Die Präparate, die zur Hyposensibilisierung bei Allergien gegen Bienenstiche eingesetzt werden, enthalten nicht immer alle relevanten Giftbestandteile.
Bei der Behandlung von Allergien gegen einen Bienenstich durch Hyposensibilisierung zeigt eine neuere Studie, dass die verwendeten Medikamente nicht immer alle wichtigen Bestandteile des Bienengifts enthalten. Dies könnte die Wirksamkeit der Therapie beeinflussen.
Hyposensibilisierung gegen Bienenstich
Mit dem Frühling und Sommer steigt für viele Menschen, die auf Insektengifte allergisch reagieren, die Angst vor Bienenstichen. Diese Allergien können schwere, lebensbedrohliche Reaktionen auslösen. Die spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, bietet gegen das Risiko bei einem Bienenstich eine Behandlungsmöglichkeit, indem Patienten kleine Mengen des Gifts injiziert werden.
Ziel ist es, den Körper an das Gift zu gewöhnen und so heftige Immunreaktionen bei zukünftigen Stichen zu vermeiden. Forschungen deuten jedoch darauf hin, dass bei diesem Verfahren noch Verbesserungspotenzial besteht.
Allergene nicht in allen Präparaten in ausreichender Menge vorhanden
Insbesondere hat sich gezeigt, dass Bienengift aus verschiedenen Komponenten besteht, von denen fünf für Allergiker besonders relevant sind. In der untersuchten Studie stellte sich jedoch heraus, dass diese wichtigen Allergene nicht in allen Präparaten in ausreichender Menge vorhanden sind. Bei einigen Präparaten fehlten bis zu drei dieser Allergene in relevanten Mengen.
Diese Diskrepanz in den Präparaten könnte für Patienten, die speziell auf diese unterrepräsentierten Allergene reagieren, den Erfolg der Therapie beeinträchtigen. Obwohl die Mehrheit der Patienten von der Hyposensibilisierung profitiert, legt die Studie nahe, dass eine individuell angepasste Behandlung, die auf die spezifischen Allergien des Patienten abgestimmt ist, ideal wäre. Jedoch stehen solche maßgeschneiderten Therapien aufgrund von Kosten und der relativ geringen Anzahl betroffener Patienten momentan nicht zur Verfügung.
Fazit
Für ihre Analyse entwickelten die Forscher Antikörper gegen die fünf spezifischen Bienengift-Allergene, um deren Präsenz in verschiedenen Präparaten zur Hyposensibilisierung zu untersuchen. Dabei zeigte sich, dass in einigen Fällen nicht alle relevanten Allergene in den notwendigen Mengen enthalten waren.
Literatur:
Blank S, Etzold S, Darsow U, Schiener M, Eberlein B, Russkamp D, Wolf S, Graessel A, Biedermann T, Ollert M, Schmidt-Weber CB. Component-resolved evaluation of the content of major allergens in therapeutic extracts for specific immunotherapy of honeybee venom allergy. Hum Vaccin Immunother. 2017 Oct 3;13(10):2482-2489. doi: 10.1080/21645515.2017.1323603. Epub 2017 May 11. PMID: 28494206; PMCID: PMC5647995.
Quelle:
Helmholtz Zentrum München und an der Technischen Universität München (TUM)