Subscribe to get Updates
  • Login
MedMix
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub
No Result
View All Result
MedMix
No Result
View All Result
Home MEDIZIN Medizinische Fachgebiete Rheumatologie

Komorbiditäten bei Rheuma: Begleiterkrankungen, Folgeerkrankungen, Nebenerscheinungen

Rainer Muller by Rainer Muller
11. Juli 2020
in Rheumatologie
Rheuma hat viele Erscheinungsformen. ©Puwadol Jaturawutthichai / shutterstock.com

Rheuma hat viele Erscheinungsformen. ©Puwadol Jaturawutthichai / shutterstock.com

Auch Haut, Gefäße oder innere Organe können betroffen sein: Komorbiditäten bei Rheuma – Begleiterkrankungen, Folgeerkrankungen, Nebenerscheinungen – beeinflussen die Therapie sehr.

Entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind in der Regel entzündliche Systemerkrankungen, die nicht nur die Gelenke, sondern auch die Haut und innere Organe befallen können. Zudem verursacht der chronische Entzündungsprozess bei Rheuma häufig Komorbiditäten, Begleiterkrankungen, Folgeerkrankungen, Nebenerscheinungen. Bekanntermaßen bezeichnet man als Komorbidität das Auftreten zusätzlicher Erkrankungen und Symptome im Rahmen einer definierten Grunderkrankung.

 

Komorbiditäten bei 80% der Patienten mit Rheuma

Etwa 80 Prozent der Rheumapatienten leiden unter mindestens einer Begleiterkrankungen oder Folgeerkrankungen sowie Nebenerscheinungen. Solche Komorbiditäten bestimmen oft den Krankheitsverlauf, beeinträchtigen zusätzlich die Lebensqualität der Rheumapatienten und erschweren eine effektive Behandlung der rheumatischen Grunderkrankung. Insbesondere sind hier erhöhte kardiovaskuläre und Infektionsrisiken, ein Befall der Atemwege und Depressionen zu nennen.

 

Infektionen als Komorbiditäten bei Rheuma

Viele rheumatische Erkrankungen sind auf eine Fehlfunktion des Immunsystems zurückzuführen. Hierdurch kommt es einerseits zu unzureichend kontrollierten und gegen den Körper selbst gerichteten immunologischen Reaktionen, andererseits zu einer gestörten Infektionsabwehr.

Zu den Folgeerkrankungen bei Rheuma gehören dementsprechend vermehrte, schwerer verlaufende und seltene Infektionskrankheiten. Das Infektionsrisiko hängt dabei unter anderem von der Aktivität der Rheuma-Grundkrankheit und von Begleiterkrankungen ab wie zum Beispiel chronische Atemwegserkrankungen, chronische Nierenschwäche oder Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).

Zudem muss das Risiko der medikamentösen Therapie bedacht werden, die oftmals auf eine Hemmung des Immunsystems (Immunsuppression) abzielt. Besonders problematisch ist dabei eine längerfristige und höher dosierte Behandlung mit Glukokortikoiden (Kortisonpräparaten).

Um das Infektionsrisiko zu mindern ist es also erforderlich, die rheumatische Grunderkrankung mit modernen, den Leitlinien entsprechenden Therapiestrategien möglichst gut zu kontrollieren, dabei Glukokortikoide so niedrig dosiert und so kurz wie möglich einzusetzen und Begleiterkrankungen mit zu behandeln. Die effektivste Methode zur Verhinderung oder Abmilderung von Infektionskrankheiten ist aber die Impfung. Ein umfassender Impfschutz gehört daher zu einer ganzheitlichen rheumatologischen Behandlung.

 

Herz-Kreislauferkrankungen als Komorbiditäten

Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen haben bekanntlich ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. So konnte in verschiedenen Studien gezeigt werden, dass das Risiko, einen Herzinfarkt zu erleiden, bei Patienten mit rheumatoider Arthritis gegenüber der Normalbevölkerung um bis zu 70 Prozent erhöht ist. Dieses Risiko trägt entscheidend zur verkürzten Lebenserwartung von Rheumapatienten bei.

