Donnerstag, April 18, 2024

Risiko für einen Schlaganfall früh erkennen und neun von zehn Fälle verhindern

Frühes Erkennen und Behandeln von Risikofaktoren sowie gesunder Lebensstil kann die Anzahl an Schlaganfällen deutlich reduzieren.

Im Grunde genommen ist es sehr wichtig, dass man das Risiko für einen Schlaganfall früh erkennen kann. Denn dann kann man mögliche Risikofaktoren behandeln und auf einen gesunden Lebensstil achten, um Schlaganfälle zu vermeiden.

 

Schlaganfall-Risiko früh erkennen, um mittels gesundem Lebensstil und der Behandlung von Risikofaktoren Schlaganfälle zu vermeiden

Eine große rezente Studie zeigte, dass man etwa 90 Prozent der untersuchten Schlaganfälle vermeiden hätte können, wenn die betroffenen Personen gesünder gelebt hätten. Solche Lebensstiländerungen beinhalten mehr körperliche Bewegung und gesunde Ernährung, weiter der Verzicht auf Nikotin und Alkohol sowie erfolgreiche Maßnahmen gegen Übergewichte.

Es gibt auch gefährlichen Risikofaktoren, die betroffenen Menschen »helfen«, ihr Schlaganfall-Risiko früh erkennen zu können. Dann sollten sie diese Vorerkrankungen unbedingt gemeinsam mit ihrem Arzt wirksam behandeln. Dazu gehören erhöhte Blutfette und Bluthochdruck sowie Diabetes und Vorhofflimmern. Auch dabei hilft neben Medikamenten ein gesunder Lebensstil.

Viele Menschen wissen allerdings nicht, dass sie an Bluthochdruck, schlechten Lipidwerten oder Diabetes leiden. Dazu zählt auch Vorhofflimmern, das die Wahrscheinlichkeit für einen Schlaganfall beträchtlich erhöht.

 

Notfall: Rasch handeln bei Schlaganfällen

Unter dem Strich ist die erste Zeit nach einem Schlaganfall sehr entscheidend, wie sehr das Gehirn geschädigt wird. Daher spielt es eine große Rolle, dass man einen Schlaganfall und dessen Symptome früh genug erkennen kann. Mit schnellem Handeln kann man das Leben des Patienten retten und seine Lebensqualität nach dem Ereignis verbessern.

Deshalb sollten nicht nur Risikopatienten, sondern auch Angehörige bei Verdacht auf einen Schlaganfall unbedingt sofort den einfachen „FAST-Test“ durchführen. Der FAST-Test dient als einfache Möglichkeit, erste Anzeichen eines Schlaganfalls zu erkennen, ersetzt jedoch keine professionelle medizinische Diagnose und Behandlung. In diesem Zusammenhang gibt es noch einige verbesserte Versionen der FAST-Test-Variante.

Face (Gesicht): Die betroffene Person sollte lächeln. Wenn das Gesicht einseitig verzogen ist, könnte dies auf einen Schlaganfall typische Halbseitenlähmung hinweisen.

Arms (Arme): Wenn der Betroffene Schwierigkeiten hat, die Arme nach vorne zu strecken und dabei die Handflächen nach oben zu drehen, könnte das ebenfalls ein Anzeichen für einen Schlaganfall sein.

Speech (Sprache): Wenn die betroffene Person Probleme hat, einen einfachen Satz nachzusprechen, ist das auch ein Warnzeichen. Das ist der Fall, wenn die Stimme undeutlich klingt oder die Worte verdreht sind.

Time (Zeit): Es zählt wie erwähnt jede Minute, um Leben zu retten oder dauerhafte Behinderungen zu vermeiden. Wählen Sie bei Verdacht auf einen Schlaganfall daher den Notruf und beschreiben Sie die Symptome.


Literatur

Toral L. BE FAST to recognize stroke. Nursing. 2021 Feb 1;51(2):51-54. doi: 10.1097/01.NURSE.0000731856.52406.23. PMID: 33953100.

O’Donnell MJ, Chin SL, Rangarajan S, Xavier D, Liu L, Zhang H, Rao-Melacini P, Zhang X, Pais P, Agapay S, Lopez-Jaramillo P, Damasceno A, Langhorne P, McQueen MJ, Rosengren A, Dehghan M, Hankey GJ, Dans AL, Elsayed A, Avezum A, Mondo C, Diener HC, Ryglewicz D, Czlonkowska A, Pogosova N, Weimar C, Iqbal R, Diaz R, Yusoff K, Yusufali A, Oguz A, Wang X, Penaherrera E, Lanas F, Ogah OS, Ogunniyi A, Iversen HK, Malaga G, Rumboldt Z, Oveisgharan S, Al Hussain F, Magazi D, Nilanont Y, Ferguson J, Pare G, Yusuf S; INTERSTROKE investigators. Global and regional effects of potentially modifiable risk factors associated with acute stroke in 32 countries (INTERSTROKE). A case-control study. Lancet. 2016 Aug 20;388(10046):761-75. doi: 10.1016/S0140-6736(16)30506-2. Epub 2016 Jul 16. PMID: 27431356.

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