Dienstag, April 16, 2024

Morbus Meniere: Schwindelanfälle und Übelkeit als Symptome

Morbus Meniere verursacht typische Symptome wie extreme Schwindelanfälle, mit Übelkeit sowie mit Erbrechen, wobei die Ursachen für die Anfälle unklar sind.

Bei Morbus Meniere (Morbus Menière) – einem Klassiker unter den Schwindelformen – handelt es sich um eine Erkrankung des Innenohres. Morbus Meniere tritt sehr selten auf und geht mit verschiedenen Symptomen wie Schwindelanfälle, Übelkeit und Erbrechen einher. Diese Beschwerden treten unterschiedlich lang und sowohl gleichzeitig als auch nacheinander auf. Dies macht eine exakte Diagnose sehr schwierig. So ist Morbus Meniere ein hochdramatisches Krankheitsbild, dessen Ursachen man nicht wirklich kennt und das nur klinisch diagnostiziert werden kann. Hierzu kommt die Forschung in den letzten Jahren große Fortschritte bei der Diagnostik des Morbus Menière erreichen. Allen voran mit der Tatsache, dass man den endolymphatischen Hydrops am Patienten mittels MRT-Untersuchung visualisieren kann.



 

Schwindelanfälle sind neben Übelkeit und Erbrechen die wichtigsten Symptome bei Morbus Meniere

Morbus Meniere äußert sich in erster Linie durch extreme Schwindelanfälle, der auch mit Symptomen wie Übelkeit bis hin zu Erbrechen einhergehen kann. Zudem kann es zu Ohrgeräuschen, Schwerhörigkeit oder Druckgefühl auf dem betroffenen Ohr kommen. Mitunter können beide Ohren gleichzeitig betroffen sein; in den meisten Fällen ist aber zuerst ein Ohr, im späteren Krankheitsverlauf, der sich über Jahre hinweg ziehen kann, dann auch das zweite Ohr betroffen.


Ginkgo biloba hält mit seiner Wirkung auf das Gehirn

Eine Behandlung mit Ginkgo biloba sollte sowohl bei ersten Anzeichen von leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) sowie auch bei bereits bestehender Demenz versucht werden. ©Ms Jane Campbell_shutterstock
Eine Behandlung mit Ginkgo biloba sollte sowohl bei ersten Anzeichen von leichter kognitiver Beeinträchtigung (MCI) sowie auch bei bereits bestehender Demenz versucht werden. ©Ms Jane Campbell_shutterstock

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Im Jahre 1861 beschrieb der französische Arzt Prosper Menière – 1799 bis 1862 in Paris – die typischen Symptome von anfallsartigem Schwindel verbunden mit fortschreitender Schwerhörigkeit und Ohrgeräuschen. Zur sogenannten »Menière`schen Trias« gehören Drehschwindelattacken, die mindestens 20 Minuten aber auch stundenlang anhalten können. Symptomatisch sind ein einseitiges, meist niederfrequentes Ohrgeräusch – dem Tinnitus – sowie anfallsweise eine Hörminderung und oft auch ein Druckgefühl im betroffenen Ohr.

Am häufigsten erkranken Menschen zwischen dem 40. und 60. Lebensjahr. Bei 20 bis 30 Prozent sind beide Ohren betroffen. Menière vermutete damals bereits, dass diese Gleichgewichtsstörung mit dem extremen Schwindel in den Bogengängen des Ohres ihren Ursprung hat. Dieser Ansatz war zu dieser Zeit sehr revolutionär.

 

Endolymphe, Perilymphe und Hydrops

Heute weiss man, dass eine vermehrte Flüssigkeitsansammlung im Innenohr die Erkrankung auslösen kann. Die sogenannte Endolymphe ist eine kaliumreiche Flüssigkeit, die der intrazellulären Flüssigkeit ähnelt und für die Funktion des Gleichgewichtsorgans unverzichtbar ist. Betroffene Patienten produzieren die Endolymphe entweder im Übermaß oder leiten sie schlecht ab. Das füllt dann den sonst eher schmalen Endolymphe-Schlauch prall an. Experten sprechen im Zusammenhang mit dieser pathologischen Zunahme (Hydrops) der Endolymphe im Innenohr vom endolymphatischen Hydrops der Cochlea.