Die Ursachen für das erhöhte kardiovaskuläre Risiko sind vielschichtig. Zum einen gelten auch für Rheuma-Patienten die klassischen Risikofaktoren wie Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung und Zuckerkrankheit. Diese müssen konsequent behandelt werden. Zudem führt der chronische Entzündungsprozess, der sich nicht nur auf die Gelenke beschränkt, sondern den ganzen Körper einbezieht zu einer vorzeitigen und beschleunigten Gefäßalterung, der Arteriosklerose.

 

Medikamente erhöhen Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Eine gute medikamentöse Kontrolle des Rheumas lindert nicht nur die Schmerzen und schützt die Gelenke, sondern mindert auch das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Dieses Ziel sollte möglichst ohne Glukokortikoide oder diese nur mit geringen Dosierungen erreicht werden, da bekannt ist, dass diese Wirkstoffe in der längerfristigen Behandlung dosisabhängig ebenfalls das kardiovaskuläre Risiko erhöhen.

Auch nicht-steroidale Antirheumatika – wie beispielsweise die NSAR Ibuprofen oder Diclofenac – können das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse erhöhen und sollten daher unter Berücksichtigung kardiovaskulärer Komorbiditäten und zumindest in Risikogruppen nicht oder nicht längerfristig eingesetzt werden. Der Bedeutung des Themas entsprechend hat die Europäische Rheumaliga (EULAR) Empfehlungen zum kardiovaskulären Risikomanagement herausgegeben.

 

Lungenerkrankungen als Komorbiditäten

Erkrankungen der Bronchien und entzündliche Lungengerüsterkrankungen (interstitielle Lungenerkrankungen) gehören zu den häufigsten Organmanifestationen beziehungsweise Folgeerkrankungen bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Sie bestimmen nicht selten den Krankheitsverlauf und die Langzeitprognose der Erkrankung und gehören zu den häufigsten Todesursachen von Rheuma-Patienten. Die Ursachen hierfür sind noch nicht vollständig geklärt, ein davon ist aber sicherlich das Zigarettenrauchen.

Auch könnte beispielsweise bei der rheumatoiden Arthritis spielt eine Aktivierung des in den Atemwegen angesiedelten Immunsystems eine wichtige Rolle. Bei der Behandlung von Rheumapatienten ist es daher wichtig, auf Symptome einer Atemwegsbeteiligung zu achten, eine entsprechende Diagnostik zu veranlassen und gegebenenfalls. in einem interdisziplinären Austausch mit Lungenfachärzten die optimale Therapie festzulegen.

Raucher sollten aufgefordert und unterstützt werden, mit dem Rauchen aufzuhören, da neben einer direkten Schädigung der Atemwege auch der Verlauf der Rheumaerkrankung und das Ansprechen auf die medikamentöse Therapie negativ beeinflusst werden.

 

Psychische Komorbiditäten

Zu den unterdiagnostizierten Komorbiditäten gehört sicher die Depression, wobei man von 20 bis 30 Prozent der Rheuma-Patienten depressive Symptome. Diese sind meist Folge der chronischen Schmerzen und Behinderungen, aber auch des langfristigen Entzündungsprozesses und wirken sich ganz erheblich auf die Lebensqualität aus. Zudem beeinträchtigen sie auch die Therapieadhärenz und somit den Therapieerfolg. Hausärzte und Rheumatologen sollten also daran denken, Rheuma-Patienten regelmäßig nach depressiven Symptomen zu fragen bzw. diese mittels validierter Fragebögen zu erfassen.

 

Fazit

Die Diagnose und Behandlung von Komorbiditäten wie Begleiterkrankungen und Folgeerkrankungen sowie Nebenerscheinungen ist somit wichtiger Bestandteil einer guten und umfassenden Versorgung von Patienten mit Rheuma. Leider gibt es hier noch großen Nachholbedarf, was ganz wesentlich an den mangelhaften strukturellen Voraussetzungen liegt.


