Für einen Herzinfarkt bei Frauen und Männern gilt, dass zu langes Zögern lebensbedrohlich sein kann, wobei auch Bauchschmerzen wichtiges Symptom und Warnsignal sind.
Nach wie vor gehören Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu den führenden Todesursachen bei Frauen. Viele Todesfälle durch einen Herzinfarkt bei Frauen ließen sich vermeiden, wenn man die Herzinfarkt-Symptome wie beispielsweise Bauchschmerzen richtig deuten würde. Denn dadurch könnte man wertvolle Zeit in der Behandlung gewinnen. Allerdings zeigte sich in den letzten zehn Jahren eine deutliche Verringerung der Sterblichkeit bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Frauen. Der dramatische Rückgang ist teilweise auf eine Sensibilisierung, einen stärkeren Fokus auf das Risiko von Frauen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie die verstärkte Anwendung evidenzbasierter wirksamer Behandlungen für etablierte koronare Herzerkrankungen zurückzuführen.
Zögern nach Herzinfarkt bei Frauen und Männer kostet Herzmuskel
Für einen Herzinfarkt bei Frauen und Männern sowie akuten Brustschmerzen gilt, dass das zu lange Zögern, den Notruf 112 zu wählen, lebensbedrohlich ist. Denn in dieser Verzögerung liegt die Gefahr, dass der Patient plötzlich Herzkammerflimmern bekommt. Infolge kann eine Ohnmacht auftreten und die betroffene Person in wenigen Minuten am Plötzlichen Herztod versterben.
Ebenso kann der Infarkt einen größeren Teil des Herzmuskels irreparabel zerstören, was akut oder auch langfristig zu eine Herzschwäche führen kann. Im Grunde genommen gilt beim Herzinfarkt bei Frauen sowie Männern, dass jede Minute zählt. Denn es gilt das Prinzip: Zeit ist Herzmuskel.
Herzinfarkt bei Frauen behandelt ein Notarzt oft später
Im Grunde genommen vergehen bei über 65-jährigen Frauen bis zu viereinhalb Stunden, bis sie in der Notaufnahme sind. Weiters dauert es bei jüngeren Frauen durchschnittlich zweieinhalb Stunden. Im Vergleich: Bei über 65-jährigen Männern sind es rund dreieinhalb Stunden, zudem bei jüngeren Männern gut drei Stunden. Das zeigte beispielsweise die von der Deutschen Herzstiftung geförderte „MEDEA-Studie“ des Deutschen Zentrums für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) in Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum München und der Technischen Universität München zeigt.
Angst vor Corona-Virus: trotz Herzinfarkt seltener ins Krankenhaus
In der Corona-Pandemie gibt es einen Rückgang um 25% an Patienten mit Herzinfarkt-Symptomen, die aus Angst vor dem Coronavirus nicht ins Krankenhaus gehen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/angst-corona-virus-herzinfarkt-krankenhaus/
Herzinfarkt-Symptome: „Vernichtungsschmerz“ fehlt bei älteren Frauen oft
Es gibt mehrere Ursachen für diese enorme Verzögerungszeit nach einem Herzinfarkt bei Frauen. Erstens leben ältere Frauen oft alleine und haben im Notfall niemanden, der ihnen bei einem Herzinfarkt Hilfe holt. Zweitens erkennen sie den Herzinfarkt häufig nicht als solchen.
Die Herzinfarkt-Symptome sind vor allem bei älteren Frauen oft unspezifisch. Bei ihnen tritt seltener ein starker Schmerz im Brustkorb (Vernichtungsschmerz) auf.
Das Fehlen von Brustschmerzen ist ein Alterseffekt, der auch bei Männern zu finden ist. Je älter die Herzinfarkt-Betroffenen sind, desto weniger Brustschmerz nehmen sie wahr.
Ältere Herzinfarkt-Patientinnen empfinden häufiger eher ein Druck- oder Engegefühl in der Brust. Begleitet ist dieses häufig von Oberbauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbruch, Rückenschmerzen, Kurzatmigkeit und Müdigkeit.
