Samstag, April 20, 2024

MMP-12-Hemmer FP-025 in Studien effektiv

Der selektive MMP-12-Hemmer FP-025 zeigte jetzt im Hinblick auf Sicherheit, Verträglichkeit und Pharmakokinetik vielversprechende Ergebnisse.

Der neuartige, hoch selektive, orale MMP-12-Hemmer FP-025 – auch als Matrix-Metalloprotease-12-Hemmer bezeichnet – konnte in mehreren klinischen Phase 1-Studien seine Wirkung zeigen. Der MMP-12-Hemmer war dabei mit steigenden Einfach- und Mehrfachdosierungen zur Behandlung von immun-fibrotischen Erkrankungen, insbesondere von Atemwegserkrankungen erfolgreich. Vor allem die COPD steht bei den Untersuchungen im Blicklicht der Wissenschaftler.

 

Sicherheit und Verträglichkeit sowie pharmakokinetische Eigenschaften von FP-025

Ziel mehrerer Studien war die Evaluierung der Sicherheit, Verträglichkeit und der pharmakokinetischen Eigenschaften der oral verabreichten, ansteigenden Dosierungen von FP-025 bei gesunden Probanden. In der SAD-Studie erhielten insgesamt 64 Probanden eine oral verabreichte Einfachdosierung von FP-025 oder ein Placebo. In der MAD-Studie erhielten 24 Probanden acht Tage lang eine Mehrfachdosierung von FP-025 oder ein Placebo. Überdies erhielten 8 Probanden den MMP-12-Hemmer zusammen mit Mahlzeiten. Eine Mahlzeit hatte das Zeil der Evaluierung der Wirkung von Ernährung auf die pharmakokinetischen Eigenschaften von FP-025.

Die Studienergebnisse zeigten, dass der MMP-12-Hemmer FP-025 im Hinblick auf die höchste Dosierung in beiden Studien allgemein sicher und verträglich war, schwerwiegende unerwünschte Ereignisse – als Serious Adverse Events, SAE bezeichnet – traten nicht auf.

FP-025 soll die Behandlung von immun-fibrotischen Erkrankungen erweitern, bei denen es einen erheblichen ungedeckten Bedarf gibt. In einem nächsten Schritt wird eine klinische Proof-of-Concept-/Proof-of-Mechanism-Studie der Phase 2 mit Patienten in den Niederlanden mit leichtem oder moderatem Asthma durchgeführt.

Bedeutung der Metalloproteine sowie der Metalloproteasen für die Medizin

Metalloproteine beeinflussen verschiedene Prozesse im menschlichen Organismus. Die Forschung untersucht deshalb intensiv, welche mögliche Zielstrukturen für die Entwicklung von pharmazeutische therapeutischen Wirkstoffen sie bieten. Im Fokus stehen dabei die in dutzenden Familien verzweigten Metalloproteasen.

Bereits in den 1980er Jahren wurden selektive Hemmer des sogenannten angiotensin converting enzyme der Metalloproteinase-Familie M2 entwickelt. Diese berühmten ACE-Hemmer spielen bekanntlich auch heute noch in der klinischen Praxis bei der Behandlung von Hypertonie eine enorme Rolle.

Aktuelle Untersuchungen der Metalloproteasen-Familie M10 – mit ihren Matrix-Metalloproteasen, kurz MMP – bei Krebs oder Arthritis sind derzeit noch nicht erfolgreich.

Die Mitglieder der M12-Familie beinhaltet die Gruppe der Adamalysine, die bei entzündlichen Erkrankungen von Bedeutung sind. Die größten Potenziale für die Medizin scheinen die Matrix-Metalloproteinasen MMP9 und MMP12 zu haben.

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