Freitag, März 29, 2024

Kaffeekonsum könnte Rückfallrisiko bei Darmkrebs senken

Täglicher Kaffeekonsum könnte das Rückfallrisiko bei Darmkrebs für die betroffenen Patienten signifikant senken, entdeckten Forscher in einer aktuellen Untersuchung.

 

Kaffeekonsum könnte sich bei Darmkrebspatienten positiv auf die Gesundheit auswirken, doch auf die Menge kommt es an – dies behaupten Wissenschafter in einer soeben veröffentlichten Studie. Wie gesund das beliebte Getränk tatsächlich ist und wie es sich auf unseren Körper auswirkt, sorgt seit langem immer wieder für Diskussionen.

Laut der soeben im Fachjournal Journal of Clinical Oncology veröffentlichten Studie, führt täglicher Kaffeekonsum bei Patienten, die eine Therapie wegen Darmkrebs im dritten Stadium hinter sich haben, zu einer signifikanten Reduktion des Rückfallrisikos. Gegenüber Patienten die keinen oder nur sehr wenig Kaffee zu sich nahmen, hatten Kaffeetrinker ein geringeres Rückfallrisiko bei Darmkrebs. Auch das Risiko an Krebs oder anderen Ursachen zu sterben, reduzierte sich signifikant, so die Wissenschafter des Dana-Farber Cancer Institute.

Den größten gesundheitlichen Nutzen hatten Patienten, die täglich vier oder mehr Tassen Kaffee, entsprechend etwa 460 mg Koffein, zu sich nahmen. Lag der Kaffeekonsum hingegen bei zwei bis drei Tassen täglich, war ein etwas geringerer Effekt zu erkennen. Patienten, die überhaupt keinen Kaffee konsumierten, zeigten keinerlei Verbesserung, so Dr. Charles Fuchs, Erstautor der Studie und Direktor des Gastrointestinal Cancer Center am Dana-Farber Cancer Institute.

 

Das Rückfallrisiko bei Darmkrebs im dritten Stadium liegt nach entsprechender Therapie bei 35 Prozent, wobei die Erkrankung in der Regel fünf Jahre nach der Behandlung erneut auftritt.

 

Den Forschern zufolge liegt die Rückfallwahrscheinlichkeit bei Patienten mit Darmkrebs im dritten Stadium nach einer entsprechenden Behandlung bei 35 Prozent, wobei die Erkrankung in der Regel fünf Jahre nach der Behandlung erneut auftritt.

Den Erkenntnissen der aktuellen Studie zufolge, an der nahezu 1.000 Patienten teilnahmen, führte täglicher Kaffeekonsum zu einer 42-prozentigen Verringerung des Rückfall- und zu einer 33-prozentigen Senkung des Sterberisikos. Um den genauen Mechanismus des positiven Effektes von Koffein zu verstehen, bedarf es jedoch weiterführender Studien.

Spekulationen zufolge könnte das im Kaffee enthaltene Koffein den Organismus für Insulin sensibilisieren und auf diese Weise den Bedarf des Hormons entsprechend senken. Dies könnte dazu beitragen, Entzündungen zu reduzieren, welche einen bedeutenden Risikofaktor für Diabetes und Krebs darstellen.

Kaffeetrinkende Darmkrebspatienten sollten ihren Konsum nicht einstellen, so Fuchs. „Trinkt man keinen Kaffee, sollte man jedoch überlegen ob man damit beginnt. Dies sollte in jedem Fall mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden,“ so Fuchs.

Es handelt sich um die erste Studie, die sich mit dem Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und dem Rückfallrisiko bei Darmkrebs befasst. Doch auch andere Studien berichten immer wieder über gesundheitsfördernde Effekte des koffeinhaltigen Getränks. So gibt es Studien die behaupten, Kaffee hätte eine positive Wirkung bei Brustkrebs nach den Wechseljahren, Melanomen, Leberkrebs und fortgeschrittenem Prostatakrebs.

Neben dem Konsum von Kaffee sollte man auch andere Maßnahmen treffen, um das Rückfallrisiko bei Darmkrebs zu senken, betonten die Wissenschafter. Dazu zählen die Vermeidung von Übergewicht, regelmäßiger Sport sowie eine gesunde Ernährung, die auch das Diabetes-Risiko senkt.

 

Quelle zum Rückfallrisiko bei Darmkrebs:

Brendan J. Guercio, Kaori Sato, Donna Niedzwiecki, Xing Ye, Leonard B. Saltz, Robert J. Mayer, Rex B. Mowat, Renaud Whittom, Alexander Hantel, Al Benson, Daniel Atienza, Michael Messino, Hedy Kindler, Alan Venook, Frank B. Hu, Shuji Ogino, Kana Wu, Walter C. Willett, Edward L. Giovannucci, Jeffrey A. Meyerhardt, and Charles S. Fuchs. Coffee Intake, Recurrence, and Mortality in Stage III Colon Cancer: Results From CALGB 89803 (Alliance). Journal of Clinical Oncology, August 2015 DOI: 10.1200/JCO.2015.61.5062

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