Freitag, April 26, 2024

Mepolizumab bei schwerem Asthma mit eosinophilem Phänotyp

Der biologische Wirkstoff Mepolizumab soll jenen schwer therapierbaren Patienten helfen, die unter schwerem Asthma mit eosinophilem Phänotyp leiden.

Ein schweres Asthma mit eosinophilem Phänotyp ist eine chronische Erkrankung, die zwar nur eine kleine Anzahl an Patienten betrifft. Allerdiomgs müssen die Betroffenen verschiedene Medikamente zur Kontrolle ihrer Symptome im Alltag und zur Verringerung des Risikos für häufige, schwere Asthmaanfälle einnehmen. Die biologische Anti-IL-5-Therapie mit Mepolizumab soll vor allem jenen Patienten helfen, bei denen eine Behandlung sehr schwierig ist.

 

Schweres Asthma und eosinophile Entzündungen

Als schweres Asthma bezeichnet man ein Asthma-Erkrankung, bei der die Behandlung mit hochdosierten inhalativen Kortikosteroiden  (ICS) nicht ausreicht und eine zweite Kontrollmedikation erfordert. Diese Kombination ist notwendig, um zu vermeiden, dass das Asthma unkontrolliert wird oder trotz der Behandlung unkontrolliert bleibt. Man kategorisiert an schwerem Asthma leidende Patienten darüber hinaus häufig an der langfristigen Einnahme oraler Kortikosteroide (OCS).

Bei einer Untergruppe von an schwerem Asthma leidenden Patienten verursacht die Überproduktion von Eosinophilen (einer Unterart der weißen Blutzellen) nachweislich Entzündungen der Lungen, welche auch die Atemwege betreffen können. Sie schränken dann die Atemfunktion ein und erhöhen die Häufigkeit von Asthmaanfällen. Unter dem Strich deuten Studien darauf hin, dass ungefähr 60 % der Patienten mit schwerem Asthma eosinophile Entzündungen der Atemwege aufweisen.

 

Studienergebnisse zu Mepolizumab

Die Ergebnisse verschiedener Studien bestätigten die Wirksamkeit und die Sicherheit zur Behandlung von schwerem Asthma mit eosinophilem Phänotyp. Beispielhaft sind dafür die Ergebnisse der COSMOS-Studie, in der Forscher 84 Wochen-Daten analysierten. Dabei konnte das Mepolizumab das Risiko für Exazerbationen verringern und die Asthmakontrolle verbessern. Das primäre Ziel der Studie war es, die Sicherheit der Langzeitbehandlung mit Mepolizumab zu bestätigen. Die häufigsten Nebenwirkungen waren eine verstopfte Nase (30 %), Infektionen der oberen Atemwege (16 %), eine Verschlechterung der Asthma- Erkrankung nebst Verschlechterung Exazerbation (14 %) sowie Kopfschmerzen (14 %).

 

Biologischer Wirkstoff Mepolizumab

Der monoklonale Antikörper Mepolizumab reduziert die Eosinophilen im Blut und senkt die Häufigkeit der Exazerbationen. Mepolizumab wird zur Behandlung von eosinophilem Asthma verabreicht. Dabei wird die Injektionslösung im Abstand von vier Wochen unter die Haut gespritzt.

Wenn Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, muss man die Anwendung sofort abbrechen. Dazu gehören beispielsweise das Angioödem, der Bronchospasmus, Hypotonie, Urtikaria sowie Ausschlag nach der Einnahme von Mepolizumab. Außerdem sollte man Mepolizumab nicht zur Behandlung von akutem Bronchospasmus oder Status asthmaticus anwenden.

Recht häufig sind auch Infektionen mit Herpes zoster bei Mepolizumab-Patienten aufgetreten. Im Grunde genommen ist deswegen auch eine Varizellen-Impfung in Betracht zu ziehen.

Man sollte die Einnahme systemischer oder inhalativer Kortikosteroide nach Beginn der Behandlung nicht sofort abbrechen sondern gegebenenfalls die Kortikosteroiddosis schrittweise verringern.

Sollte bei den Patienten eine Helminthen-Infektion bestehen, so muss man diese vor Beginn der Behandlung mit Mepolizumab entsprechend behandeln. Falls sich die Patienten während der Behandlung anstecken und nicht auf eine angemessene Behandlung gegen Helminthen ansprechen, so sollte man die Einnahme von Mepolizumab auszusetzen, bis die Parasiteninfektion nicht mehr vorhanden ist.

Quellen:

Jahresversammlung der American Academy of Allergy, Asthma & Immunology,

https://www.ema.europa.eu/en/documents/product-information/nucala-epar-product-information_de.pdf

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