Literatur:

Kerndokumentation 2015 des Deutschen Rheumaforschungszentrums Berlin

Strangfeld A, Eveslage M, Schneider M, et al. Treatment benefit or survival of the fittest: what drives the time-dependent decrease in serious infection rates under TNF inhibition and what does this imply for the individual patient?. Ann Rheum Dis. 2011;70(11):1914-1920. doi:10.1136/ard.2011.151043

Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) beim Robert Koch-Institut – 2018/2019. Epidemiologisches Bulletin 34/2018

Agca R, et al. EULAR recommendations for cardiovascular disease risk management in patients with rheumatoid arthritis and other forms of inflammatory joint disorders: 2015/2016 update. Ann Rheum Dis 2017 Jan;76(1):17-28

Leuschner G, Neurohr C. Was der Rheumatologe vom Pneumologen lernen kann. Z Rheumatol. 2018 Jul 13. doi: 10.1007/s00393-018-0507-5

Englbrecht M, et al. Depression als Systemeffekt bei rheumatoider Arthritis. Z Rheumatol 2012;71:859–863

Dougados M, et al. Prevalence of comorbidities in rheumatoid arthritis and evaluation of their monitoring: results of an international, cross-sectional study (COMORA). Ann Rheum Dis 2014;73:62–68


Quelle:

Statement Rheuma, Komorbiditäten Begleiterkrankungen, Folgeerkrankungen, Nebenerscheinungen. Prof. Dr. Andreas Krause, Ärztlicher Direktor der Klinik für Innere Medizin und Chefarzt der Klinik für Rheumatologie und klinische Immunologie am Immanuel Krankenhaus. Berlin zum 46. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh) und der 32. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädische Rheumatologie (DGORh), September 2018, Mannheim

Tags: FolgeerkrankungenPraxisRheumaRheumapatienten
ShareTweetSend
Rainer Muller

Rainer Muller

MEDMIX-Redaktion, Projektleiter, AFCOM Digital Publishing Team

Related Posts

Menschen mit rheumatischen Erkrankungen können trotz ihrer chronischen Erkrankung leistungsfähig sein. © Emily frost / shutterstock.com
Knochen, Muskeln, Gelenke

Rheuma-Erkrankungen trotzen – und am Arbeitsplatz Leistung zeigen

19. Januar 2021
Fibromyalgie-Syndrom, Weichteilrheuma: Weichteilrheuma. Illustration. © + Montage: AFCOM / Alila Medical Media / shutterstock.com
Rheumatologie

Weichteilrheuma: Therapiestrategien bei Fibromyalgie

15. Januar 2021
Rückenschmerzen-Ursachen sollten durch eine gründliche Untersuchung abgeklärt werden. Sehr oft liegt eine Axiale Spondyloarthritis, eine chronische Wirbelsäulenerkrankung, vor. © Dima Sidelnikov / shutterstock.com
Rheumatologie

Chronische Rückenschmerzen durch Rheuma – Axiale Spondyloarthritis

15. Januar 2021
Bei Autoimmunerkrankungen – wie Systemischer Lupus erythematodes – spielt die Produktion von Interleukin 6 aus Keratinozyten der Haut eine Schlüsselrolle bei der Entstehung und Progression der Erkrankung. © Artemida-psy / shutterstock.com
Rheumatologie

Blockade von IL-6 Rezeptor alpha als Therapie bei Lupus Erythematodes

14. Januar 2021
Die Behandlung der unterschiedlichen Gelenkschmerzen stellt nach wie eine große Herausforderung dar. © Puwadol Jaturawutthichai / shutterstock.com
Schmerzmedizin

Gelenkschmerzen haben viele verschiedene Gesichter

11. Januar 2021
Physikalische Verfahren sind bei Gelenkschmerzen wichtiger Teil einer wirksamen Therapie. © OneStockPhoto / shutterstock.com
Knochen, Muskeln, Gelenke