Dabei wir die Membran überdehnt, die einreißen kann, wodurch es zu einer Vermischung von Peri- und Endolymphe kommen kann. Die Perilymphe – Lymphe vom lateinischen Wort lympha, das für „klares Wasser“ steht, peri ist griechisch und steht für „nah“ – ist eine Flüssigkeit zwischen häutigem und knöchernen Labyrinth des Innenohres, die die häutigen Bogengänge und den Schneckengang umgibt und für die Funktion des Gehörs notwendig ist. Die Perilymphe – vermutlich ein Plasmafiltrat über eine Blut-Perilymph-Schranke – ist höchstwahrscheinlich Ausgangsprodukt für die Endolymphe. Histologisch ist übrigens der Hydrops erst nach dem Tod nachweisbar.



 

Ursachen von Morbus Meniere

Über die Ursachen von Morbus Meniere ist nach wie vor wenig bekannt. Man nimmt an, dass es bei einem Morbus Meniere-Anfall zum oben beschriebenen Flüssigkeitsanstieg im Innenohr kommt. Wodurch dieser bedingt ist, konnte bisher nicht abschließend geklärt werden. Es werden aber Stress und psychische Belastungen als mitbestimmende Faktoren vermutet. Auch Durchblutungsstörungen, Lärmbelastung, Viruserkrankungen oder eine gewisse erbliche Veranlagung werden als Ursache für Morbus Meniere in Zusammenhang gebracht.

Patienten mit Morbus Meniere müssen intensiv informiert werden, um die Ängste, die die Anfälle bei Morbus Meniere auslösen, zu erklären und zu behandeln. Denn es besteht durchaus die Gefahr, dass sich die Krankheit bei Nichtbehandlung mit einer Angst- und Panikstörung überlagert.

Die aktuelle Evidenz zeigt, dass jedenfalls Alter und Schlafstörungen Risikofaktoren für Morbus Meniere sind. Hingegen ist das bei Geschlecht, Vererbung sowie Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) nicht eindeutig.


Ingwer, Ingwertee, Ingwerwasser: gesundheitliche Wirkung der Gewürz- und Heilpflanze

Ingwer, Ingwerextrakt, Ingwertee und Ingwerwasser. Gewürz und Heilpflanze. © pilipphoto / shutterstock.com
Ingwer, Ingwerextrakt, Ingwertee und Ingwerwasser. Gewürz und Heilpflanze. © pilipphoto / shutterstock.com

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Wie kann man Morbus Meniere behandeln?

Bislang gibt es keine kausale Behandlung, um Morbus Meniere vollständig zu heilen, man kann nur die Symptome lindern. Dies kann vor allem in der Akutphase durch verschiedene Medikamente wie Thiethylperazin oder Dimenhydrinat geschehen. Allerdings bringen diese Wirkstoffe aber nicht immer oder nur sehr kurzfristigen Erfolg. Im Grunde genommen ist Bettruhe für Betroffene wichtig. Den oben beschriebene endolymphatische Hydrops kann man mit Betahistin behandeln.

In schweren Fällen, in denen beispielsweise schon eine starke Schwerhörigkeit aufgetreten ist oder der Leidensdruck durch die Symptome sehr hoch ist, kann Morbus Meniere eine Operation infrage kommen. Allerdings ist diese immer irreversibel. Das heißt man kann die OP in ihrer Wirkung nicht mehr rückgängig machen. Bei der Operation wird der Gleichgewichtsnerv durchtrennt und es kommt zur Taubheit des Ohres.

Bei Patienten mit Morbus Menière ist die Druckregulierung des Mittelohrs schlechter. Eine zusätzliche Belüftung des Mittelohrs kann daher Anfälle verhindern und der Entwicklung von Hydrops entgegenwirken.

Die Methode der Wahl zur willkürlichen Belüftung des Mittelohrs ist die Valsalva-Methode. Sie kann spontan und ohne Hilfsmittel durchgeführt werden und wird oft mit anschließendem Druckausgleich durch Gähnen oder Kauen kombiniert. Durch die Valsalva-Methode kommt es zu einen kurzzeitigen Anstieg des Mittelohrdrucks, der dann anschließend durch den Druckausgleich wieder verschwindet, wodurch ein optimaler Effekt im Innenohr erzielt wird.

