Freitag, April 19, 2024

Die Vorteile der Mittelmeerdiät bei Erkrankungen von Herz und Gefäßen

Die Mittelmeerdiät führt bei Patienten mit Erkrankungen von Herz und Gefäßen zu geringerem Risiko für Erkrankungen der Herzkranzgefäße.

Unter dem Strich haben die Patienten mit Erkrankungen von Herz und Gefäße, koronaren Herzkrankheit und verengten Herzkranzgefäße, die sich nicht nach den Grundsätzen der Mittelmeerdiät ernähren, ein höheres Risiko für schwerere und komplexe Erkrankungen ihrer Herzkranzgefäße. In diesem Sinne verstärken schließlich auch die rezenten Ergebnisse von Studien die Evidenz für eine Herz und Kreislauf schützende Wirkung der Mittelmeerdiät.



 

Ernährung mit Mittelmeerdiät

Wobei die Schwerpunkte der Mittelmeerdiät beispielsweise auf Gemüse, Salat, Obst, Fisch, wenig rotem Fleisch. Zudem sollte man hierzu besser Olivenöl verwenden. Weiter sollte man täglich nicht mehr als ein Glas Rotwein konsumieren. Die Ergebnisse der neuesten Studien dazu entsprechen übrigens verschiedenen älteren Studien. Und zwar kann man ebenfalls die Vorteile einer mediterranen Ernährung, wie man die Mittelmeerdiät auch nennt, zeigen. Dabei zeigte die Mittelmeerdiät günstige Effekte neben dem Herz-Kreislaufsystem. Zudem auch gute Wirkungen beispielsweise auf den Stoffwechsel, auf die Alterung sowie sogar auf die Demenz.


Mediterrane Ernährung ist gut fürs Herz für ein langes Leben

Mediterrane Ernährung ist besonders gut für die Gesundheit – auch bei bereits herzkranken Personen. © Marian Weyo / shutterstock.com
Mediterrane Ernährung ist besonders gut für die Gesundheit – auch bei bereits herzkranken Personen. © Marian Weyo / shutterstock.com

Die Mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch, Nüssen und ungesättigten Fettsäuren senkt die Sterblichkeit bei Menschen mit Herz- und Gefäßerkrankungen. Mehr dazu unter https://medmix.at/mediterrane-ernaehrung-ist-gut-fuers-herz/


INTERCATH-Studie mittels SYNTAX-Score zur Mittelmeerdiät für Patienten mit Erkrankungen von Herz und Gefäßen

In Rahmen der rezenten INTERCATH-Studie untersuchten beispielsweise Wissenschaftler über 1.000 Patienten mit diagnostizierter koronarer Herzkrankheit. Infolgedessen ermittelten sie mittels SYNTAX-Score den Schweregrad und die Komplexität der Erkrankung.

Zu Studienbeginn haben die Forscher in diesem Sinne den Lebensstil der Patienten und deren Essgewohnheiten erhoben. Und zwar mittels Fragebogen. Dann hat man die Antworten mit einem Score zur Mittelmeerdiät bewertet. Mit anderen Worten auch wie sehr sich die Patienten nach den Grundsätzen der Mittelmeerdiät ernähren. Die Punkteskala reichte dabei von null (keine Orientierung an der Mittelmeerdiät) bis 28 Punkte (maximale Orientierung an der Mittelmeerdiät). Frühere Ergebnisse aus Studien zeigten jedenfalls eine vorbeugende Wirkung der Mittelmeerdiät für Herz-Kreislauf-Ereignisse. Und zwar ab einem Wert von 14.

Jedenfalls zeigte sich in der INTERCATH-Studie, dass eine geringe Orientierung an der Mittelmeerdiät – mit einem Score unter 14 – in einem eindeutigen Zusammenhang mit einem mittleren oder hohen Risiko im SYNTAX-Score stand. Damit also mit einer ausgeprägteren Koronaren Herzerkrankung.

