Nivolumab ist nun auch zur Therapie sogenannter rezidivierender oder metastasierender platinresistenter Plattenepithelkarzinome des Kopf-Hals-Bereichs zugelassen.
In der überwiegenden Mehrheit der bösartigen Tumoren des Kopf-Hals-Bereichs handelt es sich um Plattenepithelkarzinome, bei denen zur Heilung in der Therapie die vollständigen operativen Entfernung des Tumors entscheidend ist. Weit fortgeschrittene Plattenepithelkarzinome werden häufig mit einer postooperativen Strahlentherapie – teilweise in Kombination mit einer Chemotherapie – behandelt, wenn der Tumor bereits Nachbarorgane befallen hat oder Lymphknotenmetastasen bestehen. Eine sehr schlechte Prognose haben Patienten mit einem sogenannten rezidivierenden oder metastasierenden platinresistenten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich (SCCHN), deren mediane Lebenserwartung unter sechs Monate liegt. Für solche Patienten wurde nun Nivolumab – Opdivo ® – zugelassen.
Krebs / Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich vorbeugen
Um sich vor Krebs bzw. Plattenepithelkarzinome im Kopf-Hals-Bereich zu schützen, hat vor allem der Verzicht auf das Rauchen, dem größten Risikofaktor, eine große Bedeutung. Experten empfehlen aber auch, dass man seine Speisen nicht zu heiß isst und sich allgemein ausgewogen und vitaminreich ernährt. Wichtig für die Primärprophylaxe ist auch eine regelmäßige Zahnpflege und bei Bedarf Zahnsanierungen. Dennoch werden die bösartigen Plattenepithelkarzinome meist erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt, wodurch die Prognose ungünstig ist. Eine persistierende Lymphknotenschwellung am Hals, nicht zuordenbare Schluckbeschwerden und anhaltende Heiserkeit über mehrere Wochen sollte unbedingt durch einen Facharzt abgeklärt werden. Weltweit sind mittlerweile Kopf-Hals-Karzinome bzw. Plattenepithelkarzinome die sechsthäufigste Krebserkrankung, wobei vor allem bei alten Menschen und jungen Frauen ein Anstieg zu beobachten ist.
Plattenepithelkarzinome mit Nivolumab – Opdivo ® – therapieren
Für Patienten mit einem rezidivierenden oder metastasierenden platinresistenten Plattenepithelkarzinomen im Kopf-Hals-Bereich wurde nun der sogenannte Immun-Checkpoint-Inhibitor – oder PD-1 (»programmed cell death protein 1«)-Inhibitor – Nivolumab, mit Handelsnamen Opdivo ®, zugelassen. Wichtig dafür waren die Ergebnisse der Phase-III-Studie CheckMate 141, die erstmals im New England Journal of Medicine im vergangenen Oktober 2016 veröffentlicht wurde. Dabei zeigte sich, dass eine Behandlung mit Nivolumab das durchschnittliche Gesamtüberleben von Patienten mit fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen SCCHN im Vergleich zu einer Standard-Chemotherapie bei besserer Verträglichkeit signifikant verlängern konnte (7,5 vs. 5,1 Monate). Nivolumab ist somit der erste Immun-Checkpoint-Inhibitor, für den bei Patienten mit fortgeschrittenem SCCHN ein signifikanter Überlebensvorteil bei besserer Verträglichkeit und besserem Erhalt der Lebensqualität im Vergleich zur Standardtherapie nachgewiesen werden konnte.
Von der Immun-Checkpoint-Blockade erwarten sich Experten in der Onkologie sehr viel. Aufgrund des übergeordneten immunologischen Prinzips kann ein Immun-Checkpoint-Inhibitor bei verschiedenen Tumorerkrankungen erfolgreich sein, was teilweise in Studien bereits nachgewiesen werden konnte. Dabei kam es bei guter Verträglichkeit zu deutlich verlängerten Überlebenszeiten auch in jenen Krankheitsstadien, in denen bis dato praktisch keine Behandlung mehr zur Verfügung stand.
Nivolumab war bereits bei Hautkrebs (Melanom), Lungenkrebs (NSCLC), fortgeschrittenen Nierenkrebs und beim Hodgkin-Lymphom zugelassen.
Quellen: