Freitag, April 26, 2024

Hypertonie bei Diabetiker vermeiden oder früh und effektiv behandeln

Diabetiker sollten bei Hypertonie jedenfalls einen ACE-Hemmer oder einen AT1-Antagonisten bekommen. Wobei die regelmäßige, konsequente Einnahme wichtig ist.

Unter dem Strich leiden zu 80 Prozent der Typ 2-Diabetiker an Hypertonie (Bluthochdruck bzw. erhöhten Blutdruck). Außerdem haben auch 4 von 10 Typ 1-Diabetiker an Bluthochdruck. Und wenn der Blutdruck ständig zu hoch, schädigt das die großen und kleinen Blutgefäße. Und die sollten eigentlich unbeeinträchtigt den Körper mit Sauerstoff versorgen.

Leider erkennt man die Hypertonie auch bei Diabetiker oft erst sehr spät. Dann können die Organe wie Nieren, Herz sowie Augen bereits Schaden genommen haben. Im schlimmsten Fall ist bereits ein Ereignis wie Herzinfarkt oder Schlaganfall schon geschehen.

 

Hypertonie bedeutet Dauerstress für die Organe

Im Grunde genommen setzt die Hypertonie viele Organe wie etwa Herz, Nieren und Augen unter Dauerstress. Wenn die Kreislauferkrankung unbehandelt bleibt, kann es zu schwerwiegenden Schäden an diesen Organen kommen. Unter dem Strich haben Diabetiker ein zehnfach erhöhtes Schlaganfallrisiko, wenn sie über längere Zeit unter Hypertonie leiden.

Experten empfehlen daher, Bluthochdruck frühzeitig zu behandeln, auch wenn dieser zunächst ohne spürbare Einschränkungen verläuft. Dabei scheint es vorteilhaft zu sein, wenn Diabetiker ihren Blutdruck auf strenge Normwerte von 135/85 mmHg einstellen“, so Jacob.

 

Welche Maßnahmen für Diabetiker mit Hypertonie geeignet sind

Es gibt verschiedene wirksame Methoden und Medikamenten, mit denen man zu hohen Blutdruck erfolgreich senken kann. Das wichtigste ist dabei eine gesunde Lebensführung. Dazu sollten die Patienten Körpergewicht abnehmen (natürlich nicht bei Übergewicht) sowie körperlich aktiv sein. Zudem ist der Verzicht auf Alkohol- und Tabakkonsum weitgehend notwendig.

Wichtig ist außerdem eine gesunde Ernährung. Dabei sollte die Nahrung viel frisches Gemüse, Salate und einmal pro Woche Fisch enthalten. Außerdem sollten die Patienten moderate Mengen Salz pro Tag konsumieren.

Dennoch sind häufig zusätzlich Medikamente notwendig. Viele Daten sprechen dafür, dass zunächst die Blutdrucksenkung das Wichtigste ist. Dabei sollten Diabetiker jedenfalls einen ACE-Hemmer oder einen AT1-Antagonisten (auch als Sartane oder Angiotensin-Rezeptorblocker, ARB, bezeichnet) gegen Hypertonie einsetzen. Hier haben sich Fixe Dosis-Kombinationen beim Erreichen des Blutdruck-Ziels bewährt. Wenngleich Angiotensin-Converting-Enzym-Inhibitoren (ACE-Hemmer) und Angiotensin-Rezeptor-Blocker die bevorzugten Wirkstoffe sind, sollten man sie dennoch nicht kombiniert anwenden. Denn das belastet die Nieren sehr, wie verschiedene Studien zeigten.

Wichtig ist aber auch, dass die Patienten die Medikamente regelmäßig weiter einnehmen. Und zwar auch dann, wenn der Blutdruck bereits im Zielbereich ist. Jedenfalls ist die richtige Auswahl der Therapie und die Berücksichtigung des Nebenwirkungsprofils der einzelnen Medikamente von größter Bedeutung.

Literatur:

Darshan S Khangura, Muhammad Waqar Salam, Stephen A Brietzke, James R Sowers. Hypertension in Diabetes. Endotext [Internet]. Last Update: February 14, 2018.


Quelle: diabetesDE – Deutsche Diabetes-Hilfe: https://www.diabetesde.org/

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