Gründung des Österreichischen Forums für Primärversorgung beschlossen – mit dem Ziel der Etablierung eines österreichweiten Netzwerks zur Primärversorgung.
Mehr als 200 Professionals aus der Allgemeinmedizin und anderen Gesundheitsberufen nutzten die Premiere der Zukunftskonferenz: „Innovative Modelle in der Primärversorgung“, veranstaltet vom Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung (IAMEV) an der Medizinischen Universität Graz. Die Umsetzung neuer Modelle zur Primärversorgung, die aktuelle Situation rund um die Ausbildung in der Allgemeinmedizin und andere brennende Themen wurden diskutiert und weiterentwickelt.
Zukunft der Allgemeinmedizin: Attraktivität der Ausbildung stärken
Groß war das Interesse an der gelungenen Premiere der Zukunftskonferenz: „Innovative Modelle in der Primärversorgung“ an der Med Uni Graz. Das Symposium bot einen abwechslungsreichen Mix aus authentischen Informationsvorträgen, ehrlichen Diskussionen, spannenden Workshops und einem schönen Rahmenprogramm. Höhepunkte waren Berichte aus der Praxis über laufende und geplante neue innovative Primärversorgungsmodelle, wie das PHC Zentrum Mariahilf in Wien oder das geplante Modell in Enns sowie die Darstellung der Situation in der allgemeinmedizinischen Ausbildung und das Fehlen eines Facharztes bzw. einer Fachärztin für Allgemeinmedizin. Die präsentierten Informationen über die Herausforderung in der Gestaltung der allgemeinmedizinschen Ausbildung und das herrschende Desinteresse der jungen Generation an der Ausbildung zum Hausarzt/zur Hausärztin waren primäre Themen der Tagung, welche zukünftig besonders fokussiert werden sollen.
Etablierung neuer Modelle soll Primärversorgung optimieren
Für viel Motivation sorgte ein lebendiger Bericht über „die Landarztmacher“ im benachbarten Deutschland. Einige Vorträge zu den Erwartungen der jungen Generation, sowie rund 30 anwesende Studierende und junge ÄrztInnen gaben deutlich zu erkennen, dass die Etablierung neuer innovativer Primärversorgungsmodelle eine unerlässliche Notwendigkeit sein wird, um ausreichend AllgemeinmedizinerInnen in die Praxis zu bekommen. Klar wurde auch, dass die Etablierung dieser neuen Modelle nur in den Bundesländern funktioniert, in welchen ein konstruktives und zukunftsorientiertes Miteinander zwischen den wichtigen Stakeholdern – wie beispielsweise den Krankenkassen, Ärztekammern und politischen VertreterInnen – besteht. Das Institut für Allgemeinmedizin und evidenzbasierte Versorgungsforschung an der Med Uni Graz wird die Entwicklung weiter beobachten und möchte auch im nächsten Jahr mit einer Folgekonferenz wieder eine Plattform zur Diskussion rund um die Entwicklung der Primärversorgung anbieten.
Im Anschluss an die Veranstaltung wurde von den TeilnehmerInnen die Gründung des Österreichischen Forums für Primärversorgung beschlossen. Ziel des Forums ist die Etablierung eines österreichweiten Primärversorgungs-Netzwerks, welches die verantwortlichen Player bei der Umsetzung neuer innovativer Modelle und der Weiterentwicklung einer starken Primärversorgung zum Wohle der PatientInnen unterstützen soll. „Österreich ist auf einem guten Weg, welchen wir mit dem Österreichischen Forum für Primärversorgung weiter unterstützen möchten“, so Stefan Korsatko abschließend.
Weitere Informationen:
Priv.-Doz. Dr. Stefan Korsatko, MBA
http://allgemeinmedizin.medunigraz.at/symposium/