haben, kompetent versorgen, muss das Fach das gesamte Spektrum abbilden und von Anfang an muss dies in der Weiterbildung zum Facharzt berücksichtigt werden. Dann wird die Qualität noch besser werden und wir werden das Fach in die Zukunft führen können, attraktiv für junge Ärzte und hilfreich für die Patienten.

Die Sinnhaftigkeit, das Orthopädie Unfallchirurgie in ein Fach zusammenzuführen, ist unstrittig. Dadurch kann viel mehr Energie positiv eingesetzt werden und die durchaus zahlreichen vorhandenen Fragestellungen und Probleme gemeinsam bearbeitet werden, statt in der Auseinandersetzung, wer es denn nun besser kann, der Orthopäde oder Unfallchirurg –, Energie sinnlos zu vergeuden.

Das Modell hat sich in zehn Jahren inzwischen bewährt. Die DGOU ist mit circa 11.000 Mitgliedern zu einer der mitgliederstärksten wissenschaftlichen, medizinischen Fachgesellschaften in Deutschland herangewachsen. Die jungen Kollegen, die ihre Facharztausbildung beginnen, verstehen sich heute schon nur noch als Ärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie und treten natürlich in die DGOU ein. Es ist gelungen, eine schlagkräftige Organisation gemeinsam zu gestalten. Die hervorragend aufgestellte Geschäftsstelle koordiniert die Arbeiten und steuert mit den Präsidenten und Generalsekretären und den Vorständen das Zusammenwachsen der DGOU auf sehr effektive Art und Weise. Dreiundzwanzig starke und aktive Sektionen, acht wichtige Arbeitsgemeinschaften und drei im Vorstand vertretene Ausschüsse sind das wichtige Kapital, das dabei hilft, die Gesellschaft weiterzuentwickeln.

Die Nachwuchsförderung mit dem Jungen Forum, mit der erfolgreichen Summer School und dem Tag der Studierenden beim DKOU und mit einer Vielzahl weiterer Aktivitäten zeigt inzwischen Früchte und man sieht, dass das Fach O und U bei den Studierenden und bei den jungen Ärzten sehr gut angenommen wird.

Durch die gemeinsame Arbeit für Orthopädie Unfallchirurgie lässt sich auch die Präsenz in der Öffentlichkeit und die Akzeptanz des großen gemeinsamen Faches deutlich verbessern. Initiativen, wie die sogenannte Zukunftswerkstatt, in der Themen, die in die Zukunft des Faches hineinreichen, bearbeiten und diskutieren und in das Fach hineinbringen, machen Orthopädie Unfallchirurgie zukunftsfähig.

Die DGOU hat eine Arbeitsgemeinschaft, die sich um Digitalisierung kümmert, sie hat ein Referat Internationale Angelegenheiten, das sich um den Austausch mit den internationalen Fachgesellschaften befasst. Die deutschen Spezialisten sind als DGOU aktiv vertreten in den europäischen und weltweiten Fachgesellschaften und haben inzwischen die Akademie für Orthopädie und Unfallchirurgie gegründet, gemeinsam mit dem BVOU (Bundesverband Orthopädie und Unfallchirurgie), um die Aktivitäten im Bereich der Fortbildung in O und U zu bündeln.

Regelhaft erscheinen Weißbücher, die sich mit wesentlichen Themen des Faches beschäftigen, wie zum Beispiel jetzt das Weißbuch „Konservative Orthopädie und Unfallchirurgie“ und das Weißbuch „Forschung in Orthopädie und Unfallchirurgie“.

Die Zusammenarbeit und der Austausch mit dem BVOU sind äußerst konstruktiv und die Zukunft wird hier sicher zeigen, ob es noch zu einem engeren Zusammenschluss kommen kann. Wenn man auf die Welt und die Zusammenarbeit von Orthopäden und Unfallchirurgen dort schaut, ist es nicht hoch genug anzurechnen, dass man in Deutschland über den eigenen Schatten gesprungen ist und das „Wir“ einen wesentlich höheren Stellenwert hat als Konflikte und Gegensätzliches.

Deshalb ist es eine besondere Leistung, dass nach zehn Jahren DGOU eine hervorragende Zusammenarbeit von Orthopäden und Unfallchirurgen in Deutschland geschaffen wurde.

Quelle: Statement »Wir sind O und U: Orthopäden und Unfallchirurgen arbeiten erfolgreich zusammen – ein Modell für Europa? « – Professor Dr. Dr. med. Werner E. Siebert Kongresspräsident des DKOU 2018, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC), Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU), Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Vitos Orthopädischen Klinik Kassel gGmbH und Lehrbeauftragter der Universität Kassel für den Bereich Sportmedizin  zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU), Oktober, Berlin

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