Montag, März 18, 2024

Hausmittel, Heilpflanzen und richtiges Verhalten bei Luft im Magen

Langsam essen und gut kauen hilft gegen Luft im Magen, um Luftschlucken zu vermeiden, zudem sind gegen Blähungen zahlreiche Heilpflanzen wirksam.

Der Körper entfernt Luft im Magen und Darm meist nach oben durch Aufstoßen oder auch nach unten in Form von Blähungen. Im Magen sammelt sich permanent in einer Blase Luft beziehungsweise Gas. Das kann man auch im Röntgenbild gut erkennen. Fachlich spricht man auch von Meteorismus, mit einer Ansammlung von Gas im Magen-Darm-Trakt mit dem Gefühl von Blähungen. Neben Achtsamkeit beim Essen helfen auch altbewährte Hausmittel und Tees. Jedenfalls kann man gegen verschiedene Beschwerden in Magen und Darm auch sehr gut natürliche Zubereitungen aus Heilpflanzen einsetzen.


Ernährung während der Krebstherapie: individuell essen

Obst und Gemüse sind im Zusammenhang Krebs und Ernährung sehr empfehlenswert. © sunabesyou / shutterstock.com
Obst und Gemüse sind im Zusammenhang Krebs und Ernährung sehr empfehlenswert. © sunabesyou / shutterstock.com

Die Ernährung, Essen und Trinken, muss man während der Krebstherapie individuell an die Bedürfnisse der Patienten anpassen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/krebstherapie-ernaehrung-essen/


Ursachen, Rülpsen & Co.

Wenn zu viel Luft im Magen ist, kommt es somit zu einem Rülpser. Früher galt das Rülpsen bekanntermaßen als Lob für das gute Essen und der Küche. Heutzutage empfinden wir es gesellschaftlich eher als Peinlichkeit.

Natürlich landet die Luft im Magen durch das Essen und das Trinken, aber auch durch das Reden. Es kommt somit zum Schlucken von Luft – das wird als Aerophagie bezeichnet.

Ein weiterer Grund kann sein, dass im Darm entstandene Gase wiederum in den Magen aufsteigen können. Wenn das häufiger auftritt, dass sollte sich das ein Arzt anschauen. Denn es könnte ein Reflux (GERD) für die Luft im Magen verantwortlich ist.

Andererseits kann auch eine Gastritis – die Entzündung der Magenschleimhaut – beziehungsweise eine Infektion mit dem Magenkeim Helicobacter pylori verantwortlich sein.

Im Grunde genommen ist jedenfalls falsches Essen eine der häufigsten Ursachen für Blähungen. Eine Änderung der Essgewohnheiten und die Vermeidung bestimmter Auslöser können zur Linderung der Symptome beitragen.

 

Was man gegen Luft im Magen und Darm tun kann

In den meisten Fällen ist die wichtigste Maßnahme gegen Luft im Magen, bei der Ernährung achtzugeben. Einerseits in Bezug auf die Auswahl der Nahrungsmittel, andererseits aber auch auf die Art und Weise der Nahrungsaufnahme. So sollte der Verzicht beziehungsweise der stark reduzierte Konsum von stark blähenden Nahrungsmitteln bereits Erleichterung bringen. Dazu gehören:

  • Zwiebeln
  • Vollkornprodukte
  • Milch und Milchprodukte
  • Obst, wie Äpfel, Pfirsiche und Birnen
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen
  • Gemüse wie Salat, Kohl, Brokkoli, Blumenkohl und Rosenkohl
  • Zucker und Zuckeralkohole wie Sorbit, Mannit und Xylit
  • Vollkornbrot

Verschiedene Gewürze können hingegen bei Blähungen helfen.

 

Quitte, Apfel und Zitrone

Übrigens glaubten alte traditionelle persische Gelehrte, dass Zitronen-, Apfel- oder Quittenmarmelade zum Frühstück das Magen-Darm-System stärkt. Außerdem soll das helfen, die Funktion der Verdauung wiederherzustellen und Blähungen zu vermeiden. Sofern man diese Lebensmittel mit geröstetem Brot konsumiert. Quitte ist zudem gut für Magen und Leber und wirkt gegen Mundgeruch.

Zitronenmarmalade soll bei der Verdauung von Nahrungsmitteln helfen sowie Blähungen im Bauchraum beseitigen. Die moderne Forschung hat Magen-Darm schützende und gegen Blähungen wirkende Eigenschaften von Apfel und Quitte bestätigt.


Polyphenole in Äpfeln und Grünem Tee wirken gesundheitsfördernd

Wissenschafter des Institute of Food Research haben den Mechanismus entschlüsselt, durch den Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln das überaus wichtige Signalmolekül VEGF hemmen. © Institute of Food Research
Wissenschafter des Institute of Food Research haben den Mechanismus entschlüsselt, durch den Polyphenole aus Grüntee und Äpfeln das überaus wichtige Signalmolekül VEGF hemmen. © Institute of Food Research

Die in Äpfeln und Grünem Tee enthaltenen Polyphenole Procyanidin und Epigallocatechingallat können die Gesundheit fördern und vor Krankheiten schützen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/polyphenole-wirken-gesundheitsfoerdernd/


Heilpflanzen und Tees gegen Beschwerden im Magen und im Darm

Unter dem Strich setzen die Menschen Heilpflanzen seit jeher sehr gerne als Tee-Rezepturen an, vor allem für Beschwerden in Magen und Darm. Ein bekanntes Beispiel ist der von klein auf bewährte Fencheltee.

Weitere bewährte Pflanzen sind Kümmel, Engelwurz, Kamille, Fenchel, Anis, Koriander, Pfefferminze, Salbei, Zimt, Rosmarin, Ingwer, Wacholder, Liebstöckel. Wichtig: Enthalten diese ätherischen Öle, dann am besten leicht rösten oder in einem Mörser anstoßen, um die Öle freizusetzen. Alternativ die Heilpflanzen in Form eines hochwertigen Arzneitees aus der Apotheke trinken.

 

Richtig Essen und sich bewegen

Im Grunde genommen sollte man sein Essen nicht hinunterschlingen. Sondern man sollte jeden Bissen bewusst genießen und vor allem auch gründlich kauen. Wobei langsames Essen auch andere Vorteile hat. Beispielsweise tritt das Sättigungsgefühl schneller ein.

Unbedingt zu vermeiden sind kohlensäurehaltiges Wasser beziehungsweise andere kohlensäurehaltige Getränke. Stattdessen sind Leitungswasser und verschiedene Tees empfehlenswert. Auf Kaffee sollte man ebenfalls eher verzichten. Zudem sollte man beim Trinken acht geben, dass man eher kleine Schlucke macht. Keinesfalls sollte man mit vollem Mund sprechen. Und das nicht nur in Hinsicht auf die Luft im Magen.

Gegen Luft im Magen ist übrigens Bewegung ein gutes Mittel. Statt sich mit vollem Bauch nach dem Essen in den Ruhezustand zu versetzen, sollte man deswegen besser einen Verdauungsspaziergang unternehmen.

Zudem wirkt auch das Rauchen negativ.

 

Dr. Google befragen

Übrigens zeigen Untersuchungen, dass Internetsuchabfragen in Google im Zusammenhang mit Beschwerden im Magen-Darm-Trakt wie Blähbauch (Meterosimus), Flatulenz (Pupsen, rektales Entweichen von Darmgasen) und Bauchschmerzen in den letzten Jahren zunehmen und ein saisonales Muster aufweisen.


Literatur:

Kamiński M, Łoniewski I, Marlicz W. ‚Dr. Google, I have a stomach ache‘ – seasonal variations in abdominal pain. A 4-year retrospective data analysis from Google Ads keywords planner. Therap Adv Gastroenterol. 2020;13:1756284820931744. Published 2020 Jul 29. doi:10.1177/1756284820931744

Lisai Zhang; Omeed Sizar; Waheed Abdul; Karla Higginbotham. Meteorism (Tympanites). StatPearls [Internet]. Last Update: April 27, 2020.

Larijani et al. Prevention and Treatment of Flatulence From a Traditional Persian Medicine Perspective. Iran Red Crescent Med J. 2016 Apr; 18(4): e23664.doi: 10.5812/ircmj.23664

Naseri et a. Bloating: Avicenna’s Perspective and Modern Medicine. J Evid Based Complementary Altern Med. 2016 Apr;21(2):154-9. doi: 10.1177/2156587215622915.


Quelle:

Bloating, belching and intestinal gas: How to avoid them. http://www.mayoclinic.org/diseases-conditions/gas-and-gas-pains/in-depth/gas-and-gas-pains/art-20044739

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