Freitag, März 29, 2024

Kaltes Wetter und Herzinfarkte

Kaltes Wetter bringt ein höheres Risiko für schwere Herzinfarkte. Das zeigt den großen Einfluss von Umweltfaktoren auf das Auftreten eines ST-Hebungsinfarkts (STEMI).

Je zehn Grad Celsius Temperaturabfall steigt das Risiko für einen ST-Hebungs-Infarkt (STEMI) um sieben Prozent an. Das fand unlängst eine Studie der Universität von Manitoba in Winnipeg, Kanada, mit Erstautorin Dr. Shuangbo Liu heraus. Die gewonnenen Daten belegen einen großen Einfluss von Umweltfaktoren wie das Wetter und Temperaturen auf das Auftreten eines ST-Hebungsinfarkts beziehungsweise ein höheres Risiko für Herzinfarkte. Experten fordern weitere Untersuchungen, um herauszufinden, ob spezifische Behandlungsstrategien Klima-Effekte wie kaltes Wetter effetkiv beeinflussen können.

 

ST-Hebungsinfarkt – STEMI

Der ST-Hebungsinfarkt (STEMI) – das sind jene Herzinfarkte mit der höchsten Sterblichkeit – wird meist durch einen akuten Riss in Ablagerungen, den sogenannten „Plaques“, in einer Koronararterie und dem daraus resultierenden Gefäßverschluss verursacht.

Die kanadische Studie konnte zeigen, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen den Außentemperaturen und dem STEMI-Risiko gibt. Dieses Risiko kann bis zu zwei Tage vor dem Auftreten der Herzinfarkte vorhergesagt werden und sollte stärker im Bewusstsein der Öffentlichkeit verankert sein. Es gäbe ausreichende Ressourcen, um in Zukunft dieses vorhersehbare saisonale Risiko für Herzinfarkte besser besser entgegenwirken zu können, betonen Experten Das gilt in unseren Breiten auch für den Beginn von Wintersport im Zusammenhang mit kalten Temperaturen.

 

Welchen Einfluss kaltes Wetter aus das Risiko für Herzinfarkte in Kanada hat

Winnipeg, Manitoba, ist der geografische Mittelpunkt Kanadas und bekannt für seine heißen und trockenen Sommer und besonders kalten Winter. Das Studienteam  wertete in einer retrospektiven Analyse die Daten über alle STEMI-Herzinfarkte der vergangenen sechs Jahre aus. Diese wurden mit Wetterdaten korreliert, insbesondere der höchsten, mittleren und niedrigsten Tagestemperatur.

Im Beobachtungszeitraum gab es 1.817 STEMI. Die Tageshöchsttemperatur erwies sich als bester prognostischer Faktor. An Tagen mit einer Höchsttemperatur unter 0 Grad Celsius gab es 0,94 STEMI pro Tag, an Tagen mit Höchsttemperaturen über dem Nullpunkt lag die Ereignisrate bei 0,78. Die Tageshöchsttemperaturen der beiden Tage vor dem Infarkt waren ebenso von prognostischer Relevanz.


Quelle:

Europäische Kardiologiegesellschaft: ESC 2015 Abstract How cold is too cold: the effect of seasonal temperature variation on risk of STEMI; S. Liu, R.A. Ducas, B. Hiebert, L. Olien, R. Philipp, J.W. Tam, St. Boniface General Hospital, Cardiology – Winnipeg – Canada

Related Articles

Aktuell

Steviosid: Eine revolutionäre Alternative zu Zucker

Mit seiner Süßkraft, die deutlich stärker ist als die von Zucker, hat Steviosid (ohne jegliche Kalorien) die Welt der Süßstoffe revolutioniert. Mit einer Süßkraft, die...
- Advertisement -

Latest Articles

Digital Detox: Der Weg zu einer besseren Männergesundheit

Die Entscheidung für einen Digital Detox ist ein Schritt hin zu bewussterem Leben und Arbeiten. In unserer heutigen, digital dominierten Welt ist es kaum noch...

Gartenmelde und seine Heilwirkung

Die Gartenmelde kommt in der Volksmedizin mit seiner diuretischen (harntreibenden) Heilwirkung als Brechmittel und als Abführmittel zum Einsatz. Gartenmelde ist ein vielseitiges Kraut in Küche...

Biosimilars in der Therapie der Psoriasis

Vergleich der Wirksamkeit und Sicherheit von Biosimilars mit Original-Biologika für die Behandlung von Psoriasis lässt Fragen offen. Bei der Behandlung von mittelschwerer bis schwerer Psoriasis...