Mittwoch, April 24, 2024

Medikamentöser Vorbeugung gegen Alzheimer einen Schritt näher

Ein neu identifiziertes, körpereigenes Eiweißmolekül, welches demente Veränderungen im Gehirn beeinflusst, könnte bei der Vorbeugung gegen Alzheimer bald eine Schlüsselrolle spielen.

 

Möglicherweise könnte dies ein wichtiger Schritt in Richtung einer medikamentösen Vorbeugung gegen Alzheimer sein, so die Wissenschafter. Britischen Wissenschafter der Universität Cambridge zufolge könnte ein im Körper natürlich vorhandenes Molekül als Inhibitor jener molekularen Prozesse agieren, die Alzheimer auslösen. Ziel dieser Vorbeugung gegen Alzheimer wäre es, diesen Prozesszyklus zu unterbrechen und so der Entstehung der Krankheit entgegenzuwirken.

Das von den Wissenschaftern entdeckte körpereigene Molekül sei in der Lage, die für Alzheimer typische, sogenannte Plaquebildung, zu verhindern. Alzheimer entsteht aufgrund der Verklumpung dünnfaseriger Amyloidproteine, die sich an Nervenzellen im Gehirn anlagern. Dadurch entstehen neurologische Blockaden bzw. die für Alzheimer typischen neurologischen Ausfälle.

Der neue entdeckte Wirkstoff verbindet sich mit den schädlichen Eiweißfasern und verhindert diese Ablagerungsprozesse, bekämpft Alzheimer also an der Wurzel. Möglicherweise könnte man ein Medikament entwickeln, dass Risiko-Patienten über 60 Jahren vorbeugend verabreicht werden könnte, ähnlich wie heute Cholesterin- oder Blutdrucksenker.

Die aktuelle Studie, die u.a. von Experten der Universität Cambridge durchgeführt wurde, erschien kürzlich im Fachjournal Nature Structural & Molecular Biology.

 

Mikroskopische Prozesse zu Alzheimer erforscht

„Bis dato hat sich die Forschung intensiv mit den mikroskopischen Prozessen, die im Zuge der Alzheimer Entwicklung und Progression ablaufen beschäftigt,“ so Dr. Samuel Cohen, Wissenschafter am St John’s College in Cambridge und Erstautor der Studie. „Diese Arbeit hat sich gelohnt. Unsere Studie erzielt erstmals eine erfolgreiche Inhibierung einer dieser kritischen Prozesse und zeigt zudem, dass dies die toxischen Effekte der Alzheimer-typischen Protein-Aggregate eindämmen kann.

Durch die intensive Erforschung molekularer Prozesse konnte das Forschungsteam genügend Informationen sammeln, um nicht nur die Alzheimer-Progression nachzuverfolgen, aber auch festzustellen was passiert, wen ein Schritt in diesem Prozess ausgeschalten wird.

Derzeit erforschen die Wissenschafter ähnliche Moleküle, die über dieselben zielgerichteten Effekte verfügen und möglicherweise zur Entwicklung zukünftiger Therapien – auch zur medikamentösen Vorbeugung gegen Alzheimer – herangezogen werden könnten.

Quelle: http://www.nature.com/nsmb/journal/v22/n3/full/nsmb.2971.html

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