Freitag, April 26, 2024

Blutdruck senken durch Magnesium: Zusatztherapie bei Bluthochdruck

Eine Dosis abhängiges Blutdruck senken durch Magnesium ist beispielhaft, wie man eine medikamentöse Therapie von Bluthochdruck durch Mikronährstoffe optimieren kann.

Im Grunde genommen unterstützt Magnesium die medikamentöse Therapie von Bluthochdruck. Und zwar sollte dazu eine der Medikamentendosis angepasste Dosierung von Magnesium beim Blutdruck senken helfen. Der Mikronährstoff Magnesium wirkt als sogenannter natürlicher Calciumantagonist wirkt und zeigt gefäßerweiternde und blutdrucksenkende Eigenschaften. Magnesium verbessert weiter die Endothelfunktion und ökonomisiert die kardiale Bioenergetik. Zudem wirkt Magnesium antiarrhythmisch und kardioprotektiv. Weiters wird die Bioverfügbarkeit des gasförmigen Neurotransmitters Stickstoffmonoxid (antithrombotisch, vasodilatorisch) durch Magnesium erhöht.



 

Medikamentöse Therapie durch Mikronährstoffe optimieren am Beispiel Blutdrucksenkung durch Magnesium

Vitamine, Mineralstoffe und andere Mikronährstoffe zeigen eine bedeutende Rolle bei der Vorbeugung und Behandlung von Ernährung-assoziierten Krankheiten. Chronische Unterversorgung an essenziellen Mikronährstoffen kann Auslöser für komplexe metabolische Störungen sein.

Neben der klassischen antihypertensiven Therapie zurSenkung des Blutdrucks mit ACE-Hemmer, Calciumantagonisten, Sartanen (AT1 -Blocker) Diuretika und Betablocker kann eine Supplementierung von Magnesium – beispielsweise 400 mg/täglich oral angenommen – den Bedarf an Antihypertonika reduzieren sowie die kardiale sowie auch die vaskuläre Funktion verbessern.

Therapeutisch wirksame Magnesium-Serumspiegel liegen bei etwa ≥ 0,9 mmol/l (Norm: 0,8 bis 1,1 mmol/l). Durch medikamentöses senken von Bluthochdruck  entstandene Defizite an Magnesium – allen voran durch den Einsatz Diuretika – sollten durch eine Magnesium-Supplementierung ausgeglichen werden.

In einer weiland durchgeführten Metaanalyse zeigte sich, dass der antihypertensive Effekt von oral zugeführtem Magnesium dosisabhängig ist. Dabei waren Dosierungen von 20 bis 40 mmol pro Tag (= 486 bis 927 mg Magnesium täglich) antihypertensiv wirksam.

 

Therapie zur Bluthochdruck: Blutdruck senken und die richtige Dosis an Magnesium

Mit jeder Zunahme der Dosis an Magnesium um 10 mmol pro Tag sank der systolische Blutdruck um 4,3 mm Hg und der diastolische Blutdruck um 2,3 mm Hg. Die Erfassung des Magnesiumstatus in einer Studie an Patienten mit Bluthochdruck, die zuvor über sechs Monate mit einem ACE-Hemmer, Betablocker, Calcium­antagonisten oder einem Diuretikum behandelt wurden, ergab gegenüber der Kontrollen signifikant reduzierte Serumspiegel von Magnesium.

Die Supplementierung von Magnesium (326 mg tlg, p.o. ) führte jedenfalls neben einem hoch signifikanten Anstieg der Magnesium-Konzentrationen. Und zwar im Serum zu einer durchschnittlichen Abnahme des systolischen Blutdrucks um 15 bis 20 mm Hg sowie des diastolischen Blutdrucks um 5 bis 9 mm Hg. Schließlich nahm auch die Häufigkeit von typischen Beschwerden ab. Dazu gehörten nach Berichten der Patienten unter Magnesium unregelmäßiger Herzrhythmus, Herzschmerzen, Schlafstörungen, Reizbarkeit oder Nervosität.




Literatur:

Touyz RM. Role of magnesium in the pathogenesis of hypertension. Mol Aspects Med. 2003 Feb-Jun;24(1-3):107-36. doi: 10.1016/s0098-2997(02)00094-8. PMID: 12537992.


Quelle: Arzneimittel und Mikronährstoffe, Uwe Gröber. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart, 2012

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