Körperliche Fitness und regelmässige Bewegung haben laut einer aktuellen Untersuchung positiven Einfluss auf die Nierenfunktion bei Typ-2-Diabetes.
Erwachsene mit Typ-2-Diabetes können sich durch Verbesserung ihrer körperlichen Fitness vor chronischer Nierenerkrankung schützen oder bei bereits bestehender Erkrankung, ihre Nierenfunktion steigern.
Dass regelmäßige Bewegung einen positiven Effekt auf Gesundheit und Wohlbefinden hat, ist seit langem bekannt. Das gilt sowohl für die allgemeine Bevölkerung, als auch für Betroffene der Typ-2 Diabetes. Diese aktuelle Studie beschäftigt sich insbesondere mit positive Effekt körperlicher Betätigung auf eine der häufigsten Komplikation bei Typ-2 Diabetes, der chronischen Nierenerkrankung. Letztere führt häufig zu Nierenversagen bzw. zum Tod.
„Für Typ-2-Diabetiker ist es essenziell, ihre körperliche Fitness zu steigern, da dies einer krankheitsbedingten Nierenschädigung entgegenwirken und somit die Sterblichkeit reduzieren kann”, so Dr. med. Shruti Gandhi, Leiter der Studie und Endokrinologe im Washington DC Veterans Affairs (VA) Medical Center.
Ermittlung der körperlichen Fitness
Die Studie basiert auf zwei Säulen. Einerseits wurden die Daten von 2,007 Typ-2 Diabetes Patienten, die meisten davon männlich, analysiert. Diese Patienten verfügten zu diesem Zeitpunkt über eine normale Nierenfunktion. Der Altersdurchschnitt lag bei 61 Jahren. Anhand einer speziellen Skala zur Ermittlung der körperlichen Fitness der einzelnen Patienten, wurden diese in folgende Gruppen eingeteilt: geringste, niedrige, moderate und hohe Fitness.
Im Zuge des Beobachtungszeitraums von sieben Jahren, entwickelten 572 der an der Studie teilnehmenden Patienten, eine chronische Nierenerkrankung oder starben aufgrund anderer Ursachen. Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass ein gesteigertes Maß körperlicher Fitness bei Betroffenen der Typ-2 Diabetes, das Risiko chronischer Nierenerkrankung senkt, bzw. die Sterblichkeit reduziert.
Im Vergleich zu jener Gruppe mit geringster Fitness, war die Häufigkeit chronischer Nierenerkrankung bei Gruppe mit höchster um 68 Prozent niedriger. Bei der Gruppe der moderat fitten Patienten war die Häufigkeit der chronischen Nierenerkrankung um 51 Prozent niedriger. Sogar die Gruppe der niedrigen Fitness hatte einen gewichtigen Vorteil gegenüber jener der geringsten Fitness.
Effekt eines 12-wöchigen Trainingsprogramms auf die Nierenfunktion
Im zweiten Teil der Studie, beurteilten Forscher den Effekt eines 12-wöchigen Trainingsprogramms auf die Nierenfunktion in 67 Patienten mit Typ-2 Diabetes. Die Patienten konnten ihr Fitnessprogramm zuhause absolvieren. Vor und nach dem Programm, unterzogen sich die Teilnehmer Tests zur Evaluierung ihrer Nierenfunktion. Diese konnte durch das Trainingsprogramm bei 53 Prozent der Teilnehmer erheblich verbessert werden.
Etwa 60 bis 90 Minuten Fitnesstraining pro Woche sollte keine Belastung für den Patienten darstellen. Die aktuelle Studie lässt Patienten hoffen, dass sie in der Lage sind durch eigenständiges Handeln ihre Nierenfunktion zu steigern und somit die Notwendigkeit der regelmäßigen Dialyse zu verzögern.
Quelle und weitere Informationen: International Society of Endocrinology and the Endocrine Society
Bildtext: Regelmäßige Bewegung hat positiven Effekt bei Typ-2-Diabetes und schützt die Nieren. © www.afcom.at