Donnerstag, April 25, 2024

Nicht-medikamentöse Therapien bei Herzrhythmus-Störungen

Neue Behandlungsmethoden bei Herzrhythmus-Störungen bringen den Patienten häufig nicht nur eine Besserung, sondern bieten sogar die Chance auf Heilung.

Lange Zeit waren Medikamente (Antiarrhythmika) und Herzschrittmacher die einzigen Therapieoptionen zur Behandlung von Herzrhythmus-Störungen: Bei beschränkter Effektivität den oft erheblichen Nebenwirkungen einer dauerhaft erforderlichen medikamentösen antiarrhythmischen Therapie.

Gegenwärtig stehen die nicht-medikamentöse Therapie im Blickpunkt des Interesses. Insbesondere die Katheterablation, das heißt die Verödung des für die Entstehung einer Herzrhythmusstörung verantwortlichen Areals im Bereich des Herzmuskels, stellt heutzutage für viele Patienten die bessere Therapiealternative dar.

Mit der Katheterablation können nicht nur regelmäßige Formen von Herzrhythmus-Störungen mit einer sehr hohen Erfolgsrate angegangen werden, sondern auch komplexe Rhythmusstörungen, zum Beispiel Vorhofflimmern, die mit Abstand häufigste Form einer Herzrhythmus-Störungen. Auch Kammer-Rhythmusstörungen, die insbesondere bei Patienten mit struktureller Herzerkrankung teilweise lebensbedrohlich sein können, lassen sich mittels Katheterablation erfolgreich behandeln. Die Erfolgsrate der Ablation ist im Vergleich zur medikamentösen antiarrhythmischen Therapie höher. Nach erfolgreicher Katheterablation ist eine dauerhafte medikamentöse antiarrhythmische Therapie in der Regel nicht mehr erforderlich.

Implantierbare Geräte gegen den plötzlichen Herztod

Eine bemerkenswerte Entwicklung hat auch die Therapie mit Hilfe implantierbare Aggregate (Defibrillatoren und so genannter Resynchronisations-Geräte) genommen. Implantierbare Defibrillatoren sind die effektivste Methode zur Verhinderung des plötzlichen Herztodes. Diese Geräte werden aufgrund sehr guter Studienergebnisse heutzutage oft bereits implantiert, bevor ein Patient ein solches bedrohliches Ereignis erleidet. Die Behandlung der Herzschwäche (Herzinsuffizienz) ist durch die Resynchronisations-Therapie in den letzten Jahren revolutioniert worden. Neben der pathophysiologisch orientierten medikamentösen (herzentlastenden) Therapie ermöglicht diese spezielle Form der Schrittmachertherapie nicht nur eine bemerkenswerte Besserung der Beschwerden des Patienten, sondern führt auch zu einer Verbesserung der Überlebensrate.

Zu den Besonderheiten des Herzens gehört sein System der autonomen Erregungsbildung und Erregungsleitung. Dieses sorgt dafür, dass sich das Herz seinen Rhythmus mit Hilfe spezialisierter Muskelzellen nicht nur selbst generiert, sondern auch richtig koordiniert an die verschiedenen Bereiche des Organs weiterleitet. Nur so ist eine regelmäßige und funktionelle Pump-Arbeit möglich. Leider können in diesem System Fehler auftreten, die dazu führen, dass der physiologische Herzrhythmus im ganzen Organ oder in einzelnen Bereichen des Herzens gestört wird. Folgen können vielfältig sein. Ein zu schneller oder zu langsamer Puls ist ebenso möglich wie harmloses „Herzstolpern“, lebensgefährliche Kammertachykardien oder Vorhofflimmern, das zu deutlich erhöhtem Schlaganfallrisiko führt.

Quelle: Pressetext DGK 10/2011

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