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Home LEBENSART Schach

Schachspieler profitieren von richtigem Hirndoping

Rainer Muller by Rainer Muller
4. April 2021
in Gehirn und Psyche, Schach
Top-Schachspieler scheinen von Hirndoping profitieren zu können. © Ververidis Vasilis / shutterstock.com

Top-Schachspieler scheinen von Hirndoping profitieren zu können. © Ververidis Vasilis / shutterstock.com

Starke Schachspieler können ihre hochkomplexen kognitiven Fähigkeiten durch Hirndoping mit den pharmakologischen Substanzen Methylphenidat und Modafinil verbessern.

Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz haben unlängst in einer randomisierten Placebo-kontrollierten, doppelblinden Studie verschiedene Fragestellungen zur Sinnhaftigkeit der Anwendung pharmakologischer Substanzen im Zusammenhang mit Schachspielern und einer Steigerung der Spielstärke untersucht. Überraschenderweise zeigte sich, dass leistungsstarke Schachspieler, Turnierspieler, ihre hochkomplexen kognitiven Fähigkeiten durch Hirndoping mit den pharmakologischen Substanzen Methylphenidat und Modafinil verbesserten. Dementsprechend konnten sie damit mehr Schachpartien gewinnen, allerdings nur, wenn sie nicht unter Zeitdruck standen.

 

Natürliches Hirndoping und medikamentöses Neuroenhancement

Schachspieler brauchen eine hohe Konzentration und viel Kreativität, denn die Sportart ist geistig sehr anstrengend. Die Dauer einer Partie beträgt zwischen fünf und 60 Minuten beim Blitz- sowie Schnellschach. Allerdings kann im normalen Turnierschach ein Partie sogar bis zu acht Stunden dauern. Während eines Turniers aber auch einer Partie kann die Leistungsfähigkeit auch bei Weltklassespieler temporär nachlassen. Dementsprechend beginnt die Fehleranfälligkeit anzusteigen.

Natürlich können sich Schachspieler sehr gut mit alten und bewährten Methoden auf Turniere und einzelne Partien vorbereiten. Dazu gehören ausreichend und gesunder Schlaf, eine ausgewogene Ernährung sowie reichlich viel Bewegung Die Spieler vermeiden mit solchen Maßnahmen den Abfall der Leistungsfähigkeit oder können diese zumindest gering halten. Schließlich sollen Wachsamkeit, Konzentration, strategisches Denken, Kreativität, Geduld und Zeit auf einem hohen Level gehalten werden. Viele Weltklassespieler nutzen diese natürlichen und sinnvollen Lifestyle-Methoden.

Ob aber auch moderne Methoden wie das oftmals als Hirndoping bezeichnete medikamentöse Neuroenhancement beim Schachspiel dazu befähigen, die Konzentration sehr hoch zu halten oder die Einnahme diverser Substanzen nicht eher zu einer Schwächung des kreativen und höchst konzentrierten Denkens führt, sind Fragestellungen, die auch sportpolitisch sehr bedeutend sind.

 

Hirndoping mit Methylphenidat und Modafinil sowie Koffein

Daran angelehnt wollten die Forscher herauszufinden, welchen positiven oder negativen Effekt Hirndoping bei Turnierschachspieler bringen kann. Dementsprechend haben sie den Einfluss der rezeptpflichtigen Arzneimittel Methylphenidat und Modafinil sowie Koffein auf hochkomplexe kognitive Leistungen analysiert.

Dazu erhielten in einer randomisierten, doppelblinden, placebokontrollierten Studie 39 männliche Schachspieler an vier verschiedenen Tagen entweder 2 × 200 mg Modafinil oder 2 × 20 mg Methylphenidat oder 2 × 200 mg Koffein oder Placebos in einem 4 × 4-Crossover-Forschungsdesign. Sie spielten jeden Tag zwanzig 15-minütige Spiele in zwei Sessions gegen ein an die individuelle Stärke der Spieler angepasstes Schachprogramm (Fritz 12). Zudem absolvierten die Probanden neuropsychologische Tests.

 

Durch Substanzeinfluss mehr Bedenkzeit notwendig

Überraschenderweise zeigte sich, dass Schachspieler unter Methylphenidat, Modafinil oder Koffein mehr Zeit zum Nachdenken über die richtigen Züge benötigten. Deswegen gewannen sie unter Stimulantien-Behandlung – bei Betrachtung aller 3.059 analysierten Partien – auch nicht mehr Partien als Spieler unter Placebo.

Wenn man jedoch nur die 2.876 Partien analysierte, die innerhalb der 15 Minuten auch tatsächlich entschieden wurden, zeigte sich ein anderes Bild. Dementsprechend gewannen jene Schachspieler unter Methylphenidat und Modafinil, nicht aber unter Koffein, mehr Partien gegen das Schachprogramm gewannen als unter Placebo-Behandlung. Das lässt vermuten, dass Schachspiel-Leistungen mit Methylphenidat und Modafinil verbessert werden können. Allerdings sollte die Schachspieler nicht unter Zeitdruck stehen beziehungsweise in der Lage sind, sich ihre Zeit in den 15-minütigen Kurzpartien gut einzuteilen.

 

Methylphenidat und Modafinil verbesserten hochkomplexe kognitive Fähigkeiten

Die überraschenden Ergebnisse zeigten erstmals, dass auch hochkomplexe kognitive Fähigkeiten durch die Stimulantien Methylphenidat und Modafinil verbessert werden können. Offenbar sind die Probanden unter Stimulantieneinfluss eher in der Lage, Entscheidungsprozesse vertieft zu reflektieren. Somit scheint Hirndoping im Schachsport durch die Stimulantien Methylphenidat und Modafinil möglich zu sein. Allerdings sind derzeit noch keine definitiven Aussagen über das Doping-Potential durch Stimulantien im Schachspiel möglich. Dazu sind weitere Forschungen notwendig.

 

Risiken und Nebenwirkungen für Schachspieler

Wegen der Risiken und Nebenwirkungen und der für Gesunde nicht erlaubten Einnahme der rezeptpflichtigen Substanzen sowie nicht zuletzt aufgrund eines unfairen Verhaltens beim Schachspiel, warnen die Forscher allerdings vor der Einnahme der Substanzen. Darüber hinaus fordern sie die entsprechenden Stellen auf, konsequent Schritte für mehr Doping-Kontrollen im professionellen Schachsport zu unternehmen.


Literatur:

Franke, A. G.,et al. Methylphenidate, modafinil and caffeine for cognitive enhancement in chess: A double- blind, randomized controlled trial. European Neuropsychopharmacology (2017),http://dx.doi.org/10.1016/j.euroneuro.2017.01.006

Tags: HirndopingKoffeinLeistungsfähigkeitMethylphenidatModafinilpharmakologischer SubstanzenPraxis
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Rainer Muller

Rainer Muller

MEDMIX-Redaktion, Projektleiter, AFCOM Digital Publishing Team

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