 

Labyrinthanästhesie

Eine schonende Behandlungsoption bei Morbus Menière ist die Labyrinthanästhesie. Bei der wird das Gleichgewichtsorgan durch eine Injektion eines Lokalanästhetikums direkt ins Ohr ausgeschaltet. Die Wirkungsdauer ist von Patient zu Patient unterschiedlich – von jahrelang bis kaum. Ein Vorteil der Labyrinthanästhesie ist, dass das Gleichgewichtsorgan nicht endgültig lahmgelegt wird. Wobei allerdings das Auftreten von Schwerhörigkeit durch die Labyrinthanästhesie möglich ist – allerdings nur vorübergehend.



 

Cochlea-Implantation bei Patienten mit Morbus Menière

Bei Morbus Menière mit Gehörlosigkeit beziehungsweise beidseitige, bilaterale Taubheit verbessert die Cochlea-Implantation das Gehör. Der aktive Morbus Menière ist durch schwankende Hör-Symptome und Schwindel gekennzeichnet. Schwindel-Symptome und schwerer, dauerhafter sensorineuraler Hörverlust kennzeichnet den inaktiven Krankheitszustand. Diese Studie bewertet die für MD-Patienten im Vergleich zur allgemeinen CI-Population und bewertet, ob die Krankheitsaktivität die Implantatergebnisse beeinflusst.

CI bietet Patienten mit MD im Vergleich zu altersangepassten Kontrollen einen größeren Gewinn beim funktionellen Hören. Patienten mit aktiver MD scheinen in Bezug auf SRS nach CI eine bessere Leistung zu erbringen als Patienten mit inaktivem Status.


Lecithin zeigt gute Wirkung für das Gedächtnis und die Leistungsfähigkeit

Soja zu konsumieren, macht nicht nur wegen den enthaltenen Phytoöstrogenen gegen Wechseljahrbeschwerden Sinn. Auch das enthaltene Soja-Lecithin wird traditionell als Nahrung für die Nerven zur Steigerung von Konzentration und der Gedächtnisleistung eingesetzt. © Watit Wongla / shutterstock.com
Soja zu konsumieren, macht nicht nur wegen den enthaltenen Phytoöstrogenen gegen Wechseljahrbeschwerden Sinn. Auch das enthaltene Soja-Lecithin wird traditionell als Nahrung für die Nerven zur Steigerung von Konzentration und der Gedächtnisleistung eingesetzt. © Watit Wongla / shutterstock.com

Lecithin unterstützt mit seiner Wirkung die Leistungsfähigkeit bei Überbeanspruchung, ist gut für das Gedächtnis und hilft bei erhöhtem Cholesterin. Mehr zum Thema finden Sie unter https://medmix.at/lecithin-acetyl-cholin-gedaechtnis/


Literatur:

Hu C, Yang W, Kong W, Fan J, He G, Zheng Y, Ren J, Dong C. Risk factors for Meniere disease. A systematic review and meta-analysis. Eur Arch Otorhinolaryngol. 2022 Jul 6. doi: 10.1007/s00405-022-07505-5. Epub ahead of print. PMID: 35794275.

Kocharyan A, Mark ME, Ascha MS, et al. Cochlear Implantation in Patients With Menière’s Disease. Does Disease Activity Affect the Outcome?. Otol Neurotol. 2020;41(9):1296-1304. doi:10.1097/MAO.0000000000002750

Lukas Koenen; Claudio Andaloro. Meniere Disease. StatPearls [Internet]. Last Update: June 25, 2020.

Schaaf H. Morbus Menière – wie hilfreich ist die Magnetresonanztomografie?. Laryngorhinootologie. 2018;97(5):300-301. doi:10.1055/s-0043-121843

Plontke SK, Gürkov R. Morbus Menière [Menière’s Disease]. Laryngorhinootologie. 2015;94(8):530-554. doi:10.1055/s-0035-1555808


Quelle:

http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/menieres-disease/basics/definition/con-20028251

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