Integrative Schmerztherapie lindert Schmerzen und Angstzustände bei hospitalisierten Krebspatienten und sollte zukünftig daher eine rein medikamentöse Therapie ersetzen.
Krebspatienten kämpfen häufig mit starken Schmerzen, die entweder auf die Erkrankung selbst, oder auf Nebenwirkung einer Krebstherapie, zurückzuführen sind. Die Behandlung bzw. die Linderung dieser Schmerzen stellt für Mediziner häufig eine große Herausforderung dar.
Laut Wissenschaftern des Penny George Institute for Health and Healing, kann integrative Schmerztherapie bei hospitalisierten Krebspatienten, zu einer deutlichen Linderung von Schmerz und Angstzuständen führen. Unter integrativer Medizin versteht man die Kombination wissenschaftlich fundierter Verfahren aus der Naturheilkunde und der fernöstlichen Medizin, mit modernen schulmedizinischen Erkenntnissen und Methoden. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in der aktuellen Ausgabe des Journal of the National Cancer Institute Monographs.
Signifikante Linderung von Schmerzen und Angstzuständen durch eine integrative Schmerztherapie
„Verfahren der integrativen Medizin – beispielsweise medizinische Massagen oder Akupunktur – führten bei Krebspatienten zur einer 47 prozentigen Schmerzreduktion sowie zu einer 56 prozentigen Linderung von Angstzuständen,“ so Studien-Erstautorin, Dr. Jill Johnson von Penny George Institute.
„Dieser Verbesserungsgrad ist klinisch äußerst relevant, denn theoretisch, könnten diese Verfahren ebenso wirksam sein, wie medikamentöse Therapien. Dies zu erproben ist der nächste Schritt unserer Forschungsarbeit,“ so Dr. Jeffery Dusek, Forschungsdirektor des Penny George Institute.
Im Zuge ihrer Studie analysierten die Wissenschafter die Krankheitsgeschichten aller stationär aufgenommenen Patienten am Abbott Northwestern Hospital zwischen Juli 2009 und Dezember 2012. Dabei stellten sie fest, dass von den mehr als 10.000 Spitalsaufnahmen, 1.833 Krebspatienten mit Verfahren der integrativen Medizin behandelt wurden.
Integrative Schmerztherapie sollte die ausschließlich medikamentöse Schmerztherapie ersetzen
Ziel der Forschungsarbeit war es festzustellen, inwiefern integrative Maßnahmen, in Kombination mit oder anstelle medikamentöser Schmerztherapien eingesetzt werden können,“ so Johnson.
Teilnehmende Patienten wurden gebeten, vor und nach der integrativen medizinischen Therapien, die etwa 30 Minuten andauerten, Angaben hinsichtlich ihrer Schmerzen und ihrem Angstempfinden zu machen.
Die größten Erfolge beobachteten die Wissenschafter bei Patienten, die gegen Lungen-, Bronchien- und Speiseröhrenkrebs behandelt wurden. Dabei lag der Grad der Schmerzreduktion bei etwa 51%. Patienten mit Prostatakrebs sprachen in Hinblick auf die Linderung von Angstzuständen am besten auf die Therapien an, wobei der Grad der Linderung etwa 64 Prozent erreichte.
Quelle: http://jncimono.oxfordjournals.org/
Bildtext: Behandlungen wie medizinische Massagen oder Akupunktur, führten bei Krebspatienten zur einer 47-prozentigen Schmerzreduktion sowie zu einer 56-prozentigen Linderung von Angstzuständen. © Vytis Turonis / shutterstock.com