Freitag, März 29, 2024

Lungenfunktionstests für Raucher empfohlen

Lungenfachärzte empfehlen Lungenfunktionstests für Raucher, um gegebenfalls eine COPD oder Lungenkrebs in einem frühen Stadium erkennen zu können.

Mittels Lungenfunktionstests für Raucher – der Messung der Lungenfunktion – können frühe Anzeichen von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder Lungenkrebs besser entdeckt werden. Rauchern mit einer chronischen Lungenerkrankung sollte auch eine professionelle Tabakentwöhnung angeboten werden, fordern Experten.

 

Zu selten Lungenfunktionstests verordnet

Rauchen verursacht 85 Prozent aller Fälle der sehr häufigen Lungenerkrankung COPD. Eine ähnliche Quote gilt für den Lungenkrebs – eine der häufigsten und gleichzeitig tödlichsten Krebserkrankungen. Trotz dieser bekannten Erkenntnislage ordnen viel zu wenige Ärzte Lungenfunktionstests an, solange ihre Patienten keine Beschwerden haben.

Es steht auch fest, dass die meisten Raucher die frühen Symptome einer Lungenerkrankung – wie etwa Raucherhusten – kaum wahrnehmen. Denn meistens haben die sich bereis an kleine Beschwerden gewöhnt. Sobald die betroffenen allerdings an den ersten ernsthaften Beschwerden leiden, sind viele verursachende Lungenerkrankungen schon in einem weiter fortgeschritten Stadium. Eine frühe Diagnose dagegen erhöht die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung.

 

Programme zur Tabakentwöhnung anbieten

Jeder Patient, der an COPD, Asthma, Lungenkrebs oder Lungenfibrose leidet, sollte außerdem die Möglichkeit haben, an einem strukturierten Tabakentwöhnungsprogramm teilzunehmen. Je schneller Betroffene das Rauchen aufgeben können, desto mehr verbessern sich Symptome wie Atemnot, Husten und Atemwegsentzündungen. In Langzeitstudien konnte ausserdem gezeigt wqerden, dass die Sterblichkeit unter Patienten, die das Rauchen aufgeben, deutlich sinkt.

„Klug entscheiden“ ist eine Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM), die zum Ziel hat, Über- und Unterversorgung in der Medizin zu vermeiden. Die DGP hat als eine von zwölf Fachgesellschaften konkrete Handlungsempfehlungen ausgesprochen, welche medizinischen Therapien und Behandlungen sinnvoll sind und welche in vielen Fällen unnötig. „Manchmal neigen Ärzte dazu, ‚sicherheitshalber‘ eine Untersuchung anzuordnen, die dem Patienten gar nicht nützt“, erklärt Jany. Andersherum gäbe es Maßnahmen wie die Tabakentwöhnung oder die pneumologische Rehabilitation, die trotz erwiesenem Nutzen zu selten zum Einsatz kämen. „Mit ihren Empfehlungen möchte die DGP auf solche Über- und Unterversorgungen hinweisen und Ärzte ermutigen, Entscheidungen zu treffen, die dem aktuellen Stand der medizinischen Forschung entsprechen“, so DGP-Präsident Professor Dr. med. Berthold Jany – Abteilung Innere Medizin des Klinikums Würzburg-Mitte am Standort Missioklinik.

Quelle: „Klug entscheiden in der Pneumologie“, Deutsches Ärzteblatt, Jg. 113, Heft 19, 13. Mai 2016.

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