Beim Volleyball tritt an vierter Stelle mit knapp 10% ein Schulterverletzung auf, nach Knöchel und Sprunggelenken, Wirbelsäule und Knie.
Unter dem Strich sind beim Volleyball die Belastungen auf Gelenke, Muskeln und Sehnen in der Schulter aufgrund der abrupten und exzessiven Streck- und Rotationsbewegungen der Arme teilweise sehr stark. Deswegen sollten Hobbysportler, die nicht ausgiebig trainiert sind, vorsichtig sein. Und sie sollten eine allzu exzessive Ausübung der Trendsportart vermeiden. Im Vergleich zum Handball kommt beim Volleyball allerdings eine Schulterverletzung wesentlich seltener vor. Unter dem Strich stellen alle Überkopfsportarten wie Handball und Tennis sowie eben auch Volleyball für die Schulter ein zusätzliches Risiko dar.
Schulterverletzung beim Volleyball
Vor allem die Knöchel nebst Sprunggelenke, die Wirbelsäule sowie die Knie sind beim Volleyball am anfälligsten für Verletzungen. An vierter Stelle kommen die Volleyball-Schulterverletzungen, wobei Überlastungsschäden deutlich häufiger vorkommen.
Übrigens sind die gleichen Verletzungen der Schulter beim Volleyball bei Frauen deutlich schlimmer als bei Männern. Bei Männern ist Überlastung häufigste Ursache für Schulterprobleme. Etwa 25% aller Volleyballer haben Probleme mit der Schulter. Entweder aktuell oder in der Vergangenheit. Vor allem beim Abwehrspiel mittels Blocken ist die Gefahr für Schulterverletzungen sehr hoch.
Beachvolleyball
Im Grunde genommen ist das Beachvolleyball eine Sonderform. Wobei der wesentliche Unterschied zwischen Hallenvolleyball und Beachvolleyball darin zu bestehen scheint, dass beim Indoorvolleyball die Hauptverletzungszonen die Knöchel und Finger darstellen. Beim Beachvolleyball treten viel häufiger Schulterverletzungen infolge von Überlastungen auf.
Beachvolleyball spielt man im Gegensatz zum herkömmlichen Volleyballspiel in der Halle mit nur zwei Spielern pro Team. Die Spielplan ist viel stärker auf Angriff ausgerichtet. Es wird also aggressiver gespielt.
Hobbysportler, die gerne Beachvolleyball spielen, sollten daher auf Gefahrenzeichen achten. Schon bei leichten Schmerzen in der Schulter sollte man professionelle Hilfe suchen. Präventiv kann man durch gezielten Muskelaufbau und langsames Steigern der Intensität sowie eher kürzeren Spiel-Einheiten gegen die Schulterbelastungen vorgehen.
Schulterverletzung behandeln
Aus der klinischen Erfahrung weiss man, dass es durch die starken Kräfte, die auf die Schulter wirken, häufig zu Verletzungen, oft auch Rissen, kommt. Das betrifft schließlich auch die Muskeln der Rotatorenmanschette, die das Schultergelenk umfassen. Auch Nerven wie der Nervus suprascapularis, Gelenkkapseln sowie Bänder können beeinträchtigt werden.
Man behandelt jedenfalls derartige Verletzungen der Schulter beim Volleyball heutzutage häufig minimalinvasiv. Fast alle Operationen an der Schulter dieser Art nehmen Orthopäden heute in der Tagesklinik durch. Dementsprechend können die meisten Patienten am Tag der Operation, recht bald nach dem Eingriff, wieder nach Hause gehen.
Literatur:
Silva Barros BRD, Cavalcanti IBS, Silva Júnior ND, Sousa CO. Correlation between upper limb function and clinical measures of shoulder and trunk mobility and strength in overhead athletes with shoulder pain. Phys Ther Sport. 2022 Feb 3;55:12-20. doi: 10.1016/j.ptsp.2022.02.001. Epub ahead of print. PMID: 35134602.
de Lira CAB, Vargas VZ, Vancini RL, Andrade MS. Profiling Isokinetic Strength of Shoulder Rotator Muscles in Adolescent Asymptomatic Male Volleyball Players. Sports (Basel). 2019 Feb 22;7(2):49. doi: 10.3390/sports7020049. PMID: 30813260; PMCID: PMC6410282.
Challoumas D, Stavrou A, Dimitrakakis G. The volleyball athlete’s shoulder: biomechanical adaptations and injury associations. Sports Biomech. 2017 Jun;16(2):220-237. doi: 10.1080/14763141.2016.1222629. Epub 2016 Sep 23. PMID: 27659068.
Quelle: Orthopädisches Spital Speising
