Mittwoch, April 24, 2024

Trotz Suchtgefahr setzen Eltern für ihre Kinder auf Opioide gegen Schmerzen

Eltern in den USA glauben, dass Opioide die beste Schmerzlinderung für ihre Kinder bieten, obwohl sie sich der Suchtgefahr bewusst sind.

Vor allem in den USA gibt es zahlreiche Schlagzeilen voller furchterregender Nachrichten über den Missbrauch der Opioide und Überdosierungen sowie Opioidsucht. Dazu kommen Studiendaten, die besagen, dass 90 Prozent der Abhängigkeiten in den Teenagerjahren anfangen könnten. Dementsprechend sollten sich Eltern eigentlich Sorgen machen. Zwar kennen mehr als die Hälfte der Eltern die Suchtgefahr für ihre Kinder durch Anwendung der Opioide. Jedoch glauben zwei Drittel auch, dass Opioide ihren Kindern nach einer Operation oder einem Bruch die beste Schmerzlinderung bieten. Dies ergab eine aktuelle US-Umfrage der American Society of Anesthesiologists (ASA).

 

Aktuelle ASA-Umfrage zu Opioiden und Opioidsucht

„Die Umfrageergebnisse beleuchten die widersprüchlichen Einschätzungen in der Bevölkerung zu Opioiden. Einerseits sind die meisten Eltern besorgt über Nebenwirkungen und Risiken wie Sucht, Missbrauch, Überdosierung oder Überdosierung. Andererseits glauben sie nachwievor, dass Opioide am besten für die Behandlung von Schmerzen geeignet sind,“ erklärte ASA-Präsidentin Prof. Dr. Linda J. Mason. „Natürlich sind Opioide nicht immer die beste Option. Es hängt beispielsweise von der Art der Operation sowie der zu erwartenden Dauer ab. Es wäre jedoch wichtig, dass Eltern viele Alternativen kennen, die sicher sind und eine starke Schmerzlinderung bringen. Allerdings fragen nur etwa ein Drittel der Eltern, deren Kinder Opioide erhalten, ihren Arzt nach Alternativen zur Schmerzbehandlung.“

 

Opioidsucht und Opioid-Überdosis

Obwohl der kurzfristige Einsatz von Opioiden wirksam und sicher sein kann, missbrauchen mehr als 2 Millionen Amerikaner Opioide. Täglich sterben mehr als 90 Menschen an einer Opioid-Überdosis. Opioidbedingte Todesfälle bei Kindern und Jugendlichen haben sich zwischen 1999 und 2016 fast verdreifacht, hauptsächlich durch verschreibungspflichtige Opioide. Deswegen sollten Eltern wissen, dass ein Anästhesiologe oder ein anderer Schmerzspezialist einen individualisierten effektiven Plan erstellen kann. Damit können sie dann die Schmerzen der Patienten je nach Zustand oder Art der Operation optimal behandeln und das Risiko von Missbrauch und Opioidsucht senken.

 

Eltern-Umfrage in den USA zu Opioiden für ihre Kinder gegen Schmerzen

Eine aktuelle Untersuchung befragte mehr als 1.000 Eltern von Kindern und Jugendlichen im Alter von 13 bis 24 Jahren, von denen ein Drittel Opioide einsetzte. Die Umfrage ergab, dass 83 Prozent der Eltern der Meinung sind, sie könnten den Opioidkonsum ihres Kindes sicher handhaben. Die Ergebnisse deuten aber auch darauf hin, dass in der Bevölkerung ein besseres Bewusstsein erforderllich ist. Die Menschen sollten Opioid-Alternativen sowie die sichere Lagerung und ordnungsgemäße Entsorgung kennen. Weiters sollten sie mit ihren Kindern über das Risiko von Missbrauch und Opioidsucht sprechen. Schließlich müssen sie auch die Vorteile von Naloxon, einem Notfallmedikament gegen Opioid-Überdosis, kennen.

 

Eltern fragen nicht nach wirksamen Alternativen

Während Opioide einige Tage nach einer Operation oder Verletzung bei der Schmerzbehandlung helfen können, gibt es danach wirksame Alternativen. Denn diese weisen nicht die Nebenwirkungen und Risiken von Opioiden auf, einschließlich nicht-opioider Medikamente und nicht medikamentöser Therapien. Die Umfrageergebnisse zeigen jedoch auf, dass Eltern oft nicht nach Alternativen fragen oder sich möglicher Optionen nicht bewusst sind.

Außerdem wissen Eltern oft nicht, dass eine sichere Lagerung und ordnungsgemäße Entsorgung von Opioiden entscheidend ist. Dementsprechend gaben nur 50 Prozent an, Opioide an einem sicheren Ort zu lagern oder zu lagern (nicht im Medikamentenschrank, wo sie von anderen zugänglich sind).


Quelle: American Society of Anesthesiologists

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