Nintedanib steht als empfohlene neue Therapie in verschiedenen Leitlinien zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF).
Die idiopathische Lungenfibrose (IPF) ist eine chronische, progressive Lungenerkrankung unbekannter Ursache, welche die Patienten schwer beeinträchtigt und in der Regel zum Tod führt. Schätzungsweise erkranken etwa 2 bis 29 Patienten pro 100.000 Menschen an idiopathischer Lungenfibrose, die zu den seltenen Erkrankungen – so genannten Orphan Diseases – zählt und durch eine fortschreitende Vernarbung des Lungengewebes und den damit verbundenen Verlust der Lungenfunktion gekennzeichnet ist. Die Entwicklung dieses Narbengewebes wird als Fibrose bezeichnet. Mit der Verdickung und Versteifung des Gewebes verliert die Lunge mit der Zeit ihre Fähigkeit, Sauerstoff aufzunehmen und dem Blutkreislauf zuzuführen, sodass lebenswichtige Organe nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden können. Deshalb leiden Menschen mit IPF an Atemnot, Husten und haben oft Schwierigkeiten, alltägliche körperliche Tätigkeiten zu verrichten. Seit einigen Jahren ist Nintedanib eine zugelassene Therapie zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose.
Nintedanib zur Behandlung bei idiopathischer Lungenfibrose empfohlen
Verschiedene Leitlinien empfehlen Nintedanib als neue Therapie für Patienten mit idiopathischer Lungenfibrose. Die Experten bestätigen für Nintedanib einen hohen Nutzen in Bezug auf patientenrelevante Endpunkte wie Krankheitsprogression zur Behandlung der idiopathischen Lungenfibrose (IPF). Und zwar gemessen anhand des FVC-Abfalls. Die Empfehlungen berücksichtigten außerdem die zu erwartenden Behandlungskosten und potenziellen Nebenwirkungen. Im Grunde genommen kommt es zu keiner Zunahme schwerwiegender Nebenwirkungen unter Nintedanib. Und nur verhältnismäßig wenige Patienten mussten die Behandlung aufgrund von Nebenwirkungen abbrechen.
Nintedanib ist ein niedermolekularer Tyrosinkinase-Inhibitor (TKI), der unter anderem die Rezeptor-Tyrosinkinasen der Wachstumsfaktoren VEGF, FGF und PDGF hemmt. Die durch Nintedanib inhibierten Signalwege sind an fibrotischen und entzündlichen Prozessen beteiligt. Es wird angenommen, dass Nintedanib durch Blockade dieser Signalwege das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen kann.
Referenzen:
Boehringer Ingelheim. OFEV® Fachinformation, Stand Januar 2015.
Pulmonary Fibrosis Foundation. About PF. Online verfügbar unter: http://www.pulmonaryfibrosis.org/life-with-pf/about-pf.