Dienstag, April 23, 2024

Nun generisch: Tadalafil gegen Impotenz

Mitte November ist das Patent für Tadalafil ausgelaufen, seitdem sind zahlreiche Generika des langwirksamen PDE-5-Hemmers gegen Impotenz am Markt.

Tadalafil wird zur Behandlung von Männern mit Potenzstörung beziehungsweise Impotenz – fachlich als erektile Dysfunktion bezeichnet – angewendet, um wieder für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichende Erektion (steifen Penis) aufrechterhalten zu können. Tadalafil kommt aber auch bei Männern zur Behandlung der benignen Prostatahyperplasie (gutartige Prostatavergrößerung) zum Einsatz, sofern Probleme beim Harnfluss auftreten.

PDE-5-Hemmer Tadalafil

Tadalafil ist ein rezeptpflichtiger Wirkstoff, der als Arzneimittel nur auf ärztliche Verschreibung erhältlich ist. Der Wirkstoff gehört zur Gruppe der sogenannten Phosphodiesterase-Typ-5(PDE5)-Hemmer bezeichnet, da er das Enzym Phosphodiesterase hemmt, das normalerweise die Substanz CycloGuanosinmonophosphat
(cGMP) abbaut. Während der normalen sexuellen Stimulation wird cGMP im Penis produziert, wirkt dort entspannend auf den Muskel in den Schwellkörpern des Penis, wodurch der Blutstrom in die Corpora
cavernosa ermöglichtwird, was letztendlich zur Erektion führt. Durch Hemmung des Abbaus von cGMP stellt Tadalafil die Erektionsfunktion wieder her, wobei eine sexuelle Stimulation ist aber notwendig ist. Der Blutstrom wird verbessert, auf die Muskel der Prostata und der Blase entfaltet sich eine entspannende Wirkung. Dadurch können auch Probleme beim Harnfluss, wie es bei einer benignen Prostatahyperplasie symptomatisch ist, verringert werden.

Für die Behandlung der erektilen Dysfunktion wird Tadalafil mit der Dosierung von 10 mg empfohlen, die Einnahme sollte mindestens 30 Minuten vor dem geplanten Geschlechtsverkehr erfolgen, wobei die Dosis bei NIchtansprechen auf 20 mg erhöht werden kann.

Männer, die sexuell aktiv sind und planen, Tadalafil zweimal wöchentlich oder häufiger anzuwenden, können auch dauerhaft einmal täglich die geringere Dosis von 5 mg einsetzen, in Abhängigkeit der Verträglichkeit dann auch noch auf eine Dosis von 2,5 mg einmal täglich reduzieren. Die einmal tägliche Anwendung sollte jeden Tag etwa um die gleiche Uhrzeit geschehen. Abgeraten wird von der regelmäßigen Einnahme einer täglichen Tadalafil-Dosis von 10 mg oder 20 mg.

Für die Behandlung von Männern mit benigner Prostatahyperplasie oder von Männern, die sowohl an benigner Prostatahyperplasie als auch an erektiler Dysfunktion leiden, beträgt die Dosis einmal täglich 5 mg.

Patienten mit schweren Leber- oder Nierenproblemen sollten nicht mehr als 10 mg anwenden. Eine einmal tägliche Dosierung wird vor allem bei schweren Nierenproblemen nicht empfohlen, auch bei Leberproblemen ist Vorsicht geboten.

Wirksamkeit von Tadalafil

Die Wirksamkeit von Tadalafil wurde bei zahlreichen Patienten mit erektiler Dysfunktion unter Beweis, teilweise auch bei männlichen Diabetikern und mehrfach in der einmal täglich Gabe. In sämtlichen Studien zur erektilen Dysfunktion war der PDE-5-Hemmer deutlich wirksamer als Placebo. Insgesamt berichteten mehr als 8 von 10  Patienten, dass „bei Bedarf“ eingenommenesTadalafil ihre Potenz verbesserte, gegenüber 35 % der Patienten in den Placebogrupppen.

Bei Patienten mit einer einmal täglichen 2,5 mg- oder 5 mg-Dosis einnahmen kam es ebenfalls zu verbesserten Erektionen verglichen mit Placebo. Tadalafil in der 5mg-Dosis zeigte sich in allen Studien an Patienten mit benigner Prostatahyperplasie als wirksamer als Placebo, wobei die Ergebnisse im Vergleich zu Placebo eine erhebliche Verbesserung der Symptome nach 12 Wochen zeigten.

Sehr häufige Nebenwirkungen waren Kopfschmerzen, Verdauungsstörungen, Rücken- und Muskelschmerzen vor allem in höheren Dosen.

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