Dienstag, April 16, 2024

Neuartiges Hydrogel bei Herzinsuffizienz

Neue Therapien bei Herzinsuffizienz umfassen auch ein aufsehenerregendes neuartiges Hydrogel für den Herzmuskel mit vielversprechenden Studienergebnissen.

Die optimale Betreuung von Herzinsuffizienz-Patienten in interdisziplinären Teams ist  heutzutage ein zentrales Thema. Hinzu kommen innovative Therapieansätze wie beispielsweise ein neuartiges Hydrogel, das ein Kardiologe in den Herzmuskel injiziert.

Grundsätzlich sollte im Idealfall die Versorgung von Herzinsuffizienzpatienten im Team erfolgen. Die Experten wägen dann die Sinnhaftigkeit der medikamentösen Therapien und von Katheterinterventionen ab und entscheiden dann die geeigneten Behandlungsmethoden.

Beispielsweise hilft ein neuartiges Hydrogel dabei, das Fortschreiten der Herzinsuffizienz bei Patienten mit einer vergrößerten linken Herzkammer zu verhindern. Alternativ kann auch ein Verfahren mit einer kathetergesteuerten perkutanen Herzklappen-Korrektur den schwer kranken Patienten helfen.

 

Hydrogel-Implantat als Gerüst für das Herz

In den letzten Jahren machten Kardiologen erste Erfahrungen mit der Anwendung einer neuartigen Hydrogel-Implantat-Anwendung. Das Konzept beruht sich dabei auf einer Reduktion der Wandspannung in den Herzwänden. Schließlich soll das den Herzinsuffizienz-Patienten helfen, indem das Hydrogel-Implantat  eine weitere Vergrößerung der linken Herzkammer verhindert oder sogar reduziert.

 

Algysil-LVR-Implantat

Belegt wurde die Wirksamkeit dieses Konzepts in der sogenannten AUGMENT-HF-Studie. Diese randomisierte internationale Studie untersuchte 40 Patienten, die zusätzlich zu einer optimierten medikamentösen Therapie das Algysil-LVR Implantat erhielten. Dabei ergaben sich sowohl bei der Funktionsfähigkeit des Herzens als auch bei den Symptomen der Herzinsuffizienz eine deutlich bessere Ergebnisse als die Kontrollgruppe.

Das Hydrogel-Implantat wird in einem rund 75 Minuten dauernden Eingriff direkt in die strategischen Bereiche des erweiterten linken Herzmuskels injiziert. Das biopolymere Gel verdickt sich und bildet eine mit dem Herzmuskelgewebe kompatible Struktur. Dabei entsteht eine Art inneres Gerüst, das die beschädigte Herzwand verstärkt und keine zeitlich bedingten Verschließerscheinungen zeigt. Die bisherigen Ergebnisse mit Algysil-LVR sind tatsächlich sehr viel versprechend.

Experten wollen aktuell diese Ergebnisse in größeren Nachfolgestudien bestätigen. Denn so könnte die Implantation eines Biopolymers in die Herzwand zumindest für einen Teil der ständig steigenden Anzahl von Herzinsuffizienz-Patienten einen erheblichen Nutzen bringen.

 

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