Donnerstag, April 25, 2024

Kleine Menschen haben ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes

Menschen mit kleinerer Statur haben ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes. Grund dafür könnten das Leberfett und kardiometabolische Risikofaktoren sein.

Laut einer neuen Studie in Diabetologia (der Zeitschrift der Europäischen Vereinigung für Diabetesforschung) haben kleinere Personen ein höheres Risiko für Typ-2-Diabetes. Große Menschen zeigen ein geringeres Risiko. So ist pro 10 cm Höhendifferenz das Risiko für Typ-2-Diabetes bei Männern um 41% und bei Frauen um 33% verringert.

 

Höherer Leberfettgehalt und kardiometabolische Risikofaktoren

Das erhöhte Risiko bei kleineren Personen könnte auf einen höheren Leberfettgehalt und ein ungünstigeres Profil der kardiometabolischen Risikofaktoren zurückzuführen sein. Schon früher zeigten mehrere Studien, dass Menschen mit kleinerer Statur ein höheres Risiko für Diabetes haben.

Beispielsweise hatten Forscher berichtet, dass die Insulinsensitivität und die Betazellfunktion bei größeren Menschen besser waren. Kleinere Menschen haben auch ein höheres kardiovaskuläres Risiko. Das wird zum Teil durch kardiometabolische Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes wie beispielsweise Blutdruck, Blutfette sowie Entzündungen (Atherosklerose) verursacht.

Die neue Studie stützte sich auf Daten, die im Rahmen der europäischen prospektiven Krebs- und Ernährungsforschung (EPIC) in Potsdam erhoben wurden. An der Studie nahmen 27.548 Teilnehmer teil. Davon waren 16.644 Frauen im Alter zwischen 35 und 65 Jahren sowie 10.904 Männer im Alter zwischen 40 und 65 Jahren.

 

Größere Beinlänge, geringes Risiko für Typ-2-Diabetes

Die Forscher analysierten von den Teilnehmern verschiedene physikalische Daten. Darunter waren das Körpergewicht, die Körpergröße sowie die Sitzhöhe, wobei die Beinlänge als Differenz zwischen beiden berechnet wurde. Weiter der Taillenumfang und der Blutdruck.

Eine größere Beinlänge war mit einem geringeren Diabetesrisiko verbunden. Es wurde auch ein geringfügiger Geschlechtsunterschied festgestellt. Bei Männern war eine größere Sitzhöhe auf Kosten der Beinlänge mit einem erhöhten Risiko verbunden. Während bei Frauen sowohl die Beinlänge als auch die Sitzhöhe zu einem geringeren Risiko beitrugen.

Die Forscher berechneten auch, inwieweit ein Zusammenhang zwischen der Körpergröße und Körpergröße mit Typ-2-Diabetes-Risiko durch Leberfett und andere kardiometabolische Risikofaktoren erklärbar ist. Wenn die Ergebnisse um den Leberfettgehalt bereinigt wurden, betrug das verringerte Diabetesrisiko der Männer pro 10 cm Körpergröße 34% (verglichen mit 40% im Gesamtergebnis) und das verringerte Risiko der Frauen betrug nur 13% im Vergleich zu 33% im Gesamtergebnis.

Literatur:

Wittenbecher, C., Kuxhaus, O., Boeing, H. et al. Associations of short stature and components of height with incidence of type 2 diabetes. Mediating effects of cardiometabolic risk factors. Diabetologia (2019). https://doi.org/10.1007/s00125-019-04978-8

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