Freitag, März 29, 2024

MC 2017 – Mikroskopie-Konferenz in der Schweiz

Am Mikroskopie-Konferenz MC 2017 in Lausanne, Schweiz, wurden Ende August Trends und Highlights aus der spannenden Welt der Mikroskopie gezeigt.

Aktuelle Forschungsergebnisse in den Bereichen Instrumentierung und Methoden (IM), Life Sciences (LS) und Materialwissenschaften (MS) wurden vom 21. bis 25. August 2017 in Lausanne bei der MC 2017 „Microscopy Conference“ von rund 1.000 renommierten internationalen Experten präsentiert. Die Dreiländertagung der Schweizerischen Gesellschaft für Optik und Mikroskopie (SSOM), der Österreichischen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie (ASEM) und der Deutschen Gesellschaft für Elektronenmikroskopie e.V. (DGE) bot den Besuchern auch in diesem Jahr ein spannendes wissenschaftliches Programm sowie eine umfassende Fachausstellung.

Die diesjährigen Tagungspräsidenten Dr. Marco Cantoni, Interdisziplinäres Zentrum für Elektronen Mikroskopie CIME, Lausanne, Dr. Rolf Erni, Elektronenmikroskopiezentrum der EMPA, Dübendorf und Dr. Markus Dürrenberger, Swiss Nanoscience Institute, Nano Imaging Lab, Universität Basel, betonen die MC 2017 im SwissTech Convention Center in unmittelbarer Nähe zum Campus der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) als eine anregende wissenschaftliche und gesellschaftliche Veranstaltung. Über 50 Aussteller aus aller Welt präsentierten neueste Geräte der Mikroskopie und Mikroskopietechnik sowie Zubehör und Verbrauchsmaterialien, Vorbereitungswerkzeugen und Bildanalysesystemen.

Plenar- sowie Vorträge und Posterpräsentationen von Abstractautoren zu den drei Tagungsschwerpunkten IM, LS und MS gaben einen Überblick über aktuelle Fortschritte in der Mikroskopie. Zu dem sehr komplexen Themengebiet der Elektronenmikroskopie mit einer rasanten Entwicklung wurden weitere Neuentwicklungen und Anwendungen präsentiert, etwa die großen Fortschritte die letzten Jahre im Bereich von größeren, schnelleren oder empfindlicheren Detektoren, sowohl für die Bildgebung als auch für die Spektroskopie. Es wurden Anwendungen gezeigt, die erst durch diese neuen Detektoren ermöglicht werden. Im Bereich von Aberrationskorrektoren für Elektronenmikroskope war es interessant zu sehen, wie die neuen Auflösungsgrenzen bei verschiedensten Mikroskop-Einstellungen neue Einsichten ermöglichen.

Besondere Highlights der MC 2017 waren die Präsentationen der Preisträger der Ernst-Ruska Preise und des Harald-Rose Preises, mit denen Wissenschaftler für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopie und der Partikeloptik geehrt wurden.

Trends in der Mikroskopie gingen in Richtung Hochauflösung. In der Elektronenmikroskopie wurden Anwendungen von Geräten und Kameras vorgestellt, die es erlauben, atomare Karten zu erstellen und eventuell subatomare Strukturen darzustellen. Die Präparationsmethoden wurden  weiterentwickelt, da diese Verfahren nur nahe dem Temperatur-Nullpunkt möglich sind.

In der AFM Technologie wurden Entwicklungen in Richtung Geschwindigkeit gezeigt. Dauerte die Aufnahme eines Vollbildes bisher mehrere Sekunden bis Minuten, so konnte dies soweit beschleunigt werden, dass jetzt lebende Objekte bei der Arbeit beobachtet werden können.

Zu den neu vorgestellten Forschungsbereichen gehörte die Nanowissenschaft, die der Mikroskopie in vielen Zielorientierungen sowohl in Materialwissenschaften wie auch in Life Sciences entsprach. Neu dazu kam, dass Quantumphänomene studiert wurden, um einen Quantensprung in der Kleinheit der Computertechnologie in Zukunft zu realisieren mit dem Ziel, atomare oder subatomare Phänomene für Datenspeicherung und Datenverarbeitung zu nutzen, wobei manche Strategien einen direkten Bezug zur Kraftmikroskopie und Tunnelmikroskopie haben.

Durch das vielfältige Programm hatten junge Wissenschaftler die Möglichkeit, unterschiedlichste Methoden und Anwendungsgebiete der Mikroskopie kennenzulernen. Neben hochklassigen Beiträgen war die Nähe der einzelnen Vortragsräume ideal für „Session-Hopping“, um verschiedene Gebiete kennenzulernen. Poster-Präsentationen boten gute Möglichkeiten für Gespräche zwischen Nachwuchsforschern und etablierten Experten. Die European Microscopy Society stellte Grants zur Förderung junger Forscher zur Verfügung. Den Mikroskopiebilder-Wettbewerb „Art in Science 2017“ gewann Elisabeth Schraner, Zürich, für ihr Bild „Kissing Giardias“.

www.mc2017.ch

Die nächste „Microscopy Conference“, die alle zwei Jahre als internationale Veranstaltung geplant wird, findet als MC 2019 vom 1.-5. September 2019 in Berlin statt.

Related Articles

Aktuell

Steviosid: Eine revolutionäre Alternative zu Zucker

Mit seiner Süßkraft, die deutlich stärker ist als die von Zucker, hat Steviosid (ohne jegliche Kalorien) die Welt der Süßstoffe revolutioniert. Mit einer Süßkraft, die...
- Advertisement -

Latest Articles

Digital Detox: Der Weg zu einer besseren Männergesundheit

Die Entscheidung für einen Digital Detox ist ein Schritt hin zu bewussterem Leben und Arbeiten. In unserer heutigen, digital dominierten Welt ist es kaum noch...

Gartenmelde und seine Heilwirkung

Die Gartenmelde kommt in der Volksmedizin mit seiner diuretischen (harntreibenden) Heilwirkung als Brechmittel und als Abführmittel zum Einsatz. Gartenmelde ist ein vielseitiges Kraut in Küche...

Biosimilars in der Therapie der Psoriasis

Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Biosimilars mit Original-Biologika für die Behandlung von Psoriasis lässt Fragen offen. Bei der Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis...