Samstag, April 20, 2024

Impfung gegen Herpes Zoster ab 50 von Experten empfohlen

Die Impfung gegen Herpes Zoster soll Personen ab 50 Jahren vor schweren Verläufen der Gürtelrose und dem Auftreten einer postherpetischen Neuralgie schützen.

Nervenschmerzen oder Neuropathische Schmerzen sind die häufigsten Komplikation der Viruserkrankung Herpes Zoster, die vor allem auch unter dem Begriff Gürtelrose bekannt ist. Es kommt zu stechenden und einschießenden Schmerzen, die oft dauerhaft brennen und bohren. Häufig können sich neuropathischen Schmerzen auch als starker Berührungsschmerz äußern, selbst nach Abheilen des Herpes zoster können diese Nervenschmerzen oft Monate bis Jahre hinaus präsent sein – die so genannte Postzoster-Neuralgie. Um einer Herpes Zoster-Erkrankung vorzubeugen, sollten Menschen ab dem vollendeten 50. Lebensjahr eine Impfung gegen Herpes Zoster machen. Aktuell sind dazu zwei Impfstoffe am europäischen Markt.

 

Postzoster-Neuralgie trotz Virustatika und guter Akutschmerzbehandlung

Eine frühe optimierte Behandlung mit Virustatika und gute Akutschmerz-Therapie senkt zwar das Risiko für die Manifestation einer Postzoster-Neuralgie, trotzdem entwickeln etwa 20 Prozent der Patienten ab 50 Jahren nach sechs Monaten diese Schmerzen. Ab 60 Jahren steigt das Risiko auf 50 Prozent, ab 70 Jahren auf 75 Prozent.

Herpes Zoster wird hervorgerufen durch das humane Herpes-Virus Varicella Zoster. Dieses ist für zwei Krankheitsbilder verantwortlich: Windpocken – meist im Kindes- und Jugendalter – und Herpes Zoster. Nach einer abgelaufenen Varicella-Infektion wird das Virus durch das körpereigene Immunsystem in einem Latenzstadium gehalten. Bei etwa 10 bis 20 Prozent dieser Personen kommt es –bedingt durch Nervenschädigungen – oft nach Jahrzehnten zur schmerzhaften Zweitmanifestation dieser viralen Erkrankung, dem Herpes Zoster.

Risikofaktoren dafür sind das Alter per se aufgrund der Abnahme der Immunantwort, aber auch Tumorerkrankungen, Erkrankungen des Immunsystems, Chemo-, Radiotherapie.

 

Impfung gegen Herpes Zoster zur Vermeidung der postherpetischen Neuralgie

Zur sicheren Verhinderung einer Postzoster-Neuralgie gibt es keine Medikamente, jedoch steht eine Impfung zur Verfügung, mit der Personen ab 50 Jahren vor schweren Verläufen von Herpes Zoster und dem Auftreten einer postherpetischen Neuralgie effektiv geschützt werden können.

Die Impfung gegen Herpes Zoster soll verhindern, dass T-Zell-Titer unter einen Schwellenwert absinken und damit der Entstehung der Erkrankung vorbeugen. Der Impfstoff wird subkutan einmalig verabreicht.

Sicher verhindert werden kann die Postzoster-Neuralgie nur durch eine prophylaktische Impfung gegen Herpes Zoster, es gibt keine vorbeugenden Medikamente oder Verfahren.

Aus immunologischer Sicht ist bei jüngeren Personen mit einer besseren Immunantwort zu rechnen. Daher wird empfohlen, die Impfung gegen Zoster möglichst bald nach Erreichen des 50. Lebensjahres zu verabreichen.


Quellen:

http://www.nlm.nih.gov/medlineplus/ency/article/000858.htm

https://www.sozialministerium.at/Themen/Gesundheit/Uebertragbare-Krankheiten/Infektionskrankheiten-A-Z/G%C3%BCrtelrose-(Herpes-Zoster).html

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