Kardiale Rehabilitation mit Bewegung und psychosozialem Training kann die Sterblichkeit nach Herzklappen-Implantation mittels Katheter reduzieren.
Nach einer Herzklappen-Implantation mittels Katheter (TAVI) kann eine kardiale Rehabilitation mit körperlicher Aktivität und psychosozialem Training die Sterblichkeit verringern, zeigt eine neue deutsche Studie aus Brandenburg.
Individualisierte kardiale Rehabilitation
Die kardiale Rehabilitation kann nach einer Herzklappen-Implantation mittels Katheter – der sogenannten Transkatheter-Aortenklappenimplantation, kurz TAVI – die Sterblichkeit verringern.
Transkatheter-Aortenklappen-Implantation – TAVI
Bei der Transkatheter-Aortenklappen-Implantation (TAVI; Transcatheter Aortic Valve Implantation) wird die zusammengefaltete Ersatzklappe mittels Herzkatheter an ihren Bestimmungsort platziert und dort entfaltet. Für diesen minimalinvasiven Eingriff stehen zwei Zugänge zur Auswahl. Die Ersatzklappe kann transvaskulär über die großen Blutgefäße oder transapikal über die Herzspitze in die linke Herzkammer eingebracht werden. Verschiedene Studien konnten in der Vergangenheit zeigen, dass vor allem bei Patienten mit hohem Risiko die Katheter-gestützte Intervention zumindest gleichwertig mit der Operation ist.
In der nun präsentierten Untersuchung absolvierten die Patienten Programme mit körperlicher Aktivität in Kombination mit psychosozialem Training. Es zeigte sich, dass wenn die kardiale Rehabilitation präzise auf die Bedürfnisse der Patienten abgestimmt und die Motivation der Patienten zur aktiven Mitwirkung gefördert wird, sogar noch bessere Ergebnisse zu erwarten sind, wie Prof. Dr. Christian Butter vom Herzzentrum Brandenburg auf dem Europäischen Kardiologiekongress in München berichtet.
Studie. 1.017 von 1.056 Patienten, die eine solche TAVI-Prozedur bis zum Zeitpunkt ihrer Entlassung aus dem Krankenhaus überlebt hatten, wurden in zwei Gruppen eingeteilt: In eine Gruppe, deren Teilnehmer keine Rehabilitation wünschten, und eine Gruppe, die sich einem dreiwöchigen kardialen oder geriatrischen Rehabilitations-Programm unterzog. Zu Studienbeginn war der Gesundheitszustand in beiden Gruppen ähnlich, ebenso die Herzfunktion nach sechs Monaten. Nach sechs Monaten war jedoch die Sterblichkeit in der Rehab-Gruppe deutlich niedriger, allerdings nur bei jenen Studienteilnehmern, die eine kardiale Rehabilitation absolvierten, nicht bei jenen mit einem geriatrischen Programm.
Quellen: ESC Abstract Nr. 84773; Butter et al.: The impact of rehabilitation on outcomes after TAVI: a prospective noninterventional registry. Poster Session 1: Cardiovascular rehabilitation