Durch Stress und Angst: Bauchschmerzen haben oft psychische Ursachen
Bauchschmerzen sind häufig und können oft durch psychische Ursachen wie Stress und Angst entstehen. Oft verschwinden die Beschwerden aber nach relativ kurzer Zeit ohne Behandlung. Mehr dazu siehe https://medmix.at/bauchschmerzen-psychische-ursachen/
Bauchschmerzen im Oberbauch kann auf Herzinfarkt bei Frauen hinweisen
Da die Beschwerden in der Brust bei älteren Frauen weniger intensiv ausgeprägt sind, rücken die unspezifischen Herzinfarkt-Symptome wie Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen in den Vordergrund. Diese werden von den betroffenen Frauen nicht selten fälschlicherweise als harmlose Magenverstimmung gedeutet. Der lebensrettende Anruf bei der Rettungsstelle bleibt dann aus – oder findet erst verspätet statt.
Experten raten Frauen, bei Verdacht auf einen Herzinfarkt sofort den Rettungsdienst unter der 112 zu rufen. Ältere Frauen haben zudem die Möglichkeit, sich einem Hausnotrufsystem anzuschließen. Beispielsweise bieten dies der Malteser Hilfsdienst, die Johanniter, der Arbeiter-Samariter-Bund sowie das Deutsche Rote Kreuz an.
Bauchschmerzen und andere Symptome für einen Herzinfarkt bei Frauen
Ein Herzinfarkt bei Frauen lässt sich durch folgende typische Symptome erkennen:
- Was: Schmerzen, die länger als fünf Minuten anhalten.
- Wo: im Brustkorb, häufig hinter dem Brustbein. Manchmal auch nur im Rücken (zwischen den Schulterblättern) oder Oberbauch (Verwechslung mit „Magenschmerzen“ möglich). Die Schmerzen können in die Arme, den Hals oder den Oberbauch ausstrahlen.
- Wie: Die Schmerzen sind flächenhaft und werden als brennend und drückend mit Engegefühl in der Brust beschrieben.
Diabetes und Bluthochdruck erhöhen Risiko
Die meisten Frauen erleiden einen Herzinfarkt etwa zehn Jahre nach der Menopause. Bis zu den Wechseljahren sind die Herzkranzgefäße durch die Geschlechtshormone (Östrogene) relativ gut geschützt. Jedoch können auch Frauen im Alter zwischen 40 und 50 Jahren gefährdet sein, besonders wenn sie rauchen.
Neben Rauchen gehören Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Bluthochdruck, Übergewicht, Bewegungsmangel und Stress zu den Risikofaktoren für einen Herzinfarkt. Die genannten Einflussgrößen begünstigen die Koronare Herzkrankheit (KHK).
Insulin und Diabetes-Medikamente bei Typ-2-Diabetes
Bei der Einnahme von Insulin und anderen Medikamenten bei Typ-2-Diabetes sind Komplikationen, Risiken und Belastungen genau in Betracht zu ziehen. Mehr dazu siehe https://medmix.at/insulin-und-diabetes-medikamente-bei-typ-2-diabetes/
Eine koronare Herzkrankheit als Vorbote
Bei der Koronaren Herzkrankheit handelt es sich um eine Herzkranzgefäßerkrankung, bei der sich die Herzkranzgefäße verengen, die das Herz mit Blut versorgen. Verstopfen die Ablagerungen aus Fett und Kalk (Plaques) ein Gefäß komplett, ist ein Herzinfarkt die Folge. Die KHK geht dem Herzinfarkt fast immer voraus.
Jedenfalls ist der beste Schutz vor dem Herzinfarkt ein gesunder Lebensstil. Darüber hinaus sollten Frauen regelmäßig ihr Herz checken lassen und die dafür vorgesehenen Vorsorgeuntersuchungen wahrnehmen. Wenn die Koronare Herzkrankheit frühzeitig erkannt und behandelt wird, dann kann man damit einem Herzinfarkt vorbeugen.
Literatur:
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Quelle:
Deutsche Herzstiftung e.V./Deutsche Stiftung für Herzforschung