Dienstag, April 23, 2024

LAMA-LABA-Therapie für COPD-Patienten empfohlen

Die GOLD-Initative bestätigt die bedeutende Rolle der LAMA-LABA-Therapie als Dauerbehandlung für COPD-Patienten in den GOLD-Stadien B bis D.

Die Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD) veröffentlicht regelmäßig die Globalen Strategien zu Diagnose, Management und Vorbeugung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Mit dem GOLD-Update 2017 wollten die Experten den COPD-Patienten einen ganzheitlichen Therapieansatz anbieten, der medikamentöse und nicht-medikamentöse Maßnahmen enthält. Dazu empfiehlt man die Behandlung mit einem langwirksamen Anticholinergikum, LAMA, in Kombination mit einem langwirksamen Beta-2-Agonisten, LABA, als bevorzugte Dauertherapie für COPD-Patienten in den GOLD-Stadien B bis D. Die pharmakologischen Therapieempfehlungen basierten auf zwei Einflussgrößen, der Symptomlast und den Exazerbationen.



 

Chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD ist eine häufige, vermeidbare und behandelbare Erkrankung. Typische Symptome sind anhaltende Atembeschwerden und eine Luftstrombegrenzung aufgrund von Atemwegs- und / oder Alveolar-Anomalien. Wobei normalerweise eine erhebliche Exposition gegenüber schädlichen Partikeln oder Gasen die Beschwerden verursacht. Unter dem Strich unterschätzen viele Patienten die häufigen Symptome Dyspnoe, Husten sowie Auswurf. Eine akute Verschlechterung der Atemwegsbeschwerden nennt man Exazerbationen.

Das Tabakrauchen ist übrigens das Hauptrisiko für COPD. Aber auch Umwelteinflüsse wie die Exposition gegenüber Biomassekraftstoffen und die Luftverschmutzung können euíne COPD begünstigen. Bei den meisten Patienten ist die COPD mit signifikanten chronischen Begleiterkrankungen verbunden, die die Morbidität und Mortalität erhöhen.

 

LAMA-LABA-Therapie bei COPD-Patienten: ausgeprägtere Verbesserung der Symptome

Zahlreiche randomisierte klinische Studien haben gezeigt, dass eine LAMA-LABA-Therapie bei COPD-Patienten eine ausgeprägtere Verbesserung der Symptome gegenüber ihren Einzelkomponenten und auch gegenüber einer LABA-ICS-Therapie bringt.

Mit der katuellen GOLD-Strategie gibt es auch klare Empfehlung, wann welche Patienten von einer zusätzlichen Gabe von ICS profitieren und auch, bei welchen Patienten ICS abgesetzt werden können.

Alle COPD-Patienten sollten im ersten Schritt mit einer Therapie behandelt werden, die die Lungenfunktion optimiert. Nur bei jener kleinen Gruppe von COPD-Patienten mit mindestens zwei Exazerbationen beziehungsweise mit nur einer Exazerbation, die aber zu einem Krankenhausaufenthalt führte, im vergangenen Jahr sollten Ärzte eine ICS-Gabe zusätzlich zu einer LAMA-LABA-Therapie erwägen.

Erstmals empfahl das GOLD-Papier 2017 dazu auch eine De-Eskalationsstrategie. Beispielweise können ICS bei stabilen COPD-Patienten im GOLD-Stadium D abgesetzt werden, solange die COPD-Patienten weiterhin eine LAMA-LABA-Dauertherapie erhalten. Mehrere klinische Studien, einschließlich der WISDOM-Studie, haben zu diesem klinischen Verständnis beigetragen.



 

LAMA-LABA-Kombi mit fester Dosis bei COPD

Ein aktuelle Studie hat die Wirksamkeit und die Sicherheit einer LAMA-LABA-Kombi mit fester Dosis bei chronisch obstruktiven Lungenerkrankungen untersucht. Die Forscher unternahmen dabei direkte und indirekte Behandlungsvergleiche.

Die Literaturübersicht umfasste die vergleichende Wirksamkeit und Sicherheit von langwirksamen Kombinationen aus muskarinischem Antagonisten und langwirksamen β 2 -Agonisten (LAMA LABA Kombi) mit fester Dosis bei Patienten mit COPD und mittelschwerer bis sehr schwerer Luftstrombegrenzung bewertet.

Schließlichdeutet die Gesamtheit der Lungenfunktion, Symptome, Exazerbationen und Sicherheitsdaten darauf hin, dass derzeit verfügbare LAMA-LABA-Kombi-Therapien mit fester Dosis eine vergleichbare Wirksamkeit und Sicherheit bei Patienten mit COPD aufweisen.


