Luzides Träumen, Klarträumen, bewusstes Träumen, kann man erlernen und es kann dabei helfen, Albträume gut in den Griff zu bekommen.
Im Grunde genommen ist Luzides Träumen eine lernbare und effektive Strategie zur Bewältigung von Albträumen – mit positiven Auswirkungen auf andere Schlafvariablen. Wobei man Luzides Träumen man auch als Klarträumen, Klares Träumen beziehungsweise bewusstes Träumen bezeichnet. Dabei wird während des Traumschlafes der Traum als Traumzustand erkannt und versucht, ihn zu beeinflussen.
Jedenfalls ist Luzides Träumen eine wirksame psychotherapeutische Technik zur Bewältigung von Albträumen und eben nicht schwer zu erlernen. Wobei die Psychotherapie auch eine Hilfe bei Schlafproblemen sein kann. Diese wichtigen Erkenntnisse wurden in den letzten Jahren in verschiedenen Studien bestätigt. Aktuelle Studien zeigen, dass auch Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung sehr vom Klarträumen profitieren können.
Im Grunde genommen stehen Träume jedenfalls seit langem im Mittelpunkt multidisziplinärer Forschung. Und zwar psychoanalytischer, neurowissenschaftlicher sowie der klinischen Psychologie. Neuere neuropsychologische Studien haben starke Beweise für das klassische psychoanalytische Konzept geliefert, dass Träume sowohl eine biologische als auch eine psychologische Funktion haben.
Klarträumen und bewusstes Träumen trainieren
Alpträume manifestieren sich in beängstigenden und verheerenden Träumen. In schweren Fällen sind sie mit Schlafstörungen, Herzproblemen, dauerhafter Müdigkeit, starker Angst, Angst vor dem Einschlafen oder sekundären kognitiven Defiziten nach Schlafentzug verbunden. All das erhöht die Anfälligkeit für die Entwicklung anderer psychischer Störungen.
Luzides Träumen, die träumende Erfahrung und Erkenntnis, dass man träumt, sind leicht zu erlernende Techniken. Schließlich können diese Methoden vor allem Menschen mit Alpträumen eine effektive und bedeutende Erleichterung bringen.
In einer Wiener Untersuchung nahmen die Teilnehmer der Versuchs- und der Kontrollgruppe an einer einmal pro Woche stattfindenden Gestaltgruppentherapie teil. Die Versuchsgruppe erhielt zudem ein Training für Luzides Träumen.
Bei allen TeilnehmerInnen hatte sich die subjektive Schlafqualität deutlich verbessert und die Häufigkeit für Albträume signifikant verringert. Jedoch war der Effekt bei jenen Probanden, die Klarträumen erlernen konnten, deutlicher und vor allem nachhaltiger. Mehr als die Hälfte der Klarträumen-Trainees hat diese Technik während der Studiendauer erlernt.
Luzides Träumen, um seine Träume zu kontrollieren
Unter dem Strich ermöglicht Luzides Träumen den Menschen, einfach zu Bett zu gehen und die eigenen Träume kontrollieren zu können. Dabei ist man im Schlaf bei Bewusstsein und kann demnach den Inhalt der Träume ganz bewusst beeinflussen.
1975 wurde an der Hull University in Großbritannien erstmals der wissenschaftliche Nachweis der Effektivität von Klarträumen erbracht. Damals zeichnete der Psychologe Dr. Keith Hearne die vorbestimmten Augenbewegungen eines luzide träumenden Patienten während der REM-Schlafphase auf.
Seither haben jedenfalls laufend neue Entdeckungen und Entwicklungen im Bereich der Neurowissenschaften Forscher zunehmend davon überzeugt, dass das Klarträumen effektiv ist. Schließlich kanzelt man Luzides Träumen heutzutage nicht mehr als eine aus diversen Science-Fiction-Film-Drehbüchern stammende unmögliche Fantasie ab.
Albträume
Albträume treten häufiger in der zweiten Nachthälfte auf. Im Grunde genommen können Albträume sehr starke, negative Gefühle auslösen, sodass die betroffene Person davon aufwacht. Starke Emotionen können in diesem Zusammenhang Angst aber auch Trauer, Ärger oder Ekel sein. In den meisten Fällen können sich Menschen sehr gut an ihre Albträume erinnern.
Unter dem Strich leiden etwa vier von fünf Patienten mit posttraumatischer Belastungsstörung unter Albträumen oder dysphorischen Träumen. Dies führt zu großen Belastungen und beeinträchtigen die Erholung in der Nacht und damit auch die Einsatzfähigkeit der Betroffenen am Tage. Und hier könnte Luzides Träumen eine alternative oder ergänzende Behandlungsoption für Albträume der Patienten darstellen. Und zwar insbesondere für Patienten mit Angstzuständen und Depressionen.
Literatur:
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