Donnerstag, März 28, 2024

Superfood Moringa: mit Geschmack von Meerrettich und viel gesunder Wirkung

Wurzeln, Pulver, Öl (Behenöl) und Tee: Superfood Moringa mit Geschmack von Meerrettich zeigt gesunde Wirkung, die Senfölglykoside wirken gegen Bakterien.

Der Moringa-Baum stammt ursprünglich aus Nordindien. Inzwischen hat sich der Wunderbaum jedoch in fast allen tropischen Gebieten in Asien, Afrika und Lateinamerika verbreitet. Alle Moringa-Bestandteile – Wurzeln mit dem Pulver, das Öl (Benenöl) – nutzen die Menschen seit Jahrtausenden in der Ayurveda-Heilkunst. Die antibakterielle Wirkung von Moringa kommt von den enthaltenen Senfölglykoside. Die stecken vor allem in den Moringa-Wurzeln und rufen den leicht scharfen Geschmack und den typischen Meerrettich-Duft hervor. Dies ist auch verantwortlich für den Namen „Meerrettichbaum“. Tatsächlich wurden die Moringa-Wurzeln von den Engländern in der Kolonialzeit wie Meerrettich verwendet.

 

Hohe Nährstoffdichte überzeugt

In den Tropen zählt der Moringa-Baum zu den wichtigsten Nahrungsmitteln. Als Gemüse werden die Wurzeln, aber auch die faserigen Schotenfrüchte verwendet. Vorrangig jedoch werden die Blätter verzehrt und unterschiedlich zubereitet.

Das Vitamin E ist in beachtlicher Menge vorhanden. Aber auch Vitamin B2 und Kalzium für gesunde Zähne und Knochen kommt reichlich vor. Insgesamt machen sehr viele Inhaltsstoffe Moringa zum „Wunderbaum“. Dazu zählen etwa 90 Substanzen wie Vitamine und Mineralstoffe sowie alle wichtigen Aminosäuren. Außerdem unterstreichen auch die enthaltenen Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren sowie sekundäre Pflanzenstoffe die gesundheitliche Wirkung von Moringa. Schließlich werden dem Baum auch starke antioxidative Fähigkeiten nachgesagt.

 

Botanisch gesehen

Der Moringa-Baum gehört in die Pflanzenfamilie der Benussgewächse (Moringaceae). Er ist schnellwüchsig und erreicht bereits im ersten Lebensjahr eine Höhe von 5 bis 8 Metern. Wenn der Baum nicht gestutzt wird, dann wächst er pro Jahr bis zu 8 Meter!

Der relativ kurze Stamm erreicht einen Durchmesser von bis zu  40 Zentimetern und kann sich unter bestimmten Kulturbedingungen flaschenartig verdicken. Die Äste sind weit herausragend, dünn und etwas hängend. Der Stamm liefert ein traganthähnliches Gummi. Die Blätter sind an den Spitzen der Zweige gehäuft, sind 20 bis 60 Zentimeter lang und gefiedert. Zwittrige Blüten sind als vielblütige Rispen angeordnet, sind wohlriechend und von cremig- weißer Farbe. Die reifen Früchte sind braune, vielsamige Kapseln, die bis zu 90 Zentimeter lang werden können.

 

Die vitalisierende Wirkung von Moringa-Tee ist sehr beliebt.

Wenn man regelmäßig Moringa-Tee genießt, so hilft das bei der Versorgung mit Vitalstoffen. Weiter verstärkt Moringa mit seiner Wirkung die Selbstheilungskräfte unseres Körpers. Moringa-Tee-Konsumenten berichten auch davon, dass sie sich selbst einfach fitter fühlen.

Durch die Bitterstoffe und die natürliche Meerrettich ähnlichen Schärfe der Senfölglykoside bringt der Moringa-Tee zudem eine verdauungsfördernde Wirkung. Außerdem soll er der Appetit hemmen. Hierzulande ist es schwierig an frische Blätter zu gelangen. Hingegen kann man Moringa eben als Tee, aber auch als Pulver, Öl (Behenöl) oder Kapseln kaufen.

 

Das Moringa-Pulver eignet sich auch zur Reinigung von Wasser.

Moringa-Pulver wird aus Samen hergestellt und kann auch zur Reinigung von Wasser verwendet werden. Bakterien und Schwebstoffe binden sich und setzten sich am Boden ab. Eine weitere wichtige Funktion neben der Bereitstellung nährstoffreicher Nahrung, die der Wunderbaum in den tropischen Gebieten übernimmt. Das Blattpulver wird auch gern als Nahrungsergänzungsmittel Smoothies beigemischt. Oder man kann es durchaus einfach in Wasser auflösen und trinken. Damit sollte auch das allgemeinen Wohlbefinden gestärkt werden.

 

Behenöl für die Körperpflege innen und außen

Der Moringa Baum liefert uns auch wertvolles Öl, das Behenöl, dass man kaltgepresst aus den Samen des Meerrettich-Baums gewinnen kann. Im Grunde genommen ist das Behenöl jedenfalls ein sehr wertvolles, naturreines Moringa-Öl. Damit eignet es sich auch ganz hervorragend sowohl als Pflege- als auch als Speiseöl.

Unter dem Strich gilt das Behenöl als sehr stabil. Wobei es leicht süßlich schmeckt und etwas nussig ist. Ebenfalls ist Behenöl auch fast geruchlos.

Durch den hohen Anteil an Antioxidantien wird es nicht ranzig. Ähnlich wie das Kokosöl verfestigt es das Behenöl bei kälteren Temperaturen. Jedoch verflüssigt es sich wieder im warmen Wasserbad. Schließlich ist das Behenöl auch als Massageöl sehr beliebt.

 

Die Wirkung von Moringa bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden

Bislang kennt man jedenfalls etwa 300 Krankheiten, die wir recht erfolgreich mit den Zubereitungen aus Moringa behandeln können. Das ist damit auch vor allem in ärmeren Regionen der Welt sehr wichtig. Deswegen sieht man dort den Wunderbaum auch als einen Universal-Lebensretter an.

Die Anwendungsbereiche reichen von Erkrankungen der Atemwege bis hin zu Kopfschmerzen, Krebs, Diabetes, Migräne sowie Hämorrhoiden. Wichtig ist die Wirkung des Moringa-Baums mit seinen Senfölglykosiden auch gegen Infektionen des Magen-Darm-Trakts. Weiter hilft sie bei Bluthochdruck sowie Vergiftungserscheinungen und Unterernährung. Schließlich sind auch Nieren- und Leberfunktionsstörungen wichtige Anwendungsgebiete.

Bei einer Überdosierung kann es übrigens manchmal zu leichten Durchfallerscheinungen kommen. Im Grunde genommen liegt die empfohlene Tagesdosis bei etwa 70 frischen Blättern pro Tag.


Literatur:

Haber SL, McMahon RP, Barajas J, Hayes AR, Hussein H. Effects of Moringa oleifera in patients with type 2 diabetes. Am J Health Syst Pharm. 2020 Sep 22:zxaa255. doi: 10.1093/ajhp/zxaa255. Epub ahead of print. PMID: 32960218.

Medeiros MLS, Alves RRV, Oliveira BF, Napoleão TH, Paiva PMG, Coelho LCBB, Bezerra ACDS, Silva MDC. In vitro effects of Moringa oleifera seed lectins on Haemonchus contortus in larval and adult stages. Exp Parasitol. 2020 Sep 19;218:108004. doi: 10.1016/j.exppara.2020.108004. Epub ahead of print. PMID: 32961172.

Romuald Willy Saa, Edith Nig Fombang, Elie Baudelaire Ndjantou, Nicolas Yanou Njintang. Treatments and uses of Moringa oleifera seeds in human nutrition. A review, Food Science & Nutrition, June 2019, Vol7, Issue6

Marcela Vergara-Jimenez, Manal Mused Almatrafi, Maria Luz Fernandez. Bioactive Components in Moringa Oleifera Leaves Protect against Chronic Disease. Antioxidants (Basel). 2017 Dec; 6(4): 91.

Kou X, Li B2, Olayanju JB, Drake JM, Chen N. Nutraceutical or Pharmacological Potential of Moringa oleifera Lam. Nutrients. 2018 Mar 12;10(3)

Alegbeleye OO. How Functional Is Moringa oleifera? A Review of Its Nutritive, Medicinal, and Socioeconomic Potential. Food Nutr Bull. 2018 Mar;39(1):149-170

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