Donnerstag, April 18, 2024

Chronische Nierenerkrankungen bei Kindern

In den letzten Jahrzehnten hat sich die Versorgung von Kindern mit chronischen Nierenerkrankungen sehr verbessert, wenngleich Nierenerkrankungen bei Kindern das ganze Leben in Behandlung zu sein bedeuten.

Unter dem Strich werden in unseren Breiten jährlich tausende Kinder mit schweren Missbildungen und anderen Erkrankungen der Nieren und der Harnwege geboren. Wobei einige dieser Kinder jedes Jahr sehr schwer erkranken. Infolgedessen müssen sie sich einer Nierenersatz-Therapie – der Dialyse („Blutwäsche“) – unterziehen. Chronische Nierenerkrankungen bei Kindern sind somit große Belastungen und Einschränkungen für die ganze Familie der Betroffenen.



 

Chronische Nierenerkrankungen bei Kindern unheilbar

Wenn die Nieren dauerhaft sprich chronisch versagen, ist die Krankheit für den Rest des Lebens unheilbar. Wobei die Belastungen für die erkrankten Kinder und deren Angehörigen enorm sind. Denn auf die Dialyse angewiesen zu sein, bedeutet, kein normales Kinderleben mehr zu haben. Selbst wenn die Niere noch nicht dauerhaft versagt, bedeutet das schrecklich „unkindliche“ Dinge tun zu müssen. Beispielsweise wie Diät halten und regelmäßig viele Medikamente einnehmen. Weiter müssen Kinder mit chronische Nierenerkrankungen häufige Besuche im Spital mit Blutabnahmen. Außerdem kommt es natürlich auch zu Einschränkungen bei Schule und Freizeit.

 

Dialysebehandlung zur Behandlung von chronischen Nierenerkrankungen bei Kindern

Wenn die Nierenfunktion völlig zum Erliegen kommt, muss mit einer Dialyse begonnen werden. Dabei übernimmt ein Dialyse-Gerät die Ausscheidungsfunktion der Nieren und „reinigt“ das Blut von schädlichen Stoffwechselprodukten und überschüssiger Flüssigkeit. Schließlich stellt das eine noch intensivere Belastung für das betroffene Kind und seine Familie dar. In diesem Sinne ist dann auch die Rückkehr in normales Leben praktisch nicht mehr möglich.

 

Hämodialyse häufigste Form

Manche betroffene Kinder mit chronische Nierenerkrankungen brauchen als Nierenersatztherapie vorzugsweise die Bauchfelldialyse (Peritonealdialyse). Beispielsweise gilt das für Säuglinge und Kleinkinder. Wobei die Eltern diese Dialyse selbst zuhause durchführen können. Dementsprechend macht das die Familie unabhängig von der stationären Dialyse. Allerdings muss man diese Behandlung mehrmals pro Woche durchführen. Zudem erfordert die Peritonealdialyse einen hohen Zeitaufwand der Eltern und überträgt ihnen viel Verantwortung.

Unter dem Strich ist die stationär durchgeführte Hämodialyse die häufigsten Form der Dialyse. Dazu muss man die betroffenen Kinder mindestens dreimal pro Woche vier bis fünf Stunden im Krankenhaus an ein Dialysegerät anschließen. Infolgedessen sind der regelmäßige Schulbesuch, normale Freizeitaktivitäten sowie Urlaube schwer zu organisieren.



 

Chronische Nierenerkrankungen bei Kindern bedeuten Einschränkungen für die ganze Familie

Doch es ist eigentlich egal, welche Form der Dialyse man durchführen muss. Im Grunde genommen verursacht eine chronische Nierenerkrankung bei Kindern immer unvorstellbare Einschränkungen für die ganze Familie. Wobei leider auch Geschwister häufig unter der ganzen Situation leiden. Zudem ist die finanzielle Belastung für die Familie sehr häufig ein Problem.


Literatur:

Tiewsoh K, Soni A, Dawman L, Peters NJ, Malik MA. Chronic peritoneal dialysis in children with chronic kidney disease. An experience from a North Indian teaching institute. J Family Med Prim Care. 2021 Oct;10(10):3682-3687. doi: 10.4103/jfmpc.jfmpc_250_21. Epub 2021 Nov 5. PMID: 34934666; PMCID: PMC8653466.

Mishra OP, Prasad R. Chronic Kidney Disease in Children: Magnitude of Problem and Challenges. Indian J Pediatr. 2017 Nov;84(11):811-812. doi: 10.1007/s12098-017-2499-6. Epub 2017 Oct 2. PMID: 28971319.

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