Gelenkschmerzen behandeln mit Medikamenten und alternativen Therapien

11. Januar 2021
Load More

Rheuma, Schmerzen

Die periphere Nervenstimulation soll Betroffenen mit chronischen Rückenschmerzen helfen, den Alltag aktiver zu begehen und die allgemeine Lebensqualität zu steigern. © Leigh Prather / shutterstock.com

Periphere Nervenstimulation bei Rückenschmerzen

21. Januar 2021
Nichtopioide Analgetika gegen Schmerzen

Nichtopioide Analgetika gegen Schmerzen

21. Januar 2021
Menschen mit rheumatischen Erkrankungen können trotz ihrer chronischen Erkrankung leistungsfähig sein. © Emily frost / shutterstock.com

Rheuma-Erkrankungen trotzen – und am Arbeitsplatz Leistung zeigen

19. Januar 2021
ADVERTISEMENT

Schnellsuche

No Result
View All Result

Rheumaerkrankungen

Die DASH-Diät soll bei Gicht und vorbeugend effektiv sein: mit reichlich Obst und Gemüse sowie fettarmen Milchprodukten sowie wenig Fett und Fleisch. © Antonina Vlasova / shutterstock.com

Ernährung bei Gicht: Was man essen darf, und was nicht

6. Januar 2021
Rasche Hilfe ist wichtig, wenn Fingerschmerzen auftreten. Damit lassen ich meistens langfrisitige Beschwerden verhindern. © PVStocker / shutterstock.com

Wenn die Finger schmerzen – Ursachen frühzeitig abklären

5. Dezember 2020
Fibromyalgie-Syndrom, Weichteilrheuma: Weichteilrheuma. Illustration. © + Montage: AFCOM / Alila Medical Media / shutterstock.com

Fibromyalgie erkennen, wenn der ganze Körper schmerzt

17. Dezember 2020

MEDMIX Inside

Übersicht
MEDMIX-Mediadaten
MEDMIX-Autoren
Impressum
AGBs
Datenschutz

Recent News

Polyzystisches Ovarialsyndrom mit Coenzym Q10 behandeln

Polyzystisches Ovarialsyndrom mit Coenzym Q10 behandeln

25. Januar 2021
Harnsteine können durch ein neues Diagnosesystem begleitend zur Operation analysiert werden. © Fraunhofer IPM

Analyse der Harnsteine mit neuem Diagnose-System direkt nach der Operation

25. Januar 2021

NEWS Archiv-Kalender

Januar 2021
MDMDFSS
 123
45678910
11121314151617
18192021222324
25262728293031
« Dez    

Tags

Adipositas Alzheimer Antibiotika Arthrose Asthma Bakterien Bluthochdruck Brustkrebs Cannabis COPD Corona Coronavirus Covid-19 Demenz Depression Depressionen Diabetes Ernährung Fettleibigkeit Gehirn Herz-Kreislauf Herzinfarkt Herzinsuffizienz Hypertonie Immunsystem Immuntherapie Kinder Krebs Lungenkrebs migräne Osteoporose Parkinson Praxis Psychotherapie Rheuma Schlafstörungen Schlaganfall Schmerzen Schwangerschaft Sport Stress Typ-2 Diabetes Ultraschall Vitamin D Übergewicht

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

No Result
View All Result
  • NEWS
  • MEDIZIN
  • PHARMAZIE
  • CAM
  • LEBENSART
  • POLITIK
  • E-Pub

© AFCOM – Alexander Fauland Communication I Verlag und Medienproduktionen I MEDMIX Medieninhaber und Herausgeber

Welcome Back!

Login to your account below

Forgotten Password?

Create New Account!

Fill the forms below to register

All fields are required. Log In

Retrieve your password

Please enter your username or email address to reset your password.

Log In
Zur mobilen Version gehen
Diese Website benutzt Cookies. Wenn du die Website weiter nutzt, gehen wir von deinem Einverständnis aus.OK