Samstag, April 20, 2024

Vorteile von Omega 3-Fettsäuren für Herz und Kreislauf

Bildgebung mittels koronarer CT-Angiographie zeigt positive Effekte von Omega 3-Fettsäuren auf Herz und Kreislauf: sie stabilisieren koronare Plaques und wirken effektiv auf die Atherosklerose-Gesamtlast.

Als Folge einer Arteriosklerose mit Ablagerung von Plaquematerial in der Gefäßwand kommt es zu Verkalkungen in den Herzkranzarterien, die mittels koronarer CT-Angiographie noch bevor noch Verengungen der Gefäße entstehen sehr früh nachgewiesen werden kann. In einer rezenten Studie konnten Innsbrucker Radiologen darstellen, dass Omega 3-Fettsäuren solche Hoch-Risiko-Plaques, die oft Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Herzinfarkte sind, stabilisieren können, antientzündlich wirken und Frühstadien der Arteriosklerose entgegensteuern können.

 

Kontroverse Ergebnisse zu positiven Effekten der Omega 3-Fettsäuren im Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Krankheiten

Omega 3-Fettsäuren sollen laut jüngster bildgebender Untersuchungen von Innsbrucker Forschern sogenannte Hoch-Risiko-Gefäßablagerungen – Plaques – stabilisieren können. Die Studie soll auf einen direkt kardioprotektiven Effekt hinweisen, erklärte Studienleiterin Univ.-Prof. Dr. Gudrun Feuchtner von der Abteilung für Radiologie an der Medizinische Universität Innsbruck. Die Ergebnisse legen auch nahe, dass deswegen Omega 3-Fettsäuren in der Primärprävention der Koronaren Herz-Kreislauf-Krankheiten zu empfehlen sind.

Die positiven Interaktionen von Omega 3-Fettsäuren zeigten sich in der Untersuchung unabhängig vom Fettstoffwechsel – dem LDL-Cholesterin. Auch die Einnahme von Statinen und / oder Acetylsalicylsäure spielte keine Rolle. Um positive Effekte zu erzielen, müssen Omega 3-Supplemente aber mindestens drei Monate lang eingenommen werden.

 

Kontroverse Daten

Die Studienlage hinsichtlich der Empfehlungen von Omega 3-Fettsäuren in der Prävention der koronaren Herzkrankheit ist kontrovers. Während erst kürzlich eine Metaanalyse keinen Einfluss auf die Sterblichkeit und Herzinfarktrisiko zeigte, wurden bei anderen Studien mit spezifischeren Studienendpunkten wie EPA/DHA-Blutspiegel positive Effekte nachweisbar.

Die Innsbrucker Forscher untersuchten deshalb mittels koronarer CT-Angiographie bei 106 Patienten die Effekte von Omega 3-Fettsäuren auf die Charakteristika der koronaren Plaque und auf die Atherosklerose-Gesamtlast. Prof. Feuchtner: „Die koronare CT-Angiographie ermöglicht die Identifikation von Hoch-Risiko-Ablagerungen, welche Vorläufer von Herzinfarkten sein können.“ Die CT bietet somit eine akkuratere Methode als epidemiologische Studien mit Endpunkten wie „Sterblichkeit“.

Die koronare CTA ermöglicht auch die Früherkennung von Patienten, welche insbesondere – und eventuell ausschließlich – von Omega 3-Fettsäuren profitieren, so Prof. Feuchtner.


Literatur:

Feuchtner G, Langer C, Barbieri F, Beyer C, Dichtl W, Friedrich G, Schgoer W, Widmann G, Plank F. The effect of omega-3 fatty acids on coronary atherosclerosis quantified by coronary computed tomography angiography. Clin Nutr. 2021 Mar;40(3):1123-1129. doi: 10.1016/j.clnu.2020.07.016. Epub 2020 Jul 22. PMID: 32778459.

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