Freitag, April 19, 2024

Osteoarthritis: bei Arthrose mehr Bewegung gegen Schmerzen und andere Einschränkungen

Bei Osteoarthritis, der Arthrose, kommt es zur degenerativen Veränderung des Gelenkknorpels, mit Schmerzen und einschränkter Beweglichkeit.

Eine neue Studie fand jetzt heraus, dass moderate bis starke körperliche Aktivität bei älteren US-amerikanischen Erwachsenen mit symptomatischer Knie-Osteoarthritis und solchen ohne Arthrose oder Knieschmerzen ähnlich gering ist. Experten warnen aufgrund der Ergebnisse von zukünftigen Folgen und fordern, dass gesundheitspolitische Anstrengungen unternommen werden, um die körperliche Aktivität in der Allgemeinbevölkerung zu steigern.

Ein zu geringer Anteil an körperlicher Betätigung und Bewegung im Alltag erhöht das Risiko für Knie-Osteoarthritis und Hüftgelenk-Arthrosen. Der Gelenkknorpel wird dadurch spröde und baut sich ab. Alle Menschen – egal wie alt sie sind – sollten deshalb jeden Tag ihren Körper ausreichend bewegen. Nicht nur deswegen, weil Bewegungsmangel den Gelenken schaden kann, sondern letztendlich auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Leiden, Stoffwechselerkrankungen wie Adipositas und Diabetes sowie für Krebserkrankungen erhöht.

 

Osteoarthritis besser als Arthrose bekannt

Der Begriff Osteoarthritis im Englischen ist besser als Arthrose bekannt. Bei der Erkrankung liegt eine stark ausgeprägte, permanent fortschreitende Verschleißerscheinungen im Gelenk vor, die auch mit Entzündungsreaktionen vergesellschaftet sein kann. Dabei ist zuallererst der Knorpel betroffen, im Laufe der Erkrankung sind dann auch die knöchernen Teile des Gelenkes in Mitleidenschaft gezogen, wobei das Gelenk in seiner Funktion beträchtlich eingeschränkt wird. Das beeinträchtigt den gesamten Bewegungsablauf der betroffenen Patienten, es entstehen häufig chronische Schmerzen, die Lebensqualität massiv verschlechtern.

 

Bewegung im Alltag, Nährstoffe für den Knorpel

Die Ergebnisse der aktuellen US-Studie hatten die Studienautoren ein wenig überrascht. Jedenfalls sollten sie ein Weckruf sein, dass alle Menschen mehr auf ihre körperliche Aktivität achten sollten. In diesem Sinne fassten die Wissenschaftler von der Universität von Delaware die Ergebnisse zusammen. Doch viele Menschen – allen voran in den Industrienationen – bewegen sich sowohl im Beruf als auch in der Freizeit viel zu wenig. Schließlich hat man das schon lange befürchtet.

Problematisch ist dabei vor allem, dass ein Großteil der Bevölkerung nicht weiss, dass der Gelenkknorpel regelmäßige Bewegung braucht, um sich sozusagen ernähren zu können beziehungsweise notwendige Nährstoffe zu bekommen. Im Gegensatz zu den Knochen wird der Knorpel nicht durch den Blutkreislauf versorgt. Dafür ist die Gelenkflüssigkeit zuständig, doch damit das klappt, ist regelmäßige Be- und Entlastung notwendig, denn Pumpbewegungen arbeiten die Nährstoffe mechanisch in den Gelenkknorpel ein.


Literatur:

Glyn-Jones S, Palmer AJ, Agricola R, Price AJ, Vincent TL, Weinans H, Carr AJ. Osteoarthritis. Lancet. 2015 Jul 25;386(9991):376-87. doi: 10.1016/S0140-6736(14)60802-3. Epub 2015 Mar 4. PMID: 25748615.

Related Articles

Aktuell

Zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom kultivieren

Wichtig zur Klärung der Metastasierung: Forscher gelang es, zirkulierende Tumorzellen beim kleinzelligen Lungenkarzinom zu kultivieren. Die Forschung zum kleinzelligen Lungenkarzinom (SCLC), einer besonders aggressiven Form...
- Advertisement -

Latest Articles

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...

Warum HIV trotz Kombinationstherapie höchst aktiv sind

Neue Herausforderungen in der HIV-Behandlung sind, dass aktive HI-Viren trotz Kombinationstherapie weiterhin aktiv bleiben. Die HIV-Kombinationstherapie, eingeführt in den 1990er Jahren, gilt als Meilenstein in...

Partnerschaft mit Diabetes-Patienten: auch die Partner profitieren von Einbeziehung

Den Partner in die Diabetes-Behandlung zu integrieren, verbessert die Partnerschaft und das gemeinsame Wohlbefinden. Diabetes Typ-2 stellt nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für...