Donnerstag, April 25, 2024

Lebensmittelkontrolle: Viele Pilze sind immer noch radioaktiv belastet

Aktuelle Ergebnisse zur Lebensmittelkontrolle zeigen, dass immer noch viele Pilze radioaktiv belastet sind – im Zeitraum von 2015 bis ins Jahr 2021.

Eine aktuelle Auswertung der übermittelten Lebensmittelkontrollergebnisse der Länder durch das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit zeigt, dass noch immer 70 von 74 überprüften Proben von Pilzen radioaktiv belastet sind. Und zwar in den Jahren 2015 bis 2021.

Vor allem in Süddeutschland treten in Wildpilzen immer noch erhöhte Konzentrationen von Radiocäsium (Cäsium-137) in als Folge der Atomreaktorkatastrophe von Tschernobyl im Jahr 1986 auf.

 

Wildwachsende Pilze immer noch radioaktiv belastet

Im Vergleich zu landwirtschaftlichen Produkten sind wildwachsende Pilze als immer noch radioaktiv belastet beziehungsweise höher kontaminiert. Wegen des sehr wirksamen Nährstoffkreislaufs in Waldökosystemen ist zu erwarten, dass die Aktivitäten auch in Zukunft nur sehr langsam zurückgehen.

In Deutschland ist es nicht erlaubt, Lebensmittel, also auch Pilze, mit einem Cäsium-137-Gehalt von mehr als 600 Bq/kg in den Verkehr zu bringen. Für den Eigenverzehr gilt diese Beschränkung nicht. Bei den untersuchten Pilzproben aber überschritt keine den Grenzwert von 600 Bq/kg.

Neben der Kontamination durch radioaktive Elemente besteht beim Essen von Wildpilzen, aber immer auch das Risiko, sich zu vergiften. Deshalb wird unerfahrenen Pilzsammlern auch aufgrund der Verwechslungsgefahr mit Giftpilzen vom Sammeln und Eigenverzehr von Pilzen abgeraten.

 

Risiko Pilze

Unter dem Strich sind Pilze im Naturkreislauf sehr bedeutend. Beispielsweise sind manche von ihnen lebensnotwendige Partner der Bäume. Andere hingegen bauen totes organisches Material ab und führen damit die Ausgangsstoffe in den Naturkreislauf zurück. Deswegen sollten auch die Sammler das Gleichgewicht nicht zusätzlich stören.

Im Grunde genommen sind auch unsere Wälder mit ihren verschiedenen Arten an Pilzen den vom Menschen verursachten Umweltbelastungen ausgesetzt. Das gilt auch für das Risiko, dass viele Pilze immer noch radioaktiv belastet sind.

Übrigens beschreibt vor allem ältere Literatur so manche Pilze als essbar, die man heute als giftig oder zumindest als giftverdächtig ansieht. Vor allem Unverträglichkeiten stehen hierzu auch im Fokus. Wobei der Fruchtkörper der Pilze stark variieren kann. Und zwar abhängig von Alter, Standort und Witterungsverhältnissen. Bei den ungiftigen Pilzen besteht immer auch die Möglichkeit zur Verwechslung mit giftigen Doppelgänger-Pilzen.


Quelle: Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL)

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