Körperliche Aktivität und speziell Krafttraining nach Mahlzeiten wirken bei Diabetes Typ 2 sehr positiv und senken das Herz-Kreislaufrisiko.
Bekanntlich weisen Patienten mit Diabetes Typ 2 einen erhöhten Zucker- sowie Fettspiegel in ihrem Blut auf. Dadurch steigt auch das Herz-Kreislaufrisiko bei Typ-2-Diabetes – beispielsweise für Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Hierzu spielt Sport – vor allem auch Ausdauer- und Krafttraining – zu den häufigsten ärztlichen Empfehlungen für Menschen mit Diabetes Typ 2. Dennoch gibt es kaum Erkenntnisse darüber, zu welchem Zeitpunkt das Sportprogramm am effektivsten ist. Beispielsweise stellt sich die Frage, ob Patienten mehr davon profitieren wenn sie vor oder nach dem Abendessen Sport betreiben.
Sport, speziell Krafttraining, nach einer Mahlzeit senkt Herz-Kreislauf-Risiko bei Diabetes Typ 2 wesentlich effektiver
Laut Wissenschaftern der Universität Missouri (MU) gibt es tatsächlich Unterschiede. Ihnen zufolge sei Sport nach einer Mahlzeit wesentlich effektiver wenn es darum geht, das Herz-Kreislauf-Risiko zu senken.
„Die Studie zeigt, dass nicht nur die Intensität und Dauer des Sparprogramms ausschlaggebend ist. Auch das richtige Timing, also der Zeitpunkt, spielt eine wichtige Rolle“ so Jill Kanaley, Professorin am MU Department of Nutrition and Exercise Physiology. „Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass sowohl Zucker- und Fettspiegel am effektivsten reduziert werden, wenn nach einer Mahlzeit trainiert wird.“
Dementsprechend untersuchten unlängst die Forscherin Kanaley und ihre Kollegen eine Gruppe übergewichtiger Typ-2-Diabetiker. Die Teilnehmer wurden gebeten, zu unterschiedlichen Zeiten nach dem Abendessen Krafttraining zu betreiben. Im Vergleich den Blutwerten nach einem sportfreien Tag, wiesen Teilnehmer die vor dem Abendessen trainierten, lediglich Reduktionen ihrer Zuckerwerte auf. Teilnehmer die hingegen nach dem Abendessen Sport betrieben, konnten sowohl Zucker- als auch Fettspiegel deutlich senken.
Diese Erkenntnisse sind besonders für jene Patienten ausschlaggebend, die täglich trainieren, jedoch keinen Effekt sehen, so Kanaley. „Diese Erkenntnis könnte es Ärzten erleichtern, ein personalisierten Trainingsprogramm für ihre Patienten zu erstellen,“ so Kanaley.
Möglichst täglich trainieren
Da die Zucker- und Fettreduktionen im Blut eher kurzlebig sind, bzw. nicht bis zum nächsten Tag anhielten, sollten Patienten ihr Trainingsprogramm möglichst täglich, nach dem Abendessen, durchführen. “Patienten die in der Früh Sport betreiben, haben in der Regel über einen Zeitraum von 10 Stunden gefastet,” so Kanaley. „Außerdem verhält sich der Hormonspiegel – der hinsichtlich des besten Trainingszeitpunktes ebenfalls in Betracht zu ziehen ist – zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich.“
Der nächste Schritt wollen die Forscher die Wirkungsunterschiede zwischen morgendlichem und abendlichem Sport bei Typ-2-Diabetes herausfinden. Außerdem wollen sie untersuchen, inwiefern der Hormonspiegel der Patienten einen Effekt auf die Ergebnisse des Trainingsprogramms hat.