Freitag, März 29, 2024

Irreführung der Verbraucher über glutenfreie Lebensmittel

Glutenfreie Lebensmittel können nicht als angemessener Ersatz für ihre glutenhaltigen Versionen betrachtet werden, ihr Energieverbrauch ist deutlich höher.

Wissenschaftler der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie ESPGHAN fordern Rezepturänderungen für glutenfreie Lebensmittel mit gesünderen Rohstoffen auf, um eine gesunde Ernährung für Kinder zu gewährleisten.

 

Glutenfreie Lebensmittel haben einen deutlich höheren Energiegehalt

Die auf der 50. Jahrestagung der Europäischen Gesellschaft für Pädiatrische Gastroenterologie, Hepatologie und Ernährung präsentierten Studienergebnissen unterstellen, dass glutenfreie Lebensmittel einen deutlich höheren Energiegehalt haben und eine andere Nährstoffzusammensetzung als die glutenhaltigen Versionen aufweisen. Darüber hinaus enthielten viele der glutenhaltigen Produkte, insbesondere Brot, Pasta, Pizza und Mehl, bis zur dreifachen Menge an Protein als die glutenfreien Ersatzprodukte. Das in der Studie aufgedeckte Ungleichgewicht kann sich nachteilig auf das Wachstum von Kindern auswirken und das Risiko der Fettleibigkeit im Kindesalter erhöhen. Bei der Studie wurden mehr als 1.300 Produkte untersucht. Das Ergebnis:

  • Glutenfreies Brot hat einen deutlich höheren Gehalt an Lipiden und gesättigten Fettsäuren
  • Glutenfreie Pasta hat einen deutlich geringeren Gehalt an Zucker und Protein
  • Glutenfreie Brötchen haben einen deutlich geringeren Gehalt an Protein und einen deutlich höheren Gehalt an Lipiden

Glutenfreie Lebensmittel wegen einer Zöliakie

Viele Betroffene stellen wegen einer Zöliakie auf glutenfreie Lebensmittel um. Dabei ist laut Experten von entscheidender Bedeutung, dass die Rezepturen der Ersatzprodukte geändert werden, um sicherzustellen, dass sie vergleichbare Nährwerte bieten. Dies ist insbesondere bei Kindern wichtig, deren gesundes Wachstum und Entwicklung von einer ausgewogenen Ernährung abhängt. Die Wissenschaftler warnen ebenfalls davor, dass Verbraucher aufgrund mangelhafter Nährwertangaben auf den Produkten über diese ungesunden Abweichungen hinweggetäuscht werden.

Eine Forderung der ESPGHAN: Wenn die Nährwerte glutenfreier Produkte signifikant von den glutenhaltigen Versionen abweichen, muss dies auf der Produktkennzeichnung klar ausgewiesen werden. Verbraucher sollten zudem Orientierungshilfe erhalten, damit sie die Nährstoffzusammensetzung der Produkte besser verstehen und sich als informierte Konsumenten gesünder ernähren können. Für glutenfreie Lebensmittel, die nicht vorverpackt sind, gelten nicht die gleichen Kennzeichnungsvorschriften wie für vorverpackte Produkte. Dies bedeutet, dass Verbraucher möglicherweise nicht ausreichend über die Nährwertunterschiede im Bilde sind, die sich signifikant auf die Gesundheit auswirken können. Ich habe mich schon immer für die ‚Ampelkennzeichnung‘ eingesetzt, um einen einfachen Produktvergleich nach wichtigen Nährstoffen wie Protein, Fett und Zucker zu ermöglichen.

Quelle: espghan.org

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