Mittwoch, April 24, 2024

Hohe Rückfallrate bei Entfernung von Krampfadern mittels Lasertherapie

Beim Vergleich verschiedener Methoden zum Entfernen von Krampfadern zeigte sich, dass bei einer Lasertherapie die Rückfallrate hoch ist.

Im Grunde genommen kommt es bei der Entfernung von Krampfadern vor allem auch darauf an, dass das Leiden nicht einige Jahre nach der Behandlung wieder auftritt. Denn dann wird eine erneute Behandlung notwendig. Ein Bochumer Medizinerteam hat unlängst die Rückfallraten nach verschiedenen Behandlungsoptionen über mindestens fünf Jahre verglichen. Dabei stellte sich heraus, dass nach der heute häufig angewandten Lasertherapie zum Entfernen von Krampfadern bis zu fünfmal so oft Rückfälle auftreten. Und zwar ist das der Fall im Vergleich mit der konventionellen Krampfaderoperation.



 

Die Lasertherapie macht einen Sicherheitsabstand wegen der starken Erhitzung der Krampfadern notwendig.

Bei der Lasertherapie führt ein Spezialist einen Katheter in die krankhaft erweiterte Vene, der Vena saphena magna, ein. Danach erfolgt eine starke Erhitzung der Krampfadern mit Laserstrahlen, was die Vene verschließt.

Wegen der starken Hitzeentwicklung muss man dabei einen Sicherheitsabstand von der tiefen Beinvene halten, von der die Vena saphena magna abzweigt. Durch diesen Sicherheitsabstand bleibt allerdings ein Stumpf der behandelten Vene stehen.



 

Vom Venenstumpf gehen die Rückfälle aus

Bei der operativen Entfernung von Krampfadern ist das Stehenlassen eines Stumpfes ein Behandlungsfehler. Weil man weiß, dass es davon ausgehend häufig zu Rückfällen kommt. Gemeinsam mit seinem Team analysierte er zahlreiche Veröffentlichung prospektiver Studien zum Erfolg von Krampfader-Behandlungen. Diese Untersuchung bestätigte, dass auch beim Krampfadern entfernen mittels Lasertherapie die Stümpfe häufig zu Rückfällen führen. Und zwar bis zu 5,6-mal häufiger als bei der operativen Entfernung von Krampfadern.

 

Hohe Kosten für die Sozialkassen

Die Folgekosten durch Rückfälle nach Behandlung der Krampfadern sind enorm. Nach operativer Therapie liegen die Kosten bei über 60 Millionen Euro pro Jahr. Wenn man alle Krampfadern durch Lasertherapie entfernen wollte, müssten die Sozialkassen wesentlich mehr aufbringen. Experten raten dazu, Patienten beim Vorgespräch auf die Studienlage hinzuweisen. Und erst dann gegebenenfalls die operative Entfernung von Krampfadern als Methode der ersten Wahl anzubieten.




Literatur:

Achim Mumme, Dominik Mühlberger, Yazad Sidhwa, Thomas Hummel. Alarmierend hohe Rate saphenofemoraler Rezidive nach endovenöser Lasertherapie. In: Phlebologie, 2019, DOI: 10.1055/a-0798-6120

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