Literatur:

Hurst JR, Gruffydd-Jones K, Biswas M, et al. Efficacy and Safety of LAMA/LABA Fixed-Dose Combination Therapies in Chronic Obstructive Pulmonary Disease. A Systematic Review of Direct and Indirect Treatment Comparisons. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2020;15:1529-1543. Published 2020 Jul 1. doi:10.2147/COPD.S230955

Global Strategy for the Diagnosis, Management and prevention of Chronic, Obstructive Pulmonary Disease, 2017 Report. Available from: http://goldcopd.org/ (accessed November 2016).

Wedzicha JA, Banerji D, Chapman KR, et al. Indacaterol-Glycopyrronium versus Salmeterol-Fluticasone for COPD. N Engl J Med. 2016;374(23):2222-2234. doi:10.1056/NEJMoa1516385

Zhong N, Wang C, Zhou X, et al. LANTERN: a randomized study of QVA149 versus salmeterol/fluticasone combination in patients with COPD. Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2015;10:1015-1026. Published 2015 Jun 5. doi:10.2147/COPD.S84436

Beeh KM, Derom E, Echave-Sustaeta J, et al. The lung function profile of once-daily tiotropium and olodaterol via Respimat(®) is superior to that of twice-daily salmeterol and fluticasone propionate via Accuhaler(®) (ENERGITO(®) study). Int J Chron Obstruct Pulmon Dis. 2016;11:193-205. Published 2016 Feb 4. doi:10.2147/COPD.S95055

Vogelmeier, CF et al. Efficacy and safety of once-daily QVA149 compared to twice-daily salmeterol-fluticasone in patients with chronic pulmonary obstructive disease (ILLUMINATE). A randomised, double blind, parallel group study. Lancet Respir Med. 2013; 1:51-60.

Singh D, et al. Tiotropium + olodaterol shows clinically meaningful improvements in quality of life. Respir Med. 2015; 10:1312-1319.

Buhl R, Maltais F, Abrahams R, et al. Tiotropium and olodaterol fixed-dose combination versus mono-components in COPD (GOLD 2-4) [published correction appears in Eur Respir J. 2015 Jun;45(6):1763]. Eur Respir J. 2015;45(4):969-979. doi:10.1183/09031936.00136014

Beeh KM, Westerman J, Kirsten AM, et al. The 24-h lung-function profile of once-daily tiotropium and olodaterol fixed-dose combination in chronic obstructive pulmonary disease. Pulm Pharmacol Ther. 2015;32:53-59. doi:10.1016/j.pupt.2015.04.002

Magnussen H, Disse B, Rodriguez-Roisin R, et al. Withdrawal of inhaled glucocorticoids and exacerbations of COPD. N Engl J Med. 2014;371(14):1285-1294. doi:10.1056/NEJMoa1407154

Watz H, Tetzlaff K, Wouters EF, et al. Blood eosinophil count and exacerbations in severe chronic obstructive pulmonary disease after withdrawal of inhaled corticosteroids. A post-hoc analysis of the WISDOM trial. Lancet Respir Med. 2016;4(5):390-398. doi:10.1016/S2213-2600(16)00100-4

Related Articles

Aktuell

Hülsenfrüchte liefern hochwertiges Eiweiß und qualitativ gute Fette

Hülsenfrüchte sind gesunde Energielieferanten und haben mit ihrem hochwertigen Eiweiß und guten Fetten einen großen Nutzen für die Ernährung. Hülsenfrüchte, einschließlich Linsen, Erbsen und Bohnen,...
- Advertisement -

Latest Articles

Ernährung bei Frauen in der Perimenopause

Der Einfluss des Zustands der Ernährung von Frauen in der Perimenopause ist ein wichtiger Faktor für deren Gesundheit und Lebensqualität. Der Zustand der Ernährung spielt...

Terpene und Cannabinoide in Cannabis sativa, dem Hanf

Cannabis sativa, der Hanf-Pflanze, und seine medizinische Bedeutung – ein Überblick über Terpene und Cannabinoide. Cannabis sativa, allgemein bekannt als Hanf, zählt zu den ältesten...

Individuelle Beratung zur Ernährung für Krebspatienten

Beratung zur Ernährung für Krebspatienten: Verbesserung der Lebensqualität durch individuelle ernährungsmedizinische Unterstützung. Eine rechtzeitige und individuell angepasste Beratung zur Ernährung kann wesentlich zur Verbesserung der...