Diese Daten, so die Studienautoren, bestätigen schließlich die vorbeugende Wirksamkeit der Mittelmeerdiät bei Erkrankungen von Herz und Gefäßen.


MIND-Diät: Mediterrane Ernährung gegen Alzheimer Demenz

Die MIND-Diät halbiert das Alzheimer-Risiko und reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. © Nataliya Arzamasova / shutterstock.com
Die MIND-Diät halbiert das Alzheimer-Risiko und reduziert das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. © Nataliya Arzamasova / shutterstock.com

Die Mediterrane Ernährung soll gegen die Alzheimer Demenz helfen, speziell die MIND-Diät verlangsamt den altersbedingten kognitiven Abbau. Mehr dazu unter https://medmix.at/mediterrane-diaet-gegen-alzheimer/




Literatur:

Blaum C, Brunner FJ, Goßling A, Kröger F, Bay B, Lorenz T, Graef A, Zeller T, Schnabel R, Clemmensen P, Westermann D, Blankenberg S, Seiffert M, Waldeyer C. Target Populations and Treatment Cost for Bempedoic Acid and PCSK9 Inhibitors. A Simulation Study in a Contemporary CAD Cohort. Clin Ther. 2021 Sep;43(9):1583-1600. doi: 10.1016/j.clinthera.2021.07.019. Epub 2021 Aug 27. PMID: 34462126.

Waldeyer C, Brunner FJ, Braetz J, Ruebsamen N, Zyriax BC, Blaum C, Kroeger F, Kohsiack R, Schrage B, Sinning C, Becher PM, Karakas M, Zeller T, Westermann D, Sydow K, Blankenberg S, Seiffert M, Schnabel RB. Adherence to Mediterranean diet, high-sensitive C-reactive protein, and severity of coronary artery disease. Contemporary data from the INTERCATH cohort. Atherosclerosis. 2018 Aug;275:256-261. doi: 10.1016/j.atherosclerosis.2018.06.877. Epub 2018 Jun 22. PMID: 29980052.

Magnoni M, Scarano P, Vergani V, Berteotti M, Gallone G, Cristell N, Maseri A, Cianflone D. Impact of adherence to a Mediterranean Diet pattern on patients with first acute myocardial infarction. Nutr Metab Cardiovasc Dis. 2020 Apr 12;30(4):574-580. doi: 10.1016/j.numecd.2019.11.014. Epub 2019 Dec 6. PMID: 32007333.

Chiavaroli L, Nishi SK, Khan TA, Braunstein CR, Glenn AJ, Mejia SB, Rahelić D, Kahleová H, Salas-Salvadó J, Jenkins DJA, Kendall CWC, Sievenpiper JL. Portfolio Dietary Pattern and Cardiovascular Disease. A Systematic Review and Meta-analysis of Controlled Trials. Prog Cardiovasc Dis. 2018 May-Jun;61(1):43-53. doi: 10.1016/j.pcad.2018.05.004. Epub 2018 May 26. PMID: 29807048.

Waldeyer C, Seiffert M, Staebe N, Braetz J, Kohsiack R, Ojeda F, Schofer N, Karakas M, Zeller T, Sinning C, Schrage B, Westermann D, Sydow K, Blankenberg S, Brunner FJ, Schnabel RB. Lipid Management After First Diagnosis of Coronary Artery Disease. Contemporary Results From an Observational Cohort Study. Clin Ther. 2017 Nov;39(11):2311-2320.e2. doi: 10.1016/j.clinthera.2017.10.005. Epub 2017 Nov 2. PMID: 29103665.


Quelle:

DGK 2017 Abstract Waldeyer et al.: Poor adherence to mediterranean diet is independently associated with the severity of coronary artery disease – contemporary data from the INTERCATH study. Clin Res Cardiol 106, Suppl. 1, April 2017

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