Donnerstag, April 18, 2024

Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft

Herzkranke Schwangere sollten Geburten nach der 40. Schwangerschaftswoche vermeiden, so die aktuellen ESC-Leitlinien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft.

Unter dem Strich sollten herzkranke Schwangere Geburten nach der 40. Schwangerschaftswoche vermeiden. Das empfehlen die aktuellen ESC-Leitlinien zum Management von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft. Nach der 40. Woche bringt eine Schwangerschaft dem Baby keinen zusätzlichen Nutzen. Hingegen kann es sogar Nachteile haben. Schwangerschaft ist eine Risikoperiode für herzkranke Frauen, weil sie zusätzlichen Stress für das Herz bedeutet, Leitlinien empfehlen ei Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Schwangerschaft deshalb eine Geburtseinleitung oder einen Kaiserschnitt in der 40. Woche.

 

Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist die häufigste Todesursache für Frauen in der Schwangerschaft

Im Grunde genommen sind in den westlichen Ländern Herz-Kreislauf-Erkrankungen die häufigste Todesursache bei Frauen in der Schwangerschaft. Im Vergleich zu gesunden Frauen haben herzkranke das 100fache Sterbe- oder Herzschwäche-Risiko. Die meisten Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen durchleben eine gesunde Schwangerschaft. Allerdings haben sie ein höheres Risiko von Komplikationen und Krämpfen. Zudem für vorzeitige Wehen sowie Blutungen nach der Geburt. Bei geschätzten 18 bis 30 Prozent des Nachwuchses treten Komplikationen auf und bis zu 4 Prozent der Neugeborenen sterben.

 

Empfehlungen zur In-vitro-Fertilisation

Die ESC-Leitlinie beinhaltet auch Empfehlungen zur In-vitro-Fertilisation (IVF), Empfängnisverhütung und Beendigung der Schwangerschaft bei Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Bei IVF kommen häufig hohe Hormondosen zum Einsatz. Diese sollen das Risiko einer Thrombose und einer Herzschwäche erhöhen. Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen benötigen deshalb die Bestätigung eines Kardiologen, dass die gewählte Methode für sie in der Schwangerschaft sicher ist. Da das Austragen von mehr als einem Baby für das Herz zusätzlichen Stress bedeutet, wird herzkranken Frauen bei In-vitro-Fertilisation dringend empfohlen, nur einen Embryo auszutragen.

Unter dem Strich brauchen junge Frauen mit angeborenem Herzfehler zudem Empfehlungen zur Geburtenkontrolle. Denn einige Methoden sind für sie nicht geeignet. Jedenfalls brauchen Frauen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Kinderwunsch eine spezielle Beratung vor der Geburt. Das soll bei der Abschätzung des Risikos unterstützen.


Quelle:

2018 ESC Guidelines for the management of cardiovascular diseases during pregnancy. European Heart Journal. 2018. doi: 10.1093/Eurheartj/ehy340
ESC Guidelines auf der ESC website: www.escardio.org/guidelines

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