Freitag, März 29, 2024

Magersüchtige interpretieren die Bilder ihres eigenen Körpers oft falsch

Magersüchtige sehen oft falsche Bilder – sie empfinden ihren eigenen Körper als überdimensional, egal wie wenig sie wiegen.

Magersüchtige nehmen die Bilder ihres Körpers selbst falsch wahr und haben allgemein ein falsches Körperbild. Die meist weiblichen Patientinnen mit Ess-Störungen empfinden ihren eigenen Körper als überdimensional unabhängig von ihrem Körpergewicht. Angst vor dem Dicksein ist somit meistens der ­steuernde Faktor, der junge – vor allem weibliche – Ess­gestörte in die Magersucht treibt. Bis es zur Magersucht oder Ess-Brechsucht kommt, haben Betroffene einen langen Prozess durchgemacht, in dem ihr falsches Körperbild ihr Ernährungsverhalten bestimmt.



 

Idealgewicht kann durch falsches Körperbild nie erreicht werden

Von den Patientinnen wird die totale Kontrolle über das Äußere, das Gewicht und damit auch über den gan­zen Körper angestrebt. Magersüchtige beginnen zu hungern und sich exzessiv körperlich zu betätigen, zu erbrechen und Abführmittel einzunehmen. Das angestrebte Idealgewicht ist aber ein Ziel, das sie nie erreichen können, da ein falsches Körperbild im Wege steht.

Selbst bei einem Gewicht, das weit unter dem normalen liegt, empfinden sich Magersüchtige selbst noch als zu dick und sehe falsche Bilder vor ihrem geistigen Auge. Die eigenen Proportionen werden als völlig über­dimensioniert wahrgenommen. Neben dieser eher visuellen Wahrnehmungsstörung der Bilder des eigenen Körpers reagieren Magersüchtige der Studie zufolge auch nicht auf andere Signale des Körpers wie Hunger, Schwäche oder Müdigkeit.



 

Magersüchtige sollten Gründe für falsche Bilder ihres Körpers meist in der Vergangenheit suchen

Gründe für dieses komplette Abschalten der eigenen Wahrnehmung beziehungsweise ihre Verfälschung liegen unter Umständen auch in traumatischen Erfahrungen der Vergangenheit. Sozialer und kultureller Druck, der das Ideal des »schönen, schlanken Menschen« vermittelt, ist oft ein entscheidender Faktor.

Hänseleien und miss­glückte Diäten werden von den Frauen als Zeichen von Schwäche angesehen und wecken den Wunsch nach der totalen Körperkontrolle. Sie werden ihre eigenen Bedürfnisse ignorieren und geben den Anforderungen von außen oberste Priorität.

Die Unzufriedenheit mit sich selbst ist jedoch nicht alleine ausschlaggebend. Oft empfinden Magersüchtige auch ihre Lebensqualität als nicht zufrieden stellend. Dazu gehö­ren die Gesundheit, die Beziehungen zu anderen Menschen, die psychische Verfassung und die eigene Funktions- und Leistungsfähigkeit. Meist ist eine Therapie erst erfolgreich, wenn das falsche Körperbild korrigiert und damit auch die Lebensqualität wieder als zufrieden stellend empfunden wird.




Quelle: http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/000362.htm

Related Articles

Aktuell

Steviosid: Eine revolutionäre Alternative zu Zucker

Mit seiner Süßkraft, die deutlich stärker ist als die von Zucker, hat Steviosid (ohne jegliche Kalorien) die Welt der Süßstoffe revolutioniert. Mit einer Süßkraft, die...
- Advertisement -

Latest Articles

Digital Detox: Der Weg zu einer besseren Männergesundheit

Die Entscheidung für einen Digital Detox ist ein Schritt hin zu bewussterem Leben und Arbeiten. In unserer heutigen, digital dominierten Welt ist es kaum noch...

Gartenmelde und seine Heilwirkung

Die Gartenmelde kommt in der Volksmedizin mit seiner diuretischen (harntreibenden) Heilwirkung als Brechmittel und als Abführmittel zum Einsatz. Gartenmelde ist ein vielseitiges Kraut in Küche...

Biosimilars in der Therapie der Psoriasis

Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Biosimilars mit Original-Biologika für die Behandlung von Psoriasis lässt Fragen offen. Bei der Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis...