Donnerstag, April 18, 2024

Lehrstuhl für Muttermilchforschung

Familie Larsson-Rosenquist Stiftung finanziert weltweit ersten Lehrstuhl für Muttermilchforschung

 

An der Universität Zürich entsteht weltweit der erste Lehrstuhl in der Medizin für Muttermilchforschung. Die Stiftungsprofessur ist darauf ausgerichtet, neue Erkenntnisse über die Inhaltsstoffe von Muttermilch und ihre funktionellen Eigenschaften zu gewinnen. Die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung hat den neuen Lehrstuhl initiiert und finanziert ihn mit 20 Millionen Franken.

Der Einfluss von Muttermilch ist gross: Als Immunschutz und Prävention gegen Allergien beeinflusst sie die Gesundheit von Kindern bis ins Erwachsenenalter positiv; zudem verringert sie die Kurzzeit-Morbidität von Früh- und Neugeborenen. Insgesamt ist das Thema Stillen und Muttermilch erstaunlicherweise zu wenig erforscht. Mit dem Ziel, bestehende Wissenslücken zu schliessen und neue Erkenntnisse und Zusammenhänge zum Thema zu gewinnen, finanziert die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung den weltweit ersten Lehrstuhl für Muttermilchforschung im Bereich Medizin. Der Lehrstuhl wird ab 2016 an der Universität Zürich eingerichtet und auf unbestimmte Zeit, mindestens aber 25 Jahre betrieben. Der Betrag von 20 Millionen Franken wird einmalig an die UZH-Foundation überwiesen, welche die Mittel dem Förderzweck entsprechend einsetzt.

Einbindung des UniversitätsSpitals und des Universitäts-Kinderspitals

„Wir freuen uns sehr über die grosszügige Donation der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung. Die Stiftungsprofessur wird an der Medizinischen Fakultät der UZH eingerichtet, wo optimale Voraussetzungen bezüglich der interdisziplinären Einbindung sowie der Forschungszusammenarbeit mit der Neonatologie am UniversitätsSpital Zürich und der Pädiatrie am Universitäts-Kinderspital Zürich bestehen“, erklärt Michael Hengartner, Rektor der Universität Zürich. Die auszubildenden Ärzte werden davon profitieren, ebenso werden neue Forschungserkenntnisse das Wissen zu diesem global wichtigen Thema vertiefen. „Der Lehrstuhl wird das internationale Renommée der UZH in der Medizinforschung weiter verstärken und die Leistungen und Forschungsaktivitäten in der Pädiatrie positiv beeinflussen“, ergänzt Michael Hengartner.

Der künftige Lehrstuhl steht unter dem Patronat von Felix Sennhauser, Ärztlicher Direktor des Universitäts-Kinderspitals Zürich und Dirk Bassler, Ärztlicher Direktor der Klinik für Neonatologie am UniversitätsSpital Zürich. Die Stiftungsprofessur wird von den international renommierten Longitudinalstudien des Kinderspitals und von der Neonatologie des UniversitätsSpitals mit ihrer Spezialisierung auf evidenzbasierten Methoden profitieren können.

Einzigartiger Stiftungszweck

Die Familie Larsson-Rosenquist Stiftung fokussiert als weltweit einzige Stiftung die Themen Muttermilch und Stillen. „Die Stiftung hat sich für eine Schenkung an die Universität Zürich entschieden, weil sie hier ein aussichtsreiches medizinisches Forschungsumfeld vorgefunden hat, das eine hochstehende interdisziplinäre Forschungstätigkeit in der Grundlagenforschung wie in der klinischen Forschung ermöglicht“, sagt Michael Larsson, Stiftungsratspräsident der Familie Larsson-Rosenquist Stiftung.

Zweiter Lehrstuhl in Perth

Zeitgleich und ergänzend zur Donation der Professur an der Universität Zürich finanziert die Stiftung auch an der University of Australia (UWA) in Perth einen Lehrstuhl für Human Lactology. Es ist der weltweit erste Lehrstuhl in der Biochemie zur Muttermilchforschung und wird von der Stiftung mit 8,6 Millionen australischen Dollar finanziert.

„Für die Stiftung ist die Donation von zwei Professuren ein erster bedeutender Schritt, um die wissenschaftliche und öffentliche Anerkennung der Muttermilchernährung zu fördern. Mit der Einbettung der Professuren in der Medizin und der Biochemie wollen wir gewährleisten, dass die Muttermilchforschung an den beiden Lehrstühlen multidisziplinär angegangen wird“, führt Michael Larsson weiter aus. Entsprechend werden die jeweils ergänzend im Thema forschenden Expertengruppen der UZH und der UWA zusammenarbeiten, etwa durch den Austausch von Forschungsergebnissen und Studierenden.

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