Freitag, April 19, 2024

Mediterrane Ernährung ist gut fürs Herz für ein langes Leben

Die Mediterrane Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch, Nüssen und ungesättigten Fettsäuren senkt die Sterblichkeit bei Menschen mit Herz- und Gefäßerkrankungen.

Unter dem Strich sollten sich Menschen, die an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, die Mediterrane Ernährung schätzen. Denn die Mittelmeer-Diät kann auch die Sterblichkeit deutlich senken, wenn bereits eine Herz-Erkrankung besteht. Zudem gilt die mediterrane Ernährung weithin als besonders gesundheitsfördernd. Wobei schon frühere Studien zeigen konnten, dass die Mediterrane Ernährung eine positive Wirkung für Herz und Gefäße hat. Und zwar ist das auch im Sinne der Vorbeugung vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen der Fall. Eine rezente Analyse von 27-jährigen Daten deutet schließlich darauf hin, dass eine mediterrane Ernährung eine vorbeugende Wirkung auf ischämische Herz-Erkrankungen haben könnte.

Die Mittelmeer-Diät ist besonders gesundheitsfördernd

Wie bereits eingangs erwähnt, belegen neuere Untersuchungen, dass die Mediterrane Ernährung auch für Personen, die bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, gesundheitliche Vorteile bringt. Wesentliche Elemente der Mittelmeer-Diät sind übrigens ein hoher Anteil an Obst, Gemüse, Fisch, Nüssen und ungesättigten Fettsäuren wie Olivenöl. Wobei auch die mediterrane Art des gemeinsamen Essens sehr gesund ist. Denn das gesellige Zusammensitzen beim Essen kommt in Gesellschaft immer seltener vor. Dabei ist es wichtig, sich Zeit zu nehmen und seine sozialen Beziehungen zu fördern. Wobei das wiederum auch sehr gut für das psychische Wohlbefinden ist.

Übrigens kann die mediterrane Ernährung auch dazu beitragen, Probleme im Magen-Darm-Bereich in den Griff zu bekommen. Zudem konnten Studien Vorteile gegen Diabetes bestätigen.

 

Mediterrane Ernährung und Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Beispielsweise wurden aktuelle Daten aus der MOLI-SANI-Bevölkerungsstudie analysiert. Die dann in die Untersuchung eingeschlossenen 1.197 Probanden hatten vorangegangene kardiovaskuläre Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall. Die Intensität, mit der die mediterrane Ernährung eingehalten wurde, erhoben die Forscher dann mittels der 9-teiligen MDS-Skala erhoben.

Im Beobachtungszeitraum von bis zu 7,3 Jahren verstarben schließlich 208 Personen aus dieser Gruppe. Um alle anderen Lebensstil- und Risikofaktoren rechnerisch bereinigt, bedeutete eine Verbesserung um zwei Punkte auf der MDS-Skala eine Reduktion der Sterblichkeit um 21 Prozent. Personen, die auf der MDS-Skala bei 6 bis 9 Punkten lagen, hatten ein um 37 Prozent niedrigeres Sterblichkeitsrisiko als jene in der Kategorie von 0 bis 3 MDS-Punkten. Interessant wird es in weiterer Folge sein, im Detail jene Mechanismen zu identifizieren, die die gesunde schützende Wirkung der Mittelmeer-Diät auslösen.


Literatur:

Sezaki A, Imai T, Miyamoto K, Kawase F, Shirai Y, Abe C, Sanada M, Inden A, Kato T, Suzuki N, Shimokata H. Global relationship between Mediterranean diet and the incidence and mortality of ischaemic heart disease. Eur J Public Health. 2021 Feb 28:ckab008. doi: 10.1093/eurpub/ckab008. Epub ahead of print. PMID: 33674837.

Bonaccio M, Di Castelnuovo A, Costanzo S, Persichillo M, De Curtis A, Cerletti C, Donati MB, de Gaetano G, Iacoviello L; Moli-sani. Interaction between Mediterranean diet and statins on mortality risk in patients with cardiovascular disease. Findings from the Moli-sani Study. Int J Cardiol. 2019 Feb 1;276:248-254. doi: 10.1016/j.ijcard.2018.11.117. Epub 2018 Nov 24.

Bonaccio M, Di Castelnuovo A, Pounis G, Costanzo S, Persichillo M, Cerletti C, Donati MB, de Gaetano G, Iacoviello L. High adherence to the Mediterranean diet is associated with cardiovascular protection in higher but not in lower socioeconomic groups. Prospective findings from the Moli-sani study. Int J Epidemiol. 2017 Oct 1;46(5):1478-1487. doi: 10.1093/ije/dyx145.

Widmer RJ, Flammer AJ, Lerman LO, Lerman A. The Mediterranean diet, its components, and cardiovascular disease. Am J Med. 2015 Mar;128(3):229-38. doi: 10.1016/j.amjmed.2014.10.014. Epub 2014 Oct 15. PMID: 25447615; PMCID: PMC4339461.


Quellen:

Deutschen Gesellschaft für Kardiologie

Österreichische Kardiologengesellschaft

ESC 2016 Abstracts. Europäischer Kardiologiekongress, 2016, Rom

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