Montag, März 18, 2024

Diagnose: Herzinsuffizienz – hohe Morbidität und Mortalität

Die medizinischen Möglichkeiten bei Diagnose Herzinsuffizienz verbessern sich zwar, dennoch sind Morbidität und Mortalität wegen der hohen Dunkelziffer hoch.

Herzinsuffizienz-Patienten leiden vor allem an Atemnot. Eine medikamentöse Behandlung kann die Auswurfleistung des Herzens und die Prognose für die Patienten zwar verbessern. Es besteht jedoch das Problem, dass viele Betroffene gar nicht behandelt werden, da oft nicht die Herzinsuffizienz selbst, sondern eine zugrundeliegende Krankheit diagnostiziert wird. Aufgrund dieser hohen Dunkelziffer bei der Diagnose von Herzinsuffizienz bleibt die Krankheitslast und Sterblichkeit trotz fortschrittlicher diagnostischer und therapeutischer Möglichkeiten nach wie vor sehr hoch.

 

Hauptursachen

Die Hauptursachen für eine potenzielle Herzinsuffizienz sind Herzinfarkt und infektiöse Erkrankungen des Herzmuskels. Ein weiteres bedeutendes Problem in Bezug auf die Entwicklung einer Herzinsuffizienz ist der hohe Alkoholkonsum, da dadurch der Herzmuskel geschädigt werden kann. Darüber hinaus können auch Krankheiten wie arterieller Bluthochdruck oder Erkrankungen der Herzklappen mit einer Herzinsuffizienz in Verbindung stehen. Es gibt auch Fälle, in denen Ärzte nicht ausreichend zwischen der Primärerkrankung und den daraus resultierenden Folgen unterscheiden.

 

Leitsymptom Atemnot und Statieneinteilung

Die Herzinsuffizienz entwickelt sich allmählich und der Herzmuskel wird zunehmend weniger effektiv in der Pumpfunktion, was dazu führt, dass der Körper nicht ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird.

Dies erklärt auch die Symptome, die sich zeigen. Anfangs treten bei den Betroffenen Atemnot bei stärkerer körperlicher Belastung auf, was als belastungsabhängige Atemnot bezeichnet wird. Im weiteren Verlauf macht sich die Atemnot auch bei geringerer Belastung bemerkbar und schließlich sogar bei alltäglichen Aktivitäten.

Die schwerste Form der Herzinsuffizienz ist die Ruhe-Atemnot, die lebensbedrohlich sein kann. Der Schweregrad der Herzinsuffizienz wird oft anhand einer vierstufigen Klassifizierung der New York Heart Association (NYHA) beurteilt.

  • 1. NYHA I: keine Symptome
  • 2. NYHA II: Keine Beschwerden in Ruhe, jedoch leichter Einschränkung der körperlichen Leistungsfähigkeit wie Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Atemnot oder Angina pectoris durch alltägliche körperliche Belastung.
  • 3. NYHA III: Keine Beschwerden in Ruhe, jedoch größere Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit wie Erschöpfung, Rhythmusstörungen, Atemnot oder Angina pectoris durch geringe körperliche Belastung.
  • 4. NYHA IV: schwere Symptome bei allen körperlichen Aktivitäten und in Ruhe sowie Bettlägerigkeit.

Durch die Stadieneinteilung nach der New York Heart Association (NYHA) kann der Arzt den aktuellen Zustand des Patienten sowie Veränderungen in Bezug auf die Beschwerden feststellen. Dies ermöglicht eine Einschätzung von Verschlechterungen oder Verbesserungen im Verlauf der Herzinsuffizienz.

 

Diagnose Herzinsuffizienz

Das klinische Bild liefert den Verdacht auf die Diagnose. Die wichtigste Untersuchungsmethode zur Bestätigung der Diagnose ist die Echokardiographie, bei der die Pumpfunktion des Herzens beurteilt wird. In den meisten Fällen kann dadurch die Diagnose gesichert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Echokardiographie oft auch die Identifizierung der Ursache der Herzinsuffizienz. Falls erforderlich, kann eine Magnetresonanztomographie zusätzliche detaillierte Informationen liefern.

 

Resümee

Eine frühzeitige Erkennung und ein prompter Therapiebeginn können die Prognose vieler Patienten mit Herzinsuffizienz erheblich verbessern. Jedoch zeigen aktuelle Statistiken deutlich, dass die Erkrankung nach wie vor in vielen Fällen nicht ausreichend diagnostiziert und nicht angemessen behandelt wird. Insgesamt bleibt die Morbidität und Mortalität trotz der fortschrittlichen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten weiterhin hoch. Dies ist vor allem auf die hohe Anzahl nicht erkannter Fälle zurückzuführen.


Quelle:

Statement »Herzinsuffizienz – Prävalenz und Inzidenz, Symptome, Diagnose und medikamentöse Therapie«. Prim. Univ.‐Prof. Dr. Michael M. Hirschl, MSc, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin im Landesklinikum Zwettl, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie zur 33. Jahrestagung der Medizinischen Gesellschaft Niederösterreich – www.medgesnoe.org

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