Montag, März 18, 2024

Nahrungsmittelintoleranzen: Lactose-, Fructose- und Histamin-Intoleranz

Viele Menschen leiden unter den Ursachen von Nahrungsmittelintoleranzen wie Lactoseintoleranz, Fructoseintoleranz sowie einer Histaminintoleranz. Zum Vermeiden der Symptome ist die richtige Ernährung entscheidend!

Viele Menschen leiden unter Nahrungsmittelintoleranzen. Etwa 1% der Bevölkerung hat eine Histamin-Intoleranz, 10% reagieren auf Milchzucker und etwa 20 Prozent leiden an einer Fructose-Intoleranz. Bei einer Nahrungsmittelintoleranzen – zum Beispiel gegen Milch- und Fruchtzucker und auch bei Histamin-Intoleranz. Dabei können Beschwerden wie Kopfschmerzen, Kreislaufproblemen, Bauchkrämpfen, Durchfall oder Verstopfung auftreten. Solche Symptome können jedenfalls eine Nahrungsmittelunverträglichkeit wie Lactose-, Fructose- und Histamin-Intoleranz signalisieren.



Im Gegensatz dazu steht eine Nahrungsmittelallergie. Vor der spricht man, wenn der Körper eine Immunreaktion auf Proteine ​​in der Nahrung auslöst. Es kommt zu allergischen Reaktionen infolge der Nahrungsaufnahme, mit einer Vielzahl von Symptomen. Die Beschwerden können die Haut, den Magen-Darm-Trakt und die Atemwege betreffen. Jedes Lebensmittel kann übrigens Allergien auslösen. Aber insgesamt sind nur wenige Lebensmittel für die überwiegende Mehrheit der Allergien verantwortlich. Dazu gehören Milch, Eier, Erdnüsse, Schalentiere, Weizen und Nüsse. In den letzten Jahren wurden viele Fälle von fast tödlichen Reaktionen nach Nahrungsaufnahme gemeldet.

An Nahrungsmittelintoleranzen ist jedoch das Immunsystem nicht beteiligt, sie sind keine Nahrungsmittelallergien. Oftmals ist der Körper bei einer Nahrungsmittelintoleranz nicht in der Lage, bestimmte Nahrungsbestandteile ordnungsgemäß zu verdauen, beispielsweise durch einen Enzymmangel. Die häufigsten Formen der Nahrungsmittelintoleranz sind die Laktoseintoleranz, die Fruktosemalabsorption sowie die Histaminintoleranz.

 

Symptome vermeiden

Beschwerden wie Kopfschmerzen und Kreislaufprobleme, Bauchkrämpfe, Durchfall oder Verstopfung können sofort oder auch erst 24 Stunden nach dem Essen auftreten.

Auch Stress – zum Beispiel schnell im Gehen herunter geschlungene Nahrung – kann den Verarbeitungsvorgang im Darm stören und dadurch die Verträglichkeit der Nahrung erschweren.

Umgekehrt kann sich die Verdauung verbessern, wenn auf Entspannung und bewusste aktive Nahrungsaufnahme, wie zum Beispiel langes Kauen und Einspeicheln der Nahrung, geachtet wird.

Eine Pause kurz vor, während und auch noch nach der Nahrungsaufnahme ist sehr sinnvoll. Laut Experten kann auch eine Seekrankheit durch Histaminintoleranz ausgelöst werden.

 

Diätempfehlungen bei Nahrungsmittelintoleranzen: Lactoseintoleranz, Fructoseintoleranz, Histaminintoleranz


Lactoseintoleranz

Bei harter Lactoseintoleranz sollte man zu gereiften Käsesorten wie Emmentaler und Parmesan sowie zu lactosefreien Produkte aus dem Supermarkt greifen. Vermeiden sollte man hingegen Milch, Rahm, Topfen sowie auch Light-Produkte. Denn die enthalten meist Milchzuckerbeisätze.



Fette oder feste Milchprodukte kann man durchaus probieren. Und zwar besonders als Nachspeise auf einen ­gefüllten Magen, da der Nahrungsbrei dann länger im Darm verbleibt. Er kommt dann mit den wenigen Enzymen öfter in Kontakt und kann dadurch besser verarbeitet werden.

Fructoseintoleranz

Bei Fructosintoleranz sollte man in der ersten Phase kein ungekochtes Obst verzehren. Später kann man aber immer wieder kleinere Portionen probieren. Im Grunde ist die Menge entscheidend.

Außerdem gilt Vorsicht bei Vollkornprodukten. Zudem sollte man keinen Honig und keine Weizenmehlprodukte verzehren. Traubenzuckerbeimischungen sind zu empfehlen. Denn der Körper kann die Fructose in dieser Form dann besser verarbeiten.

Histaminintoleranz

In frischen Nahrungsmitteln befindet sich kaum Histamin. Allerdings kommt es bei den Reifungs-, Gärungs- bzw. bakteriellen Abbauprozessen zu einer schnellen Erhöhung des Gehalts an Histamin. Im Grunde genommen sollten man bei Histaminintoleranz den Konsum von Rotwein, Weißwein, Sekt, Emmentaler, Sauerkraut sowie Salami vermeiden.

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Diagnose Lactoseintoleranz, Fructoseintoleranz oder Histaminintoleranz

Durch einen H2-Atemtest – wird in jedem Krankenhaus angeboten – oder einem Bluttest wird innerhalb von drei Stunden festgestellt, ob man an einer Lactoseintoleranz, Fructoseintoleranz oder Histaminintoleranz leidet. H2-Atemtest wird 50g Lactose in Wasser gelöst und vom Patienten getrunken.

In den darauf folgenden 3 Stunden wird in regelmäßigen Abständen der Anteil an Wasserstoff im Atem gemessen. Erhöht sich der Anteil an Wasserstoff in der ausgeatmeten Luft um einen bestimmten Wert, so ist dies ein Zeichen für das Vorliegen einer Lactoseintoleranz.

Beim oralen Lactose-Belastungstest wird dem Patienten 2g Lactose pro Kilogramm Körpergewicht zugeführt. Anschließend misst man den Anstieg des Blutzuckerspiegels. Steigt dieser nicht über einen gewissen Wert, liegt ­eine Lactoseintoleranz vor.

Durch eine entsprechende Diätberatung, findet man seinen Weg leichter aus dem ­Intoleranzen-Dschungel. Eine Darmsanierung und ein Aufbau der Darmflora durch Lactobazillen sind zusätzlich empfehlenswert.




Literatur:

Lopez CM, Mendez MD. Food Allergies. In: StatPearls. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2020.

Araya M, Bascuñán KA, Alarcón-Sajarópulos D, et al. Living with Gluten and Other Food Intolerances: Self-Reported Diagnoses and Management. Nutrients. 2020;12(6):E1892. Published 2020 Jun 26. doi:10.3390/nu12061892

Schnedl WJ, Enko D. Considering histamine in functional gastrointestinal disorders [published online ahead of print, 2020 Jul 9]. Crit Rev Food Sci Nutr. 2020;1-8. doi:10.1080/10408398.2020.1791049

Talia F. Malik; Kiran K. Panuganti. Lactose Intolerance. StatPearls [Internet]. Last Update: February 22, 2019.

Joseph M. Dougherty; Khalid Alsayouri; Adam Sadowski. Allergy. StatPearls [Internet]. Last Update: April 17, 2020.


Quelle:

Lactose-, Fructose- oder Histamin-Intoleranz im Blickpunkt. MEDMIX 